Rockets gleichen Serie aus
EGDL: Sind am Dienstag aller guten Dinge drei?
Die Spieler der EG Diez-Limburg möchten am Dienstagabend wieder jubeln.
Andreas Hergenhahn

Der Traum vom Erreichen des Halbfinales der CEHL geht für die EG Diez-Limburg weiter. Mit einem furiosen 4:1-Heimsieg gegen die Bulldogs aus Lüttich erzwangen die Rockets ein drittes Spiel, das bereits am Dienstag in Belgien ausgetragen wird.

Mit dem Rücken zur Wand stand die EG Diez-Limburg am Sonntagabend im heimischen Eissportzentrum am Heckenweg im Viertelfinale der Play-offs der Central European Hockey League (CEHL). Nach der 1:4-Niederlage zum Auftakt der K.-o.-Spiele in Lüttich mussten die Rockets den zweiten Vergleich mit den Bulldogs unbedingt für sich entscheiden, um sich nicht vorzeitig in die Sommerpause verabschieden zu müssen. Und das Team lieferte bravourös ab. Der Titelverteidiger aus Belgien zog an der hessischen Grenze mit 1:4 (1:0, 0:1, 0:3) den Kürzeren und steht am Dienstagabend ab 20 Uhr im entscheidenden dritten Vergleich der Serie ungleich mehr unter Druck als der Außenseiter von der Lahn, der nichts zu verlieren hat und nur angenehm überraschen kann. Es geht um das Ticket für die Vorschlussrunde, in der die Snackpoint Eaters aus Geleen warten. Halbfinale Nummer zwei bestreiten ab Freitag die Neuwieder Bären und Hijs Hokij Den Haag.

Physisch präsente Raketen packen die Brechstange aus

EG Diez-Limburg - Bulldogs Lüttich 4:1 (0:1, 1:0, 3:0). Es ist erst vorbei, wenn’s vorbei ist: Das zeigte sich am Sonntagabend am Heckenweg, als die Rockets mit einem furiosen Schlussspurt ihr Publikum begeisterten und bei den Bulldoggen für lange Gesichter sorgten. Die Gastgeber mussten die kalte Dusche des 0:1 durch Tyler Barrow verdauen (4.), was ihnen sehr gut gelang. Dann konnten Krämers Puckjäger froh sein, dass sie in doppelter Unterzahl keinen weiteren Treffer kassierten. Mit zunehmender Spieldauer aber packten die physisch präsenten Raketen die Brechstange aus und begeisterten ihr Publikum mit Leidenschaft und Einsatz. Philip Kecojevic leitete mit dem überfälligen 1:1 (31.) Sturm und Drang ein, die Lütticher hatten nichts Gleichwertiges mehr entgegen zu setzen. Christian Bauhof (2:1/52.), Stephan Kreuzmann (3:1/54.) und Alexander Seifert (4:1/59.) sorgten für prächtige Play-off-Stiummung und die Hoffnung, dass die Reise der EGDL noch ein paar Spiele weiter geht.

EG Diez-Limburg: Schroers, Haseloff - Kreuzmann, Valenti, Kristic, Yamak, Klingsporn, Seifert - Tamminen, Gutjahr, Kauss, Lehtonen, König, Bauhof, Lademann, Kecojevic, Dreschmann, LeBlanc, Lichnovsky, Tiainen.

Schiedsrichter: Marc Stromberg.

Strafminuten: EGDL 10 - Bulldogs 8.

Zuschauer: 405.

Bulldogs Lüttich - EG Diez-Limburg 4:1 (2:0, 1:1, 1:0). Zwar erwischten die Rockets im „Patinoire olympique de Liège“ den etwas besseren Start, doch der Außenseiter schaffte es nicht Treffer vorzulegen und die Wallonen ins Grübeln zu bringen. Statt dessen brachte Björn Henry den Favoriten in Führung (5.).

Fünfminütige Überzahl ohne Tor als Knackpunkt

„Knackpunkt war dann, dass wir es nicht geschafft haben aus einer fünfminütigen Überzahl Kapital zu schlagen“, so EGDL-Coach Nils Krämer über die Phase, als sein Team nummerische Vorteile hatte, die bissigen Bulldoggen diese kritischen Minuten aber mit Glück und Geschick unbeschadet überstanden. Bei der ersten Sirene hieß es dann sogar 2:0 für die Belgier, die durch Tyler Barrow nachlegten (20.), als mit Lorenzo Valenti und Philip Kecojevic gleich zwei Raketen die Strafbank drücken mussten.

Kapitän David Lademann verkürzte zwar nach Assists von Riku Tiainen und Mike Kristic zum 2:1 (25.), doch die erhoffte Wende war damit noch längst nicht eingeleitet. Im Gegenteil: Kurz nachdem Josh LeBlanc eine wegen Behinderung ausgesprochene Strafzeit abgesessen hatte, klingelte es erneut im Kasten von Justin Schroers. Tyler Barrow ließ sich nicht zweimal bitten und setzte die Hartgummischeibe zum 3:1 in das Gehäuse der EGDL (28.).

Der restliche Verlauf der Partie ist schnell zusammengefasst: Die Rockets versuchten zwar alles, aber sie konnten Lüttichs Klasse-Schlussmann Troy Passingham nicht das Nachsehen geben, wobei hier und da nur Zentimeter fehlten, um noch einmal für Spannung zu sorgen. „So konnten wir nicht mehr zurückkommen, zumal wir uns zu viele Strafzeiten eingehandelt haben“, bilanzierte Nils Krämer. Oscar Delbrassine knipste mit dem 4:1 (50.) das Licht endgültig aus und brachte den Titelverteidiger in der Serie „Best-of-three“ mit 1:0 in Führung.

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