Zum Auftakt der Bundesliga Pro A gastiert die Mannschaft von Trainer Pat Elzie in Bremerhaven - "Liga ist eine spannende und tolle Herausforderung"
WM-Titel soll auch die Koblenzer Baskets beflügeln – Saisonauftakt in Bremerhaven
Die EPG Baskets Koblenz mit (von links) Sportvorstand Thomas Klein, Carsten Werner, David Werner, Assistenztrainer Yasin Turan, Geschäftsführer Dirk Zenzen, Assistenztrainer Danny Rodriguez, Trainer Patrick Elzie, Assistenztrainer David Martinez, Dami Ade-Eri, AJ Plitzuweit, Moses Pölking, Trey Hall, Moritz Hübner, Dominique Johnson, Gabriel de Oliveira, Marvin Heckel, Rytis Pipiras, Tevin Schnabel, Leo Saffer, Delante Jones, Niclas Sperber, Leon Friederici, Maurice Pluskota, Ruven Siemon (Physiotherapeut), Ralph Weiler (Leitung Geschäftsstelle) und die Mannschaftsärzte Dr. Thomas Höpfner, Dr. Björn Andreß, Dr. Jan-Eric Goronzy und Dr. Felix Post. Es fehlt Marcus Anderson. Foto: Baskets Koblenz/Zenzen
Baskets Koblenz

Koblenz. Die Basketballeuphorie nach dem Gewinn des Weltmeistertitels der deutschen Nationalmannschaft soll ein wenig einhergehen mit der Euphorie an Rhein und Mosel nach dem Aufstieg der EPG Baskets Koblenz in die 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Viel Vorfreude auf die am Samstag (18 Uhr) bei den Eisbären Bremerhaven startende Spielzeit ist spürbar rund um den Verein vom Deutschen Eck.

Diese zweite Liga umgibt in diesem Jahr ein besonderes Flair. „Seit der Gründung der Pro A gab es wohl keine spannendere und attraktivere Saison. Tolle Teams, tolle Spieler, viele Derbys für uns und unsere Zuschauer“, betont der Koblenzer Trainer Pat Elzie, der sich ein Urteil zur Pro A ohne Frage erlauben kann. Schließlich schaffte der 62-jährige Basketball-Lehrer bereits drei Mal sportlich (zwei Mal mit den Itzehoe Eagles, ein Mal mit Rasta Vechta) den Aufstieg aus der Pro A in die Bundesliga (BBL).

Für den Koblenzer Verein ist die Pro A eine Unbekannte. Vor 25 Jahren spielte mit der BG Koblenz letztmalig eine Mannschaft auf dem Oberwerth zweitklassig – damals in der zweigeteilten 2. Liga Süd. „Wir haben in den Play-offs gesehen, was hier möglich ist und wie groß die Begeisterung in Koblenz sein kann. Wir haben hier eine tolle Chance, den Basketball zu etablieren und voranzutreiben und wollen an die letzte Saison anknüpfen und die Zuschauer mitnehmen“, erklärt Elzie.

Ein illustres Teilnehmerfeld

Das Teilnehmerfeld der Pro A in dieser Saison ist illuster. 14 der 18 Mannschaften spielten in der Vergangenheit schon in der Bundesliga. Standorte wie Frankfurt, Bayreuth, Hagen, Gießen und Trier sind nicht nur den Kennern ein Begriff in Sachen Basketball. Dazu kommen spannende Personalien. Mit Robin Benzing (Gießen), Bastian Doreth (Nürnberg) und Maik Zirbes (Trier) haben sich drei verdiente, ehemalige deutsche Nationalspieler für ein Engagement in der Liga entschieden.

Und mittendrin die Koblenzer. Als Aufsteiger wollen die Baskets nicht nur mitmischen, sondern sie geben sich selbstbewusst. „Man sollte sich aber auch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Unser Ziel ist, so schnell wie möglich den Klassenverbleib zu sichern. Dann sehen wir weiter. Diese Liga ist so eng beieinander, und im Sport kann im Laufe einer langen Saison so viel passieren“, sagt Elzie.

Koblenzer Team mit Play-off-Potenzial

Fachleute sehen im Koblenzer Team eine Mannschaft mit Play-off-Potenzial, also unter den ersten Acht. „Natürlich schließen wir das nicht aus und würden uns dagegen nicht wehren. Aber jetzt ist erst einmal ein guter Start wichtig, und dann eins nach dem anderen“, erzählt Elzie, dem momentan eher Verletzungssorgen umtreiben. „Das trübt ein wenig die ansonsten gute Vorbereitung.“

Mit acht Siegen und nur einer Niederlage (gegen Ligarivale Frankfurt) waren die Ergebnisse gut. „Die Jungs, die nicht verletzt sind, sind wirklich fit. Konditionell haben wir das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Das Spielerische ist immer auch ein Prozess, der sich über eine ganze Saison zieht. Da wollen wir uns jede Woche verbessern. Wir haben die Qualität der Gegner in der Vorbereitung auch stetig gesteigert, wollten unbedingt auch ein paar Siege, um einfach ein positives Gefühl zu bekommen. Das ist uns gelungen“, sagt Elzie.

Verletzungen sind ein Problem

Die Verletzungsproblematik aber bleibt bestehen. Jüngst kam bei der Generalprobe mit Kapitän Marvin Heckel (Außen- und Innenbandriss im Sprunggelenk) ein weiterer Leistungsträger hinzu. In Leon Friederici und Dominique Johnson fehlen zwei Aktivposten noch mehrere Wochen. Zu Beginn der Vorbereitung erwischte es auch die ligaerfahrenen Neuzugänge Delante Jones und Maurice Pluskota, die Mitte Oktober zurückerwartet werden. „Das ist dann schon eigentlich eine gute erste Fünf, die uns fehlt. Alles wichtige Spieler. Und im Training konnten wir deswegen natürlich weniger fünf gegen fünf spielen“, hadert Elzie.

Aufgrund der Verletzungen handelten die Baskets kurzfristig und verpflichteten in dieser Woche den Kanadier Marcus Anderson, der die Neuzugänge Trey Hall und AJ Plitzuweit, der sich zur Wochenmitte auch noch erkältet abmeldete, im Spielaufbau unterstützen soll. „Marcus ist ein feiner Kerl, hat am Dienstag erstmals mittrainiert. Er wird uns ganz sicher helfen. Hoffentlich schon in Bremerhaven. Wir arbeiten intensiv an der Spielberechtigung“, so Elzie.

Ein Spiel mit Emotionen

Bremerhaven als Auftaktgegner ist sportlich eine echte Standortbestimmung – und für einige Akteure auch ein Spiel mit Emotionen. Gleich sieben Spieler (Heckel, Friederici, Pluskota, Johnson, Moritz Hübner, Moses Pölking und Niclas Sperber) haben eine sportliche Vergangenheit bei den Eisbären. Johnson und Pluskota sind gar in der Hafenstadt an der Nordsee geboren, werden trotz Verletzung die lange Fahrt angehen. Und auch Coach Elzie war 2009 für ein halbes Jahr Assistenztrainer beim damaligen Bundesligisten.

„Für mich ist die Rückkehr wenig emotional, mittlerweile ist es ein ganz anderer Verein als vor 14 Jahren. Für einige der Spieler vielleicht mehr. In jedem Fall wollen wir dort einfach eine gute Grundlage schaffen“, sagt Elzie, der sich zumindest auf zwei Bremerhavener Akteure besonders freut. Kapitän Adrian Breitlauch avancierte unter Elzie in Itzehoe zum Profi. Mit dem Vater von Aufbauspieler Lennard Larysz arbeitete Elzie in der Vergangenheit zusammen bei den Hamburg Tigers. „Lenny kenne ich noch als kleinen Jungen. Adrian ist einfach ein unglaublich sympathischer Mensch. Auf solche Wiedersehen freut man sich immer“, hebt Elzie hervor.

Elzie: Eine spannende und tolle Herausforderung

In Sachen Spieltagsvorbereitung werden die Baskets in der Pro A einige Dinge anders angehen. So wird der Koblenzer Tross bei den weiteren Auswärtsspielen, anders als in der Pro B, bereits einen Tag vor dem Spiel anreisen. „Wir machen dann am Abend ein Training, schlafen im Hotel und absolvieren am Spieltag eine Wurfeinheit. Eine mehrstündige Busfahrt kann man in der Pro A nicht sofort aus den Beinen schütteln. Wir wollen unseren Spielern einfach die bestmögliche Vorbereitung geben“, erklärt Elzie.

Bei Auftaktgegner Bremerhaven sieht der Koblenzer Trainer auch Play-off-Potenzial. „Bremerhaven hat einen starken Kern deutscher Spieler und wird oben mitmischen neben Frankfurt, Jena oder auch Hagen, Gießen und Trier. Es fällt schwer, da nur eine Mannschaft zu nennen. Es wird einfach jede Woche eine spannende und tolle Herausforderung.“

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