Eishockey-Regionalliga West: Neuwieder Bären brauchen am Freitag Sieg, um die Serie zu verlängern
EHC will noch mal ins Ice House
Sven Schlicht (am Puck) hat genauso wie seine Neuwieder Mitspieler noch keine Lust auf die Sommerpause, die mit einer Niederlage in Duisburg am Freitagabend beginnen würde. Foto: René Weiss
Weiss

Neuwied. Rein in die Kabine, Traineransprache, Siegesjubel und Lautstärkepegel hochfahren: Der EV Duisburg hat am Sonntagabend im Neuwieder Ice House unüberhörbar klar gemacht, dass dieser zweite Sieg in der Finalserie um die Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga West ein großer Schritt in Richtung Titel gewesen sein kann. Musikalisch untermalt vom Mallorca-Hit „Der Zug hat keine Bremse“, den die Duisburger als ihren Mottosong in dieser Saison auf „Der Fuchs hat keine Bremse“ umgetextet haben, feierte der Favorit den 5:3-Sieg über den EHC Neuwied. Können die Bären den EVD-Zug noch mal ins Stocken bringen? Am Freitagabend haben sie in der Duisburger „PreZero Rheinlandhalle“ dazu die letzte Gelegenheit. Ab 19.30 Uhr brauchen die Deichstädter einen Sieg, damit die Serie am Sonntag noch mal ins Neuwieder Ice House zurückkehrt. Das Finale Nummer vier würde in diesem Fall um 19 Uhr beginnen.

Natürlich herrschte bei den Bären vor einer Gänsehautkulisse von 1419 Zuschauern Enttäuschung über das verlorene Spiel, aber ans Aufgeben denken der EHC Trainer Leos Sulak und seine Mannen noch lange nicht. „Ich habe schon direkt nach der Partie eine wilde Entschlossenheit im Team gespürt. Wir wissen, dass wir einen 0:2-Serienrückstand schon mal ausgeglichen haben. Wir können das“, schwelgt Manager Carsten Billigmann in Erinnerungen. In der Saison 2018/2019 egalisierte der EHC Neuwied dieses Defizit im Halbfinale gegen den Herforder EV, ehe Neuwied im entscheidenden fünften Vergleich mit stark dezimiertem Kader den Finaleinzug dennoch verpasste.

Billigmann und Co. gehen fest davon aus, dass der frühere DEL-Ligist Duisburg seine Meisterfeier als Freitagabendprogramm bereits genauestens vorbereitet hat. „Wir wollen einen Strich durch die Duisburger Rechnung machen. Auch wenn es eine Floskel ist: Der letzte Sieg in einer Serie ist immer der schwerste. Unsere Mannschaft ist motiviert, alles abzurufen, um es Duisburg so schwer wie möglich zu machen“, kündigt der EHC-Manager an.

In Duellen auf Augenhöhe gaben Kleinigkeiten und Cleverness den Ausschlag. Im ersten Spiel erinnert Billigmann an den Duisburger Führungstreffer zum 1:0. „Da konnten sie mehrmals nachstochern. In solchen Aktionen brauchen wir mehr Präsenz.“ Im Heimspiel verbrachte der EHC zu viel Zeit auf der Strafbank. Damit verschlechterten die Bären ihre Chancen merklich, weil die Puckjäger von der Wedau drei ihrer fünf Tore in Überzahl erzielten.

Trainer Sulak vermittelte seiner Mannschaft unter der Woche im Training nochmals den schmalen Grat zwischen körperlicher Aggressivität und dem Verhindern von Hinausstellungen. Auch beim Herausarbeiten von Torchancen lief es gegen defensiv prima organisierte Duisburger nicht plangemäß. „Wir waren nicht zwingend genug. Das müssen wir verbessern“, fordert der erfahrene Übungsleiter.

Ein Neuwieder Führungsspieler schlechthin steigt in Duisburg verspätet in die Finalserie ein. Kapitän Christian Neumann hat seine Dreispielesperre aus dem Halbfinale gegen die Dinslakener Kobras abgesessen und wird sich in gewohnter Manier voll reinwerfen, damit seine Mannschaft zwei Tage später noch mal in die Bärenhöhle zurückkehren kann. Manager Billigmann hofft auf eine Initialzündung: „Ich weiß, wenn wir am Freitag in Duisburg gewinnen, können wir die Serie auch ins fünfte Spiel bringen. In Neuwied wissen alle, wie Play-off-Eishockey funktioniert. Das müssen wir in Duisburg 60 Minuten lang aufs Eis bringen. Es wird gegen einen verdammt starken Gegner schwierig, aber wir glauben weiterhin an uns.“

Von unserem Mitarbeiter René Weiss

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