Eishockey Neuwieder Bären treffen zum Regionalligaauftakt auf Hamm und Diez-Limburg - Entlastung für die erste Reihe
EHC Neuwied muss am Wochenende Farbe bekennen
Das Regionalliga-Team des Neuwieder EHC „Die Bären“ 2016 für die Saison 2017/2018, hinten von links: Karl Neubert, Björn Asbach, Sven Asbach, Robin Schütz, Michael Jamieson, Patrik Morys, Dominik Kley, Deion Müller. Mitte von links: René Sting, Martin Brabec, Philipp Dieser, Frederic Hellmann, Andreas Wichterich, Marco Herbel, Christian Neumann, Tobias Etzel, Dennis Schlicht. Vorne von links: Lukas Schaffrath, Moritz Schug, Sven Schlicht, Trainer Jens Hergt, Manager Carsten Billigmann, Stephan Fröhlich, Willi Hamann, Felix Köllejan. Eingeklinkt von links: Mannschaftsführer Philipp Heib, Betreuerin Nicole Bretz, Betreuer Tommy Lux. Foto: EHC „Die Bären“ 2016/Daniela Billigmann
EHC Die Bären 2

Neuwied. Jens Hergt hatte reichlich Zeit, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Zehn Tage infolge standen die Neuwieder Eishockey-Bären bis zum vergangenen Sonntag entweder zum Training oder bei Testspielen auf dem Eis. Am Ende dieses Vorbereitungsmarathons stand der Trainer des EHC im Kabinengang und sah zufrieden aus: „Wir befinden uns auf einem guten Stand und können erhobenen Hauptes das nächste Wochenende in Angriff nehmen.“

Dann wird sich zeigen, was die drei Siege in vier Vorbereitungspartien (6:1 und 9:4 gegen Eppelheim, 2:4 gegen Lüttich, 7:4 gegen Eindhoven) wert sind. Die Bären müssen in der Regionalliga West von Anfang an Farbe bekennen. Auch wenn in der auf neun Teams geschrumpften Liga (Grefrath, Bad Nauheim II und Dortmund meldeten nicht mehr, und aus der Landesliga wagte niemand den Schritt nach oben in die vierthöchste Spielklasse) nach Einschätzung vieler „jeder jeden schlagen kann“, hat das Auftaktwochenende fürs Neuwieder Team zwei besonders schwierige Aufgaben in petto. Am heutigen Freitagabend spielen die Bären ab 20 Uhr auswärts beim Titelverteidiger Hammer Eisbären, am Sonntag stellt sich Neuwied ab 19 Uhr im Derby gegen die EG Diez-Limburg wieder auf ein rappelvolles Ice House ein. „Hamm und Diez sind zwei Mannschaften, die zu den Favoriten zählen, vor denen wir uns aber mit Sicherheit auch nicht verstecken müssen. Die Fans können sich gleich zu Beginn auf zwei Spitzenspiele freuen“, ist sich Trainer Hergt sicher.

Mit voll besetztem Kader und mehr Ausgeglichenheit greift der EHC nach dem Viertelfinal-Aus 2016/2017 gegen den Herforder EV erneut an, um in Richtung Halbfinale vorzustoßen. Dafür hat der EHC-Manager Carsten Billigmann den Spielermarkt genau sondiert und vor allem in die Breite des Kaders investiert. „Wir waren in der vergangenen Saison sehr abhängig von unserer Top-Reihe und mussten Entlastung schaffen“, erklärt er. Die vier Tests ließen Gutes erahnen. Die 24 Tore verteilten sich auf elf Spieler. „Unsere ersten beiden Reihen funktionieren schon sehr gut“, frohlockt Hergt nach den bisherigen Leistungen. Die Rückkehrer Deion Müller und Moritz Schug zeigten, dass sie sich in der Oberliga weiterentwickelt haben und in der Regionalliga Führungsrollen übernehmen können, Martin Brabec brachte seine Torgefahr aus Diez mit an den Rhein und der nordamerikanische Joker Michael Jamieson stach in vier Partien neun Mal und bereitete zwei weitere Treffer vor. Bei seiner Verpflichtung fragten sich zunächst einige, wie man einen Mann holen kann, der zuletzt in zwei Jahren zwei Punkte gemacht hat. Aber der 25-Jährige demonstrierte mit großer Torlaune in der Vorbereitung sein Können, will in der Hauptrunde so weitermachen und in der Deichstadt in die Fußstapfen von Andrew Love, Brian Gibbons oder Josh Myers treten.

