An einem kalten Dezemberabend mit Schneeflocken in der Luft und eisigem Durchzug im an den Seiten offenen Eissportzentrum Dortmund spielen zu müssen, ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Dort, wo bei solchen Bedingungen dickste Wintergarderobe für Zuschauer Pflicht ist, wurde es am Freitagabend zumindest den Anhängern des EHC Neuwied warm ums Herz. Die Bären stellten die Eisadler Dortmund mit einem 8:0 (2:0; 4:0; 2:0)-Kantersieg kalt – ein Sieg mit Ausrufzeichen nach einer bravourösen Energieleistung des EHC.
Der war mit nur vier Verteidigern und neun Stürmern nach Westfalen gereist. „Dass wir mit den zahlreichen Ausfällen ein solches Ergebnis erzielen, ist nicht selbstverständlich“, hob Manager Carsten Billigmann die Leistung des stark dezimierten Kaders hervor. „Vielleicht auch gerade wegen des kleinen Aufgebots waren die Spieler sehr fokussiert. Sie haben die Vorgaben unseres Trainers Leos Sulak sehr gut umgesetzt“, so Billigmann weiter.
Sicher stehen und effektiv agieren
Dortmund ist mit seinen zahlreichen erfahrenen, ehemaligen Spielern der Hammer Eisbären keine Laufkundschaft in der Eishockey-Regionalliga West. Gegen die 13 Neuwieder Feldspieler hatten die Eisadler an diesem Abend aber keine Chance. Der EHC stand sicher in der Verteidigung, nutzte seine Tormöglichkeiten konsequent, und wenn eine Scheibe durchkam, stand Jan Guryca einmal mehr seinen Mann. Nach 60 Minuten freute er sich über seinen ersten Saison-Shutout.
Im Feld wirbelte die erste Reihe nach Belieben. Jeff Smith (3 Tore, 2 Assists), Marco Bozzo (2 Tore, 4 Assists) und Tobias Etzel (3 Assists) stellten die Gastgeber vor unlösbare Aufgaben. Außerdem trugen sich Dustin Schneider und mit Kirill Klyuyev der Defensivstratege schlechthin im Bären-Team, in die Torschützenliste ein.
In Lauterbach nicht das Spiel aufs Eis gebracht
„Wir haben gesehen, wozu die Mannschaft auch in dieser Besetzung in der Lage ist“, sagte Billigmann. „So können wir auch am Sonntag in Lauterbach etwas holen. Wobei diese Partie schwieriger werden dürfte“, prophezeite er.
Er sollte mit dem zweiten Satz Recht behalten. Neuzugang Tim Cornelissen kehrte ins Team zurück, das als Ganzes aber weit von der Leistung zwei Tage zuvor entfernt blieb. „Wir haben nicht unser Spiel aufs Eis gebracht. Ich habe keine Ahnung, warum das so war. Vielleicht fehlten Respekt und Demut vor dem Gegner“, ärgerte sich Trainer Leos Sulak über die verdiente Niederlage in Lauterbach. Die in Dortmund noch brillierenden Imports Smith und Bozzo blieben diesmal blass. „Ohne ihre Tore wird es schwierig für uns“, sagte Sulak.
Eisadler Dortmund – EHC Neuwied 0:8 (0:2, 0:4, 0:2). 0:1 Jeff Smith (1.), 0:2 Dustin Schneider (16.), 0:3 Janeck Sperling (23.), 0:4 Marco Bozzo (26.), 0:5 Jeff Smith (32.), 0:6 Marco Bozzo (35.), 0:7 Jeff Smith (46.), 0:8 Kirill Klyuyev (48.).
Luchse Lauterbach – EHC Neuwied 6:3 (2:0, 1:1, 3:2). 1:0 Jonas Manger (12.), 2:0 Tobias Schwab (12.), 2:1 Tobias Etzel (30.), 3:1 Waldemar Ginder (38.), 3:2 Dustin Schneider (44.), 4:2 Tobias Schwab (46.), 5:2 Fiete Lasar (50.), 5:3 Dustin Schneider (53.), 6:3 André Bruch (60.).