Mit Favoriten auf Augenhöhe
23:28 - Diese Niederlage macht Jung und Co. neuen Mut
Handball-Regionalliga TuS Holzheim - HSG Kleenheim
Andreas Hergenhahn

Dass der TuS Holzheim das Abrutschen ans Tabellenende der hessischen Handball-Regionalliga gut verkraftet hat, bewies das Team in der Gensunger Kreissporthalle. Zwar gab’s keine Punkte, aber reichlich Lob für die couragierten Ardecker.

Es gab zwar erneut nichts Zählbares für die Regionalliga-Handballer des TuS Holzheim. Dennoch zeigte sich bei der achtbaren 23:28 (13:14)-Niederlage der Ardecker bei der ESG Gensungen/Felsberg in der nahezu voll besetzten und gewohnt stimmungsvollen Kreissporthalle, dass man die Rot-Schwarzen im Kampf um den Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse nicht vorzeitig abschreiben sollte.

Lange mit einer Top-Mannschaft auf Augenhöhe

„Im Hinspiel sind wir das erste Mal auf die Schnauze gefallen“, hatte ESG-Trainer Fynn Welch seinen Schützlingen die 31:32-Schlappe aus Diez während der Trainingswoche deutlich noch einmal vor Augen geführt und die Sinne geschärft. Bei den Holzheimern hingegen war nach der bitteren 28:30-Heimschlappe gegen Mitkonkurrent HSG Kleenheim in erster Linie Seelenmassage angesagt. „Wir müssen das schnell verdauen und die Köpfe wieder hochnehmen“, war Dominik Jung nach der Rückkehr aus der Skifreizeit mit seiner Schulklasse vorwiegend als Psychologe gefragt. Die Maßnahmen des erfahrenen Garbenheimers verfehlten ihre Wirkung nicht. Der TuS bot im Schwalm-Eder-Kreis eine couragierte Leistung und forderte dem ambitionierten früheren Zweitligisten alles ab. „Wir waren hier 50, 55 Minuten mit einer Top-Mannschaft auf Augenhöhe. Es hat großen Spaß gemacht, in dieser Atmosphäre zu spielen“, so Jung.

Seine Schützlinge erwischten zwar einen ordentlichen Start, doch beim 4:9 nach 20 Minuten schien die Begegnung in die von nicht wenigen erwarteten Bahnen zu laufen. Jung reagierte mit dem Zücken der grünen Karte und bat zur Zwischenbesprechung. Holzheim kam mit einem 4:0-Lauf zurück in die Partie, blieb konsequent dran und durfte bis in die Schlussphase von einem Punktgewinn träumen. „Wir haben 6:0 und 3:2:1 gedeckt und die Gensunger damit immer wieder vor neue Aufgaben gestellt“, so Jung, der auch die starke Vorstellung von Keeper Ben Fischer, den frischen Wind durch den kürzlich vom Auslandssemester aus Italien zurückgekehrten Felix Chodykin sowie das belebende Mitwirken von Routinier Thiemo Wagner hervorhob. Jung: „Wir haben es immer wieder geschafft, Tempo zu machen und Nadelstiche zu setzen. Meine Jungs sind geduldig geblieben und haben den Matchplan sehr gut umgesetzt.“

„Am Ende hat uns nicht nur Kraft, sondern auch Cleverness gefehlt, um hier etwas zu holen.“
Holzheims Trainer Dominik Jung kann auf den Auftritt seiner Mannschaft aufbauen.

In die Karten spielte dem Aufsteiger zudem, dass Liga-Toptorschütze Vince Schmidt, der beim Kräftemessen in Diez noch stattliche 13 Mal ins Schwarze getroffen hatte, angeschlagen passen musste. Spätestens beim 20:20 von Paul Bährens war der Außenseiter in den Köpfen der ESG-Könner, das Publikum war zudem verdächtig ruhig geworden. Die Kombinierten mussten sich zusammenreißen und kämpfen, um nicht schon wieder auf eine unliebsame Überraschung zuzusteuern. Doch die vorbildliche Holzheimer Mentalität reichte nicht, um sich letztlich zu belohnen. „Am Ende hat uns nicht nur Kraft, sondern auch Cleverness gefehlt, um hier etwas zu holen“, bilanzierte Jung, der aber trotz null Punkten dennoch viel Positives aus dem Duell mitnahm und Lob aus nordhessischen Mündern erhielt. „Darauf lässt sich aufbauen.“

ESG Gensungen/Felsberg - TuS Holzheim 28:23 (14:13)

ESG Gensungen/Felsberg: Ullrich, Voß - Iffert (4), Seibert, Pickenhahn, Wachs (2), Schmidt, Otto (4), Jakobi, Lippold (6), Kothe (8), Berninger (3), Fitozovic, Garde (1/1).

TuS Holzheim: B. Fischer, K. Fischer – Langenau, Chodykin (1), Becker (2), L. Fischer (8), Giebenhain (1), Wolfgram,  Dettling (1), Schenk (3), Meffert (1), Bährens (1), Wagner (5/3), Schneider.

Schiedsrichter Puja Karsazy / Stephan Klöckner (SKG Roßdorf / TSG Oberursel).

Zuschauer: 500.

Siebenmeter: 3/2 : 4/3.

Zeitstrafen: 4:3.

Spielfilm: 2:2 (5.), 5:4 (15.), 9:5 (20.), 9:8 (22.), 11:13 (28.), 14:13 (30.) - 16:13 (34.), 18:17 (42.), 20:20 (48.), 23:20 (52.), 27:22 (58.), 14:13 (30.), 28:23 (60..).

Nächste Aufgabe für den TuS Holzheim: am Samstag, 8. März, 19.30 Uhr, in Diez gegen die TSG Offenbach-Bürgel.