Würden in der Central European Hockey League (CEHL) die Play-off-Paarungen nach der gängigen Form festgelegt, hätten der EHC Neuwied und die EG Diez-Limburg ihr erstes Derby in einer Meisterschafts-K.o.-Runde schon jetzt. Im belgisch-niederländischen Spielbetrieb hat der Ligavorstand aber schon im Sommer festgelegt, welcher Sieger eines Viertelfinales auf welchen anderen trifft, anstatt die gängige Vorgehensweise zu praktizieren, dass die Mannschaft mit der besten Hauptrunden-Platzierung auf die mit dem schlechtesten Rang trifft. Für die Bären heißt das ab Freitagabend, 20 Uhr, im Neuwieder Icehouse: UltimAir Hijs Hokij Den Haag anstatt EG Diez-Limburg. Genauso wie in der Vorschlussrunde der vergangenen Saison.
„Eine Best-of-five-Serie ist für uns als Spieler immer cooler. Du hast auf jeden Fall mindestens ein Heimspiel mehr. So kommt richtiges Play-off-Feeling auf.“
Lennart Esche, EHC-Verteidiger
Eine Sache ist anders als vor einem Jahr. Für ein Weiterkommen sind nicht mehr nur zwei, sondern drei Siege nötig. Kurios: Noch bis vor knapp einer Woche herrschte bei den Vereinen ein Stück Ungewissheit bezüglich des Modus’. In den im August veröffentlichten und noch immer auf der Liga-Homepage stehenden Durchführungsbestimmungen ist im Halbfinale von einer Best-of-three-Serie die Rede. Davon kehrten die Verantwortlichen allerdings ab. „Eine Best-of-five-Serie ist für uns als Spieler immer cooler. Du hast auf jeden Fall mindestens ein Heimspiel mehr. So kommt richtiges Play-off-Feeling auf“, sagt EHC-Verteidiger Lennart Esche. Manager Carsten Billigmann glaubt: „In einer Best-of-five-Serie spricht grundsätzlich immer mehr für den Favoriten.“
Er ist immer um Demut bemüht, traut seinem Team gegen die Niederländer aber auf jeden Fall zu, gut mitspielen zu können. „Das Viertelfinale gegen Heerenveen hat gezeigt, dass wir gegenüber dem letzten Hauptrunden-Wochenende wieder eine Steigerung erreicht haben. Hart wird es aber auch gegen Den Haag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Serie nach drei Partien beendet ist.“
Den Haag s Paradereihe ist treffsicher
Der Bären-Gegner hat in der CEHL-Hauptrunde sechs seiner sieben letzten Partien für sich entschieden und im Viertelfinale HYC Heylen Vastgoed aus Herentals in zwei Spielen jeweils mit 4:3 bezwungen. Die Paradereihe mit dem Finnen Matias Mustonen, Bartek Bison und Raymond van der Schuit erzielte in der Serie sechs der acht Den Haager Tore. „Wir müssen das Spiel einfach halten und unangenehm sein“, sieht Verteidiger Esche keine großen Veränderungen gegenüber dem Heerenveen-Spiel als wichtige Bausteine.
Die Bären haben bereits am Samstag einen Haken hinter ihre Viertelfinal-Aufgabe gesetzt. „Es war unangenehm gegen Heerenveen. Wir tun uns gegen diese Mannschaft nie leicht“, blickt EHC-Stürmer Maksim Anton zurück. Esche ergänzt: „Ich habe nicht verstanden, warum sie nur Achter waren. Das ist eine physisch starke und schnelle Mannschaft. Wir haben nach den Hauptrundenspielen ihr System besser gelesen und waren aggressiver.“ Manager Billigmann lobt die Abwehrleistung: „Wir haben in zwei Viertelfinale-Partien drei Gegentore kassiert. Das ist schon sehr bemerkenswert. In der Defensive standen wir sehr sicher.“
Zuletzt drei Siege sind gut für den Kopf
Im Vergleich zu den Partien gegen Heerenveen lief es für die Deichstädter in dieser Spielzeit gegen Den Haag deutlich besser. Nach einer 3:6-Niederlage im ersten Spiel gab es drei Siege (10:3, 6:3, 8:4). „Beim 10:3 in Neuwied war Den Haag aber bei Weitem nicht komplett“, erinnert Billigmann. „Für die Köpfe der Spieler sind diese Erinnerungen aber mit Sicherheit nicht schlecht.“ Das trifft auch auf die Play-offs vor einem Jahr zu. Neuwied ebnete sich in einer hochdramatischen Serie den Weg ins Endspiel gegen Lüttich. Nach 1:3-Rückstand vier Minuten vor Schluss in Spiel fünf gewannen die Bären mit einer heroischen Aufholjagd noch im Penaltyschießen mit 5:4. Mit etwas weniger Dramatik könnten Billigmann, Trainer Leos Sulak und Co. diesmal auch gut leben.
Die Halbfinal-Termine
Neuwied – Den Haag (Freitag, 20 Uhr), Den Haag – Neuwied (Sonntag, 15 Uhr), Neuwied – Den Haag (Dienstag, 20 Uhr). Falls notwendig: Den Haag – Neuwied (Freitag, 14. März, 20.15 Uhr), Neuwied – Den Haag (Sonntag, 16. März, 19 Uhr).