Eishockey-Regionalliga West: Neuwied gewinnt das dritteFinale mit 3:1
Eishockey-Regionalliga: Neuwied feiert in Ratingen den Meistertitel
Die Schlüsselszene des Freitagabends am Ratinger Sandbach: Thorben Beeg drückt die Scheibe zum 1:0 für die Bären über die Linie. Während Aliens-Schlussmann Marvin Frenzel das Nachsehen hat, dreht Neuwieds Torschütze jubelnd ab. Foto: René Weiss
René Weiss

Vor einem Jahr musste die Neuwieder Bären im Finale der Eishockey-Regionalliga West eine glatte 0:3-Niederlage gegen den EV Duisburg hinnehmen, diesmal hat der EHC den Spieß umgedreht und sich gegen die Ice Aliens zum Meister gekürt. Am Freitagabend machten die Neuwieder durch einen 3:1-Sieg den Titel perfekt.

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Play-off-Finalspiele, in denen die Entscheidung über den Titel fallen kann, sind vielleicht nicht immer die hochklassigsten, aber sie gehören zu den spannendsten. Gesehen am Freitagabend in der Ratinger Eissporthalle am Sandbach. Mit 7:4 hatten die Bären das erste Endspiel vor einer Woche an gleicher Stelle für sich entschieden, zwei Tage später ließen sie in eigener Halle ein 5:2 folgen. Und diesmal? 1559 Zuschauer, darunter circa 700 Neuwieder Anhänger, sahen eine Begegnung, die nicht an die Intensität der ersten beiden Aufeinandertreffen heranreichte und auch bei Weitem nicht so viele klare Tormöglichkeiten erlebte.

Zunächst nichts Zählbares

Ein Alleingang von EHC-Kanadier Marco Bozzo, der in der dritten Minute in Unterzahl an Aliens-Schlussmann Marvin Frenzel scheiterte (3.), und eine Möglichkeit von Alexander Spister nach genialem Steilpass aus der Abwehr (14.) ließen das Herz der Bären-Fans höher schlagen, aber Zählbares brachten diese Gelegenheiten nicht ein. Auf der anderen Seite kam Ratingen auch dank einiger Überzahlsituationen zwar häufig zum Abschluss, richtig ernst wurde es für den Neuwieder Torhüter Jan Guryca jedoch erst in der 34. Minute, als er ein Solo von Tobias Brazda entschärfte.

Zuvor hatte für die Mannschaft von Leos Sulak bei Björn Asbachs Pfostenschuss Pech (26.). Zwölf Tore hatten die Deichstädter in den beiden absolvierten Begegnungen der Serie bejubelt, aber keines so laut und inbrünstig wie das von Thorben Beeg in der 35. Minute. Beim Kräfteverhältnis von vier gegen vier auf dem Eis nutzte der Neuwieder Angreifer mit der Rückennummer 19 den sich bietenden Raum. Verteidiger Daniel Pering trieb den Angriff über die rechte Seite nach vorn, spielte den Puck in die Mitte, wo Beeg vor der Neuwieder Fankurve nur noch die Kelle hinhalten musste und jubelnd abdrehte.

Innovativer Vorschlag

Ein innovativer Vorschlag aus dem EHC-Fanlager: „Pfeif ab“, schlug ein Neuwieder Anhänger den Unparteiischen vor. Aber bis es so weit war, sollte noch reichlich Eishockey zu spielen sein. Die Gastgeber mussten sich nach dem Rückstand schütteln, ehe sie in der zweiten Drittelpause mit dem Rücken zur Wand stehend und 20 Minuten von der Sommerpause entfernt von Trainer Frank Gentges noch einmal eingeschworen wurden.

Die Gastgeber kamen offensiver aus der Kabine aufs Eis zurück. Etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig. Maximilian Bleyer scheiterte am Pfosten, zudem rettete Guryca mit ein paar starken Paraden den knappen Vorsprung. Ausgerechnet, als die Ice Aliens nach einer Hinausstellung gegen Knut Apel die Chance im Powerplay witterten, sorgte der EHC für die Entscheidung. Bozzo eroberte auf Höhe der Mittelinie den Puck, scheiterte aber Frenzel, ehe Jeff Smith den Abpraller verwertete (47.).

Neuwieder Bank steht kopf

Die Neuwieder Bank stand kopf. Zwei Minuten vor Schluss machte es Ratingen dann doch noch einmal spannend. In Überzahl arbeiteten die Außerirdischen die Scheibe mit viel Willen über die rechte Seite in Richtung Tor, Malte Hodi stand im Zentrum richtig und drückte das Spielgerät über die Linie. Die Gastgeber warfen in den verbleibenden anderthalb Minuten alles nach vorn, griffen mit dem sechsten Feldspieler an, aber als Bozzo einen Befreiungsschlag im Laufduell erreichte, hatte er leichtes Spiel, den Schlusspunkt zu setzen. Vier Sekunden später ertönte die Schlusssirene und Neuwied hatte sein Meisterwerk vollendet.

Neuwied: Guryca – Renke, Pering, Apel, Zaslavski, Klyuyev, Rieger, Hofschen – Beeg, Bozzo, S. Asbach, Appelhans, Spister, Litvinov, Linnenbrügger, B. Asbach, Sperling, Wasser, Schneider, Smith.

Schiedsrichter: Denis Kyei-Nimako/Christian Perlitz.

Zuschauer: 1559.

Strafminuten: 18:24.

Tore: 0:1 Thorben Beeg (35.), 0:2 Jeff Smith (47.), 1:2 Malte Hodi (59.), 1:3 Marco Bozzo (60.).

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