Noch sind die EPG Guardians ein gutes Stück davon entfernt, eine konkurrenzfähige Mannschaft für die kommende Saison beisammen zu haben, aber damit sind die Koblenzer in der 2. Basketball-Bundesliga ProA in diesen Tagen nicht allein. Schließlich sind es für die 18 Vereine bis zum Trainingsauftakt am 15. August noch knapp zwei Monate hin, bis zum Saisonauftakt Ende September mehr als drei Monate. Allerorten wird gesichtet und verhandