Die Geisterspiel-Regelung für überregionale Großveranstaltung sei auf die viertklassige Regionalliga nicht anzuwenden. Anders sieht die Situation eine Etage höher in der Eishockey-Oberliga Nord aus. Hier erhielt die EG Diez-Limburg die Mitteilung seitens der Kreisverwaltung Rhein-Lahn, dass die Oberligapartien seitens des Ministeriums in Mainz als „überregionale Großveranstaltung“ eingestuft worden seien.
Nach der überraschenden Niederlage beim Neusser EV am vergangenen Sonntag (4:7) stehen die Bären unter Zugzwang, denn mit einer Niederlage droht die Mannschaft von Trainer Leos Sulak vom dritten auf den vierten Platz abzurutschen, falls die Ratinger Ice Aliens ihr Parallelspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen Neuss für sich entscheiden. „Das Ziel der Wiedergutmachung ist in Neuss gründlich misslungen“, sagt Manager Carsten Billigmann, der die Mannschaft in die Pflicht nimmt. „Ich erwarte eine ganz klare Reaktion des kompletten Teams. Wir haben als einer von wenigen Vereinen das Privileg, an diesem besonderen Weihnachtstermin in eigener Halle vor Zuschauern spielen zu dürfen. Für wen das nicht genug Motivation ist, der ist in Neuwied schlichtweg falsch“, findet Billigmann gewohnt deutliche Worte.
Dortmund ist mit erst einem Sieg aus sieben Hauptrundenbegegnungen zwar nur Tabellenletzter der Regionalliga West und muss eine Aufholjagd starten, um die Play-offs der Top Vier zu erreichen, aber bei der kürzlichen 4:5-Niederlage im Ice House und beim gleichen Resultat in Dinslaken zeigten die Westfalen, dass sie mehr drauf haben als die nackten Zahlen und das Klassement vermuten lassen könnten. Die brandgefährliche Angriffsreihe mit den ehemaligen Hammer Leistungsträgern Kevin Thau, Robin Loecke und Matthias Potthoff hat nicht nur den Neuwieder Bären zuletzt arg Probleme bereitet. „Sie werden noch Punkte holen“, ist sich der EHC-Manager sicher. „Wir werden etwas dagegen haben, dass es am Sonntag dazu kommt.“
Ein Geschmäckle hat Dortmunds frühzeitige Ankündigung, die Reise in die Deichstadt am 26. Dezember nicht antreten zu wollen. Den vielen Familienvätern im Eisadler-Team sei das an Weihnachten nicht zuzumuten. Das hatte der Verein bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung des Regionalliga-Spielplans verlauten lassen. Nun gab es in Reihen der Eisadler unter der Woche drei positive Corona-Schnelltests, sodass die Vorstände beider Vereine in regem Austausch ob der aktuellen Situation stehen. Am Mittwochabend hieß es, es sei unklar, ob die erforderlichen PCR-Testergebnisse der Corona-Verdachtsfälle aufgrund der Weihnachtsfeiertage überhaupt rechtzeitig vorliegen. Außerdem habe das zuständige Dortmunder Gesundheitsamt dem Verein nahegelegt, die Partie auf einen späteren Termin zu verlegen.
Die Bestimmungen des Eishockeyverbandes Nordrhein-Westfalen (EHV NRW) sehen jedoch eindeutig vor, dass eine Partie stattzufinden hat, sobald beide Teams ein spielfähiges Aufgebot zusammenbekommen. Einer aus Dortmund angestrebten prophylaktischen Umterminierung steht der Ligaleiter Manfred Lang aus Ratingen ablehnend gegenüber. Erst, wenn sich ein akutes Gesundheitsrisiko ob etwaiger weiterer Corona-Fälle bei den Eisadlern auftut, würde es selbstverständlich zu einer Verlegung kommen.