Wenn am Freitag- oder Sonntagabend die Halbfinalserie der Central European Hockey League (CEHL) zwischen dem EHC Neuwied und UltimAir Hijs Hokij Den Haag endet, hat ein EHC-Spieler gute Chancen auf die Auszeichnung für den Spieler der Serie, der in seinem ersten Jahr bei den Bären immer mal wieder mit starken Leistungen aufwartete, dazwischen aber auch diese Spiele hatte, in denen er eher unter dem Radar flog. Kurz vor den Play-offs hat Tjalf Deichmann allerdings damit begonnen, sich auf ein neues Level zu hieven.
Tjalf Deichmann schaltet in Play-off-Modus um
„Tjalf ist mit seinen Leistungen regelrecht explodiert. Er ruft momentan alles ab, was man in den Play-offs benötigt“, sagt Manager Carsten Billigmann über den 21-Jährigen. Deichmann sucht nimmermüde jedes Laufduell, setzt Checks – und er trifft. Nach drei Partien gegen Den Haag ist Deichmann sogar der beste EHC-Torjäger in dieser Serie. Genauso wie in Spiel eins traf der gebürtige Berliner beim 5:3-Sieg im Icehouse auch am Mittwochabend zweimal.
Sie hätte am Dienstagabend enden können, die Zeit der Heimspiele in der Bärenhöhle für die Saison 2024/25. Nach Den Haags Serienausgleich am Sonntag stand der EHC Neuwied in der dritten Partie vor heimischem Publikum unter Druck, und befreite sich aus dieser durchaus brenzligen Situation. Die Bären legten im zweiten Drittel den Grundstein für den 5:3 (1:1; 3:0; 0:2)-Erfolg und haben am Freitagabend ab 20.15 Uhr in Den Haag die Chance, wie schon in der vergangenen Saison den Finaleinzug zu schaffen.
„Wir wollen in Den Haag den Sack zumachen.“
Carsten Billigmann, Manager EHC Neuwied
Bei allem Heimvorteil, der in dieser Serie bislang immer durchschlug, will die Mannschaft eine Rückkehr zu einem möglicherweise entscheidenden fünften Spiel, das am Sonntagabend zur Austragung käme, verhindern. Die klare Ansage von Manager Billigmann: „Wir wollen in Den Haag den Sack zumachen.“
Dieser Vergleich zwischen dem Hauptrunden-Ersten Neuwied und dem Viertplatzierten von der Nordsee zeigt, dass keine Schwächephasen verziehen werden und derjenige Bestrafung auf dem Fuß erhält, der nachlässt. Nach 40 Minuten atmeten viele der 882 Zuschauer auf, als die Bären scheinbar deutlich mit 4:1 in Führung lagen. Janeck Sperling hatte den EHC nach zehn Minuten mit einer brillanten Einzelleistung in Front gebracht. Und nach dem postwendenden Ausgleich durch Matias Mustonen nur 17 Sekunden später sprach im Mittelabschnitt alles für die Gastgeber.
Mit Konsequenz und etwas Glück
Mit dem nötigen Quäntchen Glück in so mancher brenzligen Situation, mehr Konsequenz als im ersten Vergleich bei den sich bietenden Tormöglichkeiten und einer wiederentdeckten Stärke im Powerplay setzte sich der EHC ab. Die Bären trafen zweimal in Überzahl. Zunächst drosch Finn Walkowiak die Scheibe von der blauen Linie in die Maschen (26.), dann reagierte Tjalf Deichmann nach Artur Tegkaevs Versuch am schnellsten und chippte den Puck in die linke untere Ecke (30.). Deichmanns zweiter Streich, erzielt im Nachschuss, stellte das Ergebnis auf 4:1.
Im Eishockey geht es manchmal ruckzuck. Innerhalb von 75 Sekunden machte Den Haag aus dem 1:4-Rückstand ein 3:4 – und es gab noch reichlich Zeit. Nach einer von Leos Sulak beantragten Auszeit spielten die Bären dann aber wieder konzentrierter und konnten nach Artur Tegkaevs 5:3 aufatmen.
EHC Neuwied – UltimAir Hijs Hokij Den Haag 5:3 (1:1; 3:0; 0:2)
EHC Neuwied: Schulte – Walkowiak, Esche, Schlicht, Tegkaev, Marten, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, B. Asbach, S. Asbach, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Jamieson, Alexandrov, Deichmann.
UltimAir Hijs Hokij Den Haag: Magnus – van Hulten, van Oeveren, Haisma, Turpijn, de Bruijn, van Oorschot – Oosterveld, van Zanten, Turcotte, Bison, van der Schuit, J. de Zwart, van Schilt, Collard, Mustonen, D. de Zwart, Hols.
Schiedsrichter: David Walther/Marc Stromberg.
Zuschauer: 882.
Strafminuten: 6:22.
Tore: 1:0 Janeck Sperling 11‘, 1:1 Matias Mustonen (van der Schuit, Bison) 11‘, 2:1 Finn Walkowiak (Smith, Rajala) 26‘, 3:1 Tjalf Deichmann (Tegkaev, Wasser) 30‘, 4:1 Tjalf Deichmann (Esche, Rieger) 35‘, 4:2 Matias Mustonen (van der Schuit, Bison) 41‘, 4:3 Hugo Turcotte (de Bruijn) 43‘, 5:3 Artur Tegkaev (Jamieson, Deichmann) 50‘.