Genauso wie der EHC, hat auch Hamm seine Kontingentstellen neu besetzt: Michael Spacek und Martin Benes kommen aus der dritten tschechischen Liga. Nicht mehr im Kader steht der Ex-Neuwieder Michel Maaßen, den es nach Erfurt zog. Die Rockets aus Diez und Limburg haben einen Umbruch vollzogen. Während unter anderem sechs Spieler (Karl Neubert, Andreas Wichterich, Patrik Morys, Dominik Kley, Martin Brabec, Marco Herbel) nach Neuwied wechselten beziehungsweise dorthin zurückkehrten, ließ der neue EGDL-Trainer Arno Lörsch seine Kontakt in den Vogelsbergkreis spielen und holte acht seiner ehemaligen Lauterbacher Luchse an den Heckenweg, unter anderem den Ex-Neuwieder Pierre Wex.

Personelle Unterstützung gibt's vom neuen Kooperationspartner EC Bad Nauheim. Als Ersatz für Brabec und Andrej Teljukin holte die EGDL den Kanadier Joey Davies und Marc Hemmerich. „Weil viele Spieler in der Vergangenheit schon zusammengespielt haben, erwarte ich eine eingespielte Diezer Mannschaft“, sagt Jens Hergt. Und das nicht nur in den kommenden Tagen. Schon am Dienstag sehen sich beide Teams ab 18.30 Uhr am Heckenweg wieder – dann im Halbfinale des Wettbewerbs um den Rheinland-Pfalz-Pokals. Das Rückspiel steigt am 31. Oktober, 18 Uhr, in Neuwied.

Der EHC-Kader 2017/2018

Zugänge: Lukas Schaffrath (ERV Dinslaken), Frederic Hellmann (EHC Zweibrücken/Regionalliga Südwest), Michael Jamieson (Northeastern University/NCAA I), Deion Müller (EHC Timmendorfer Strand/ Oberliga), Moritz Schug (Rostock Piranhas/Oberliga), Karl Neubert, Andreas Wichterich, Patrik Morys, Martin Brabec, Marco Herbel, Dominik Kley (alle EG Diez-Limburg).

Abgänge: Michael Güßbacher (ESV Kaufbeuren), Morgan Reiner (Herforder EV), Andreas Halfmann, Marc Blumenhofen, Falk Elzner (alle Laufbahn beendet), Pierre Wex (EG Diez-Limburg), Philipp Felföldy (Ratinger Ice Aliens), Michael Trimboli, Rylee Orr, Kevin Kopetzky, Alexander Bill (alle Ziel unbekannt). Felix Köbele (ERSC Amberg).

Kader, Tor: Felix Köllejan (Rückennummer 30), Lukas Schaffrath (33).

Abwehr: Frederic Hellmann (14), Robin Schütz (15), Karl Neubert (26), Dennis Schlicht (44), Philipp Dieser (55), Andreas Wichterich (74), Patrik Morys (88), Christian Neumann (90).

Sturm: Stephan Fröhlich (3), René Sting (8), Sven Asbach (17), Dominik Kley (19), Michael Jamieson (42), Deion Müller (47), Martin Brabec (64), Björn Asbach (66), Marco Herbel (82), Sven Schlicht (89), Tobias Etzel (91), Willi Hamann (95), Moritz Schug (96).

Trainer: Jens Hergt. red

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