Für den EHC Neuwied geht eine chaotische Woche zu Ende, ausgelöst durch den belgischen Verein HYC Vastgoed Heylen. Nachdem das Team aus Herentals sein Heimspiel gegen die Bären in der Central Europrean Hockey League (CEHL) abgesagt hatte und der Ligavorstand eine Neuansetzung für Freitagabend im Icehouse vornahm, weil sich beide Teams nicht auf einen Nachholtermin einigen konnten, trat Herentals nach Aufnahme der Neuwieder Heimspielplanungen die drei Zähler kampflos an den EHC ab.
Platz unter den Top-Drei sicher
Vorstand, Trainer und medizinische Abteilung haben die Entscheidung getroffen, dass den Spielern drei Partien an einem Wochenende nicht zugemutet werden sollten. Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren von Unverständnis und Verärgerung gegenüber dem eigentlichen EHC-Gegner geprägt.
Durch die 5:0-Wertung zugunsten der Mannschaft von Leos Sulak steht fest, dass die Bären die Hauptrunde unter den Top-Drei abschließen und im Play-off-Viertelfinale (die Serie beginnt am Freitag, 28. Februar) Heimrecht haben wird. Der Gegner ist noch genauso offen wie die Platzierung, mit der der Vorjahresfinalist in die K.o.-Runden einzieht. Die Partie am Samstag ab 19.30 Uhr im Patinoire Olympique de Liège bei den Lüttich Bulldogs ist die vermeintlich schwierigste der verbleibenden drei in der Hauptrunde.
Wiedersehen mit dem Titelverteidiger
In der Endspielserie 2023/24 verlor Neuwied gegen Lüttich in der Verlängerung des fünften Spiels. In dieser Runde kommen die Deichstädter besser mit den Bulldogs zurecht. Fünf von sechs Vergleichen inklusive CEHL-Cup-Halbfinalserie gingen an die Bären, die zuletzt beim deutlichen 6:1-Sieg im Derby gegen die EG Diez-Limburg überzeugten. Ein weiterer Sieg, und Lüttich könnte den EHC nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen. Die Wallonen müssen am Wochenende schnell regenerieren. Während Neuwied durch Herentals‘ Spielverzicht nur in Lüttich ranmuss, spielt der Titelverteidiger bereits am Freitagabend bei der EG Diez-Limburg. Lüttichs Meistertrainer aus vergangenen beiden Jahren, Uli Egen, ist dort übrigens kein Trainer mehr. Die Rockets erklärten nach der Niederlage in Neuwied, dass man sich nach „konstruktiven Gesprächen in beiderseitigem Einvernehmen“ voneinander trennte.
„Unsere Bilanz in dieser Saison spricht zwar für uns, aber gegen Lüttich ist es immer unangenehm – vor allem in Lüttich.“
Carsten Billigmann, Manager EHC Neuwied
Lüttich hat mit dem ehemaligen belgischen Nationalspieler Bryan Kolodziejczyk den besten CEHL-Punktesammler in seinen Reihen, auch der nachverpflichtete Tyler Barrow muss sich mit 24 Punkten aus zehn Spielen nicht verstecken. „Unsere Bilanz in dieser Saison spricht zwar für uns, aber gegen Lüttich ist es immer unangenehm – vor allem in Lüttich“, weiß Neuwieds Manager Carsten Billigmann um die Schwere der Aufgabe.
Anstatt am Freitag wie eigentlich vorgesehen zu Hause in der CEHL gegen Herentals zu spielen, gibt es zu Beginn des Wochenendes ab 20 Uhr eine Titelchance für Neuwied. Die U17 ist noch ein Sieg von der Meisterschaft in der Landesliga Nordrhein-Westfalen entfernt. Den will das Team von Holger Pöritzsch gegen den EC Bergisch Lande unbedingt holen, um danach feiern zu können.