6:3-Sieg gegen Chiefs Leuven
EGDL: Nach Trennung von Egen platzt der Knoten
Josh Leblanc (links) brachte die EGDL am Sonntagabend gegen die Chiefs aus Leuven mit 1.0 in Führung.
Andreas Hergenhahn

Stühlerücken bei der EG Diez-Limburg: Nach eingehender Begutachtung der Lage gehen die Rockets die verbleibenden Spiele nicht mehr mit Uli Egen, sondern mit dessen Assistenten Nils Krämer als verantwortlichem Mann an der Bande an.

Bevor der Puck am Sonntagabend gegen die Chiefs aus Leuven durch das Diezer Eissportzentrum sauste, beendeten d ie EG Diez-Limburg und Trainer Uli Egen ihre Zusammenarbeit. „Es hat nicht gepasst wie gewünscht und gab Differenzen“, so der mit allen Eishockey-Wassern gewaschene Egen. „Wir haben uns zusammengesetzt und die Gesamtsituation bewertet. Nach konstruktiven Gesprächen und einer eingehenden Analyse sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine sofortige Trennung für alle Beteiligten das Beste ist. Wir gehen im Guten auseinander“, betonte der 67-jährige Eishockey-Fachmann. Der neue Mann an der Bande ist am Heckenweg bereits bestens bekannt und hat reichlich „Stallgeruch“: Nils Krämer, bis dahin anerkannter Assistent Egens, wird fortan als neuer Chef das Kommando bei den Rockets führen.

„Profi-Eishockey ist bei uns vorbei. Es gilt demnächst den Reset-Knopf zu drücken und wieder zu unseren Wurzeln zurückzukehren.
EGDL-Vorstand Michael Schmidt sieht die nähere Zukunft der Rockets in der Regionalliga West.

„Die Transferperiode ist vorbei. Wir wollten nach der Niederlage beim bis dahin punktlosen Tabellenletzten Mechelen und den für uns fatalen vier Derby-Minuten in Neuwied einen neuen Impuls setzen, können uns aber nicht von 20 Spielern trennen“, begründete EGDL-Vorstand Michael Schmidt die Personal-Entscheidung. Der Verein tendiert dem Vernehmen nach insgesamt zu einer „Rolle rückwärts“ in Sachen Personal sowie Etat und würde am liebsten in der kommenden Runde wieder in der Regionalliga West mitmischen. „Dort haben wir uns jahrelang am wohlsten gefühlt. Profi-Eishockey ist bei uns vorbei. Es gilt demnächst den Reset-Knopf zu drücken und wieder zu den Wurzeln mit mehr Regionalität und Nähe zu unseren Fans zurückzukehren. Die Leute sollen sich im Kreise der Rockets-Familie wieder wohler fühlen.“

Auswärtsspiel in Den Haag kostet einen Tag Urlaub

Auch in Sachen Aufwand ist die Regionalliga West nicht zuletzt für die berufstätigen Aktiven am ehesten zu stemmen. Schmidt erläutert dies an einem konkreten Beispiel. „Wir sind demnächst an einem Freitagabend in der CEHL in Den Haag zu Gast. Das bedeutet, dass die meisten unserer Spieler Urlaub nehmen müssen. In der Regionalliga West sind die Fahrten dagegen erheblich kürzer.“

EG Diez-Limburg – Chiefs Leuven 6:3 (2:1, 0:1, 4:1). Die Rockets liefen mit vier Reihen auf. Der neue Chef Nils Krämer gewährte so allen Mitgliedern des Kaders viel Eiszeit und die Chance sich im Wettkampf zu bewähren. Der neue Geist war zur Freude der 258 Zuschauer gleich spürbar. Allerdings hätte der Vorsprung der EGDL nach den ersten 20 Minuten höher als 2:1 ausfallen müssen.

In den ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts gaben die Gäste aus Belgien den Ton an und kamen folgerichtig zum 2:2-Ausgleich. In der Folge verpassten es die Rockets bei zwei Überzahl-Situationen wieder vorzulegen.

Letztlich erwiesen sich die Einheimischen vor dem Tor als wesentlich konsequenter und schenkten dem neuen Headcoach bei dessen Debüt am Geburtstag drei Punkte. „Wir haben ein gutes Spiel mit wenig Fehlern gesehen. Besonders hat nicht nur mich gefreut, dass der vierten Reihe das Tor zum 3:1 gelungen ist. Es war ein rundum gelungener Eishockey-Abend“, bilanzierte Michael Schmidt.

EG Diez-Limburg – Chiefs Leuven 6:3 (2:1, 0:1, 4:1)

EG Diez-Limburg: Kapicak, Schroers – Kreuzmann, Valenti, Gutjahr, Kristic, Yamak, Klingsporn, Seifert – Tamminen, Kauss, Lehtonen, König, Bauhof, Lademann, Kecojevic, Dreschmann, LeBlanc, Lichnovsky, Tiainen.

Schiedsrichter: Marvin Schroers.

Tore: 1:0 Josh LeBlanc (Riku Tiainen, Stephan Kreuzmann) 2’; 1:1 Erik Miller (Basim Laeremans, Vadim Gyesbreghs) 5’; 2:1 Philip Kecojevic (Paul Jan König, Alexander Seifert, PP1) 9’; 2:2 Jeremy Cote (Tommy Lubin, Boris Kolyasnikov) 28’; 3:2 Jannik Kaus (Tim Dreschmann, Lorenzo Valenti) 43’; 4:2 Sami Tamminen (David Lademann, Riku Tiainen) 44’; 5:2 David Lademann (Sami Tamminen, Maik Klingsporn) 51’; 5:3 Alec James (Basim Laeremans, Iniaz Steyaert) 52’; 6:3 Josh LeBlanc (Christian Bauhof, Philip Kecojevic) 56’.

Strafminuten: 6:12.

Zuschauer: 258.

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