Eishockey-Regionalliga West: Dem EHC fehlt noch ein Sieg gegen Ratingen zur Meisterschaft
Ein Sieg bedeutet die Meisterschaft: Neuwied will Ratingen in die Knie zwingen
1802 Zuschauer verfolgten das Neuwieder Heimspiel gegen Ratingen.
René Weiss

Neuwied. Nach neun Jahren, drei Monaten und neun Tagen könnte wieder ein Regionalliga-Meisterpokal in die Deichstadt wandern. Dem Neuwieder Eishockey-Verein EHC „Die Bären“ 2016 fehlt noch ein Sieg zum Seriengewinn über die Ice Aliens Ratingen. An diesem Freitagabend gastiert der EHC ab 20 Uhr am Sandbach und könnte nach dem 7:4 im ersten und dem 5:3 im zweiten Aufeinandertreffen mit den Außerirdischen die Eiszeit 2022/23 furios beenden.

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Die Bären haben Erfahrung damit, ihre Meisterschaften auswärts festzumachen. 1996 gewann der EHC in Erding und 1997 in Bad Nauheim jeweils die Meisterschaft in der 1. Liga, 2014 brachte ein 7:2-Erfolg bei der 1b-Mannschaft der Kassel Huskies den Regionalliga-Titel ein, bevor die Mannschaft sich anschließend in der Aufstiegsrunde für die Oberliga qualifizierte.

„Ich hätte nichts dagegen, wenn die Saison am Freitag endet“, sagt Trainer Leos Sulak. Für den Neuwieder Trainer, der am Montag seinen 67. Geburtstag feierte, würde nicht nur die Saison, sondern auch seine erfolgreiche Trainerlaufbahn ihren Abschluss finden. „Darüber möchte ich noch nicht reden. Hinter uns liegen zwei knappe Spiele, in denen Kleinigkeiten entscheidend waren“, resümiert Sulak die beiden Partien am vergangenen Wochenende.

Verbesserungspotenzial in der Defensive

Er erwartet eine Ratinger Mannschaft, die ihre letzte Chance nutzen möchte. „Wir müssen in der Defensive mehr tun und besser stehen. Wenn wir das schaffen, können wir unser Ziel erreichen“, macht Sulak deutlich, wo er noch Verbesserungspotenzial sieht.

„Das Powerplay hat bislang den Unterschied gemacht. Das Neuwieder Überzahlspiel war überragend, unseres hingegen am Freitag zumindest katastrophal. Wir hätten auch gewinnen können, aber Neuwied war bislang cleverer. Unsere Mannschaft glaubt weiterhin an sich, und wenn wir es schaffen, am Freitag zu gewinnen, haben die Bären am Sonntag wieder Druck“, sagt Ratingens Verteidiger Maik Klingsporn, der in der Saison 2019/20 das EHC-Trikot trug.

Mögliches viertes Spiel im Icehouse

Der 29-Jährige genießt die Serie: „Das sind genau die Spiele, die Spaß machen und auf die sich die Fans freuen – mit gutem Eishockey und Emotionen. Von mir aus kann es noch drei weitere Duelle geben.“ Und wenn die Bären, die in der Hauptrunde am Sandbach zweimal verloren haben, Spiel drei verlieren? Dann würde Partie Nummer vier am Sonntagabend, 19 Uhr, im Icehouse steigen, das schon vor einer Woche mit 1802 Zuschauern aus allen Nähten platzte.

„Die Fans sind die Seele des Vereins. Wahnsinn, was am Sonntag los war“, läuft Manager Billigmann noch immer ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn er an die Finalkulisse zurückdenkt. Und weniger los wäre in der Bärenhöhle auch am Sonntag mit Sicherheit nicht. „1800 Zuschauer – das ist Wahnsinn. Die peitschen die Bären natürlich gewaltig nach vorn. Aber im Endeffekt spielt es keine Rolle, wo das Spiel stattfindet“, will Aliens-Verteidiger Klingsporn den vermeintlichen Heimvorteil nicht überbewerten.

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