Eishockey: EHC tritt künftig in einer Liga mit belgischen und niederländischen Teams an - Auch EG Diez-Limburg ist dabei
Saison 2023/2024: Neuwieder Bären spielen künftig in der BeNe-League
Der EHC-Importspieler Jeff Smith (rechts) wird mit dem EHC Neuwied unter anderem auch gegen die EG Diez-Limburg (schwarz-rote Trikots) spielen, von der er 2019 in die Deichstadt gewechselt war.
René Weiss Archiv

Neuwied. Ratingen, Neuss und Wiehl war gestern, künftig geht's für den EHC Neuwied nach Belgien und in die Niederlande. Seit dem Wochenende ist es offiziell: Die Bären spielen (genauso wie ihr aus der Oberliga Nord zurückgekehrter Lokalrivale EG Diez-Limburg) in der Eishockeysaison 2023/2024 in der BeNe-League.

„Wir sind nach der Ausbootung durch die NRW-Vereine und den NRW-Verband überall auf offene Ohren gestoßen und hatten mehrere Optionen, wo wir spielen können. Ich glaube, dass die BeNe-League die beste Lösung ist“, sagt der Neuwieder Manager Carsten Billigmann. Aus zwei Saisons im Inter-Regio-Cup wissen die Deichstädter um das Level, für das die Gegner aus Belgien und den Niederlanden stehen.

„Spätestens in der vergangenen Saison haben unsere Fans erkannt, dass dort auf einem viel höheren Level Eishockey gespielt wird als in der Regionalliga West. Unsere Mannschaft wird in der kommenden Runde in jedem Spiel gefordert sein und nicht nur alle paar Wochen mal wie es in der Regionalliga der Fall war“, sieht Billigmann einen deutlichen Fortschritt in Sachen Attraktivität.

In einer Live-Frage-und-Antwort-Runde beantwortete der EHC-Manager über die sozialen Netzwerke am Samstag die Angelegenheiten, die den Fans auf der Seele brennen. „Es gab in den Tagen zuvor viele Telefonate und E-Mails mit anderen Vereinen und Verbandsverantwortlichen. Uns war relativ schnell klar, dass wir den Gang in die BeNe-League wählen wollen. Der Vorstand und ich sehen die Bären nicht mehr in der Regionalliga. Wir haben seit dem Jahr 2016 alles umgesetzt, was man umsetzen konnte, mit unseren Fans die Hallen in NRW gefüllt und waren immer ein zuverlässiger Partner, um dann vor die Tür gesetzt zu werden. Wer unseren Verein nicht braucht, den brauchen wir schon gar nicht“, fand er noch mal deutliche Worte in Richtung des Präsidiums des Eishockeyverbandes Nordrhein-Westfalen (EHV NRW).

„Jetzt freuen wir uns, von der BeNe-League aufgenommen worden zu sein. Jeder Zuschauer, Spieler und Sponsor wird in dieser Liga auf jeden Fall mehr Spaß haben. Wir sind stolz Teil einer Spielklasse zu sein, die in Zukunft sicherlich noch wachsen wird und der wir die eine oder andere Saison angehören werden.“

Die neue sportliche Heimat verlangt auch bei der Kaderzusammenstellung die Berücksichtigung anderer Rahmenbedingungen. Im Gegensatz zur Regionalliga West sind in der BeNe-League drei anstatt zwei Importspieler erlaubt. Aktuell hat Jeff Smith, der Kapitän der amtierenden EHC-Meistermannschaft seinen Vertrag bereits verlängert.

„Wir werden die drei Kontingentspielerstellen mit Sicherheit auch ausfüllen“, kündigt Manager Billigmann an, der bei der Spielersuche auch den Spielstil berücksichtigen will, den die Niederländer und Belgier pflegen. „In der BeNe-League geht es von der ersten bis zur letzten Minute intensiv zur Sache. Wir brauchen eher physisch starke Spieler als flinke Wiesel.“ Nach jetzigem Stand haben den Neuwieder Manager noch keine Nachrichten aus den eigenen Reihen erreicht, dass der nun gestiegene Aufwand durch weitere Auswärtsfahrten für Spieler nicht stemmbar wäre.

Ganz im Sinne der Puckjäger ist die Spielplangestaltung. Mussten die Bären im Winter 2022/2023 einige Male in Liga und Inter-Regio-Cup drei Partien pro Wochenende absolvieren, stehen künftig nur noch zwei an. „Dieses Programm aus der abgelaufenen Saison kann man noch nicht mal Profis zumuten“, sagt Billigmann.

Trotzdem wird es aller Voraussicht nach zusätzlich zu der internationalen Runde noch einen kleinen Spielbetrieb in der wiederbelebten Regionalliga Mitte geben. Neben dem EHC wären die EG Diez-Limburg, der in Nordrhein-Westfalen ebenfalls nicht mehr erwünschte EC Lauterbach und möglicherweise der in der Regionalliga Südwest beheimatete EHC Zweibrücken mögliche Gegner. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) sprach dem Meister in dieser Liga bereits ein Aufstiegsrecht in die Oberliga zu.

In der BeNe-League wird es zudem zwei Trophäen zu gewinnen geben. In der ersten Phase der Ende September beginnenden Saison spielen die Mannschaften einen Pokalwettbewerb aus, an den sich ab Januar die Meisterschaftsrunde inklusive der Play-offs anschließt.

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