Die Talfahrt der EG Diez-Limburg in der Central European Hockey League (CEHL) geht weiter. Kein Wunder bei der nach wie vor sehr eng gefassten Personaldecke. Der 1:5-Heimniederlage gegen den Spitzenreiter Snackpoint Eaters Geleen-Limburg folgte am Samstagabend beim amtierenden Meister Bulldogs Lüttich ein weiteres 1:5. Bei fünf Niederlagen aus den ersten sechs Partien insgesamt 16 Begegnungen umfassenden Runde muss sich das Team von Uli Egen und Nils Krämer steigern. Am Heckenweg hoffen die Verantwortlichen des Klubs mit den Anhängern, dass sich das Lazarett alsbald lichtet und es wieder aufwärts geht. Egen deutete auf Anfrage an, dass es wie so oft in den vergangenen Jahren bei den Rockets bezüglich der Imports zu Veränderungen kommen könnte. „Das entscheidet sich in den nächsten Tagen.“
EG Diez-Limburg - Snackpoint Eaters Limburg-Geleen 1:5 (0:2, 0:2, 1:1). Verdient entführten die Niederländer die Punkte vom Heckenweg. „Das Ergebnis ist aber zu hoch ausgefallen“, bilanzierte Coach Uli Egen. „Unsere n Jungs kann erneut nicht der Wille abgesprochen werden, aber letztendlich ist mit dem derzeitigen Kader einfach nicht mehr drin. So sind wir halt nicht konkurrenzfähig.“
Philip Kecojevic erzielt im letzten Drittel den Ehrentreffer, während Sami Tamminen nach einem geblockten Schuss verletzt das Eis verlässt. Die von EGDL-Coach Jeffrey van Iersel betreuten routinierten Gäste lassen beim siebten Kräftemessen in dieser Saison nichts anbrennen.
EG Diez-Limburg: Schroers - Kreuzmann, Valenti, Gutjahr, Kristic, Yamak, Klingsporn, Seifert - Tamminen, König, Lademann, Kecojevic, Kauss, Dreschmann, Saloranta.
Schiedsrichter: Elia Schwebius.
Tore: 0:1 Tijn Jacobs 4’; 0:2 Kay Gielen (Tom Marx, Ben Duperreault) ’16; 0:3 Ben Duperreault (Tom Marx) ’24; 0:4 Mike Collard (Kay Gielen, Bradley Forrest) ’39; 1:4 Philip Kecojevic (Mike Kristic, Ville Juhani Saloranta) 41’; 1:5 Dean Versteeg 53’.
Strafzeiten: 22:8.
Zuschauer: 249.
Lüttich Bulldogs - EG Diez-Limburg 5:1 (0:0, 3:1, 2:0). Angesichts des ausgedünnten Kaders der Rockets, die beim Meister unter anderem ohne ihre beiden finnischen Imports Miro Mäkinen (krank) und Sami Tamminen (starke Prellung) auskommen mussten, waren die Rollen bereits im Vorfeld klar verteilt: Die EGDL ging im Patinoire Olympique als klarer Außenseiter in die Partie. Das Geschehen spielte sich dann wie erwartet überwiegend im Drittel der Rockets ab. Die notgedrungen lediglich mit fünf nominellen Stürmern auflaufenden Gäste von der hessischen Landesgrenze präsentierten sich gegen den Ex-Klub Uli Egens kampfstark, machten die Räume geschickt eng und trotzten nicht zuletzt dank des glänzend disponierten Keepers Justin Schroers den Wallonen ein achtbares torloses Remis nach den ersten 20 effektiven Minuten ab.
Die Rockets blieben nach Wiederbeginn fokussiert und diszipliniert. Die Führung der Bulldoggen durch Yoren De Smet, die nach Egens Aussage einer Unebenheit auf dem Eis geschuldet war, beantwortete David Lademann fast postwendend mit dem Ausgleich. Die Freude währte aber nicht allzu lange. Die Bulldogs nutzten zwei Überzahl-Situationen - Lorenzo Valenti und Emre Yamak mussten auf die Strafbank - durch Tyler Barrow und Hugo Reinhard zur 3:1-Führung nach dem zweiten Drittel.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt ging es im Schlussdrittel für die wackeren Rockets nur noch um die berühmte Schadensbegrenzung. Dies gelang zwar weitgehend, aber bei schwindenden Kräften schlichen sich individuelle Fehler ein, die Kontrahenten vom Schlage der Bulldogs für sich nutzen. Die EGDL wehrte sich im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten, aber nach allen Kräften und halten lange Zeit gut dagegen. Nach einer mehrminütigen kräfteraubenden Unterzahl musste der machtlose Justin Schroers die Hartgummischeibe noch zweimal aus seinem Netz holen.
„Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die Jungs geben alles, aber wir pfeifen personell halt seit Wochen aus dem letzten Loch. Mir als Trainer sind in dieser Situation die Hände total gebunden, aber wir verfallen nicht in Panik“, bleibt der bereits seit rund 15 Jahren in den Niederlanden wohnende Egen gelassen. „Es ist ja nicht so, dass uns die Gegner herspielen. Wir haben noch 12 Aufgaben vor der Brust. Wenn wir weitgehend wieder komplett sind, kann noch viel passieren. Wir wollen dann das Feld von hinten aufrollen. Im Eishockey gilt es immer in der entscheidenden Phase da zu sein.“
EG Diez-Limburg: Schroers - Kreuzmann, Valenti, Gutjahr, Kristic, Yamak, Klingsporn, Seifert - Piskowazkow, König, Lademann, Kecojevic, Dreschmann, Saloranta.
Schiedsrichter: Pascal Keus.
Tore: 1:0 Yoren De Smet (Quentin Bollen, Bryan Henry) 27’; 1:1 David Lademann (Alexander Seifert, Ville Juhani Saloranta) 29’; 2:1 Tyler Barrow (Hugo Reinhardt, Bryan Kolodziejczyk) 30’; 3:1 Hugo Reinhardt (Bryan Kolodziejczyk, Tyler Barrow) 39’; 4:1 Tyler Barrow (Bryan Kolodziejczyk) 50’; 5:1 Tanguy Auger (Hugo Reinhardt, Olaf-Jan Schöningh) 52’.
Strafzeiten: 10:14.
Zuschauer: 1300.
Ex-Trainer van Iersel triumphiert am Heckenweg
„Es ist ja nicht so, dass uns die Gegner herspielen.“
EGDL-Trainer Uli Egen setzt auf eine Aufholjagd mit komplettem Kader