Zwei nicht im HSG-Gehäuse untergebrachte freie Würfe, ein vergebener Siebenmeter und mehrere technische Fehler im Holzheimer Angriff zu Beginn des zweiten Abschnitts waren wesentliche Bausteine für das Kippen der Partie. Zudem packten die Wiesbadener nun in der Abwehr entschlossener zu, und das Einengen der Kreise des vor der Pause sehr treffsicheren Lukas Fischer verfehlte seine Wirkung bei den jungen Ardeckern nicht. „Ich habe dann in unserer Abwehr auch die nötige Aggressivität und Körpersprache vermisst. zudem ging das Torhüterduell klar an die Wiesbadener“, monierte TuS-Coach Dominik Jung.
Gäste im Stile einer Spitzenmannschaft
So schmolz der nach bemerkenswert starken 30 Minuten herausgeworfene 16:13-Vorsprung der Einheimischen, der nach Jungs Geschmack sogar noch zwei, drei Tore deutlicher hätte ausfallen müssen, wie ein Schneeball in der gleißenden Sonne.
Damit nicht genug. Die HSG spulte ihr Pensum und ihren Stiefel nun im Stile einer Spitzenmannschaft herunter und legte mit dem 9:1-Lauf während der ersten zwölf Minuten des zweiten Durchgangs den Grundstein zum Erfolg auf dem gefürchteten heißen Pflaster in Diez. „Da hat man gesehen, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Die Wiesbadener blieben auch beim Rückstand mit minus drei ruhig. Die bringst du so schnell nicht aus der Fassung. Wir hingegen sind mit jedem Angriff, der nichts eingebracht hat, immer hektischer geworden“, wurde Jung und dem geduldigen TuS-Anhang vor Augen geführt, dass der mit Youngstern gespickten Truppe noch einiges in Sachen Abgeklärtheit und Kaltschnäuzigkeit fehlt, um mit den allerersten Adressen der Landesliga tatsächlich auf Augenhöhe zu sein.
Jung-Sieben fängt sich wieder
Immerhin bewirkte die von Jung recht früh gezogene dritte Auszeit, dass die Rot-Schwarzen sich wieder fingen und beim 27:29 durch den im zweiten Durchgang gekommenen Finn Langenau noch einmal für Zählbares am Kirmessamstag infrage kamen. Doch schnell wischten Kirchmeier, Seiwert, Stadermann und Henkelmann mit prompten Antworten die zarten Hoffnungen der Holzheimer auf rein Happy End beiseite. Dass die beiden mainfränkischen Unparteiischen bei der Ahndung von Fouls die Holzheimer Abwehrspieler zu oft auf die Strafbank schickten und auf die Linie zeigten, die Gäste hingegen jedoch häufig großzügig verschonten, spielte dem TuS an diesem Abend natürlich ebenfalls nicht in die Karten. Jung wollte dies aber nicht zu hoch hängen. „Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben“, sagte er. „Daraus müssen wir lernen.“
Holzheim: B. Fischer – Ohl, Laurin Moos (1/1), Langenau (5/4), Chodykin, L. Fischer (7), Giebenhain (7), Lazzaro (4), Waldforst, Wolfgram (1), Schenk (4), Meffert.
HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Rausch – Kirchmeier (9/1), Hermsen (2), Walter (3), Matejka (4), Jentsch, Seiwert (11/8), Lukas Moos, Filipovic, Stadermann (3), Henkelmann, Schmelzer.
Schiedsrichter: Elias Becken / Christian Fuchs (HSG Aschaffenburg / TV Haibach) – Zuschauer: 250.
Siebenmeter: 6/5:10/9.
Zeitstrafen: 6:4.
Spielfilm: 1:3 (5.), 7:5 (11.), 10:7 (15.), 12:12 (21.), 16:13 (30.) – 16:18 (37.), 17:22 (42.), 20:26 (48.), 24:26 (53.), 25:29 (56.), 29:32 (60.).
Nächste Aufgabe für Holzheim: Am Sonntag, 18 Uhr, bei TSF Heuchelheim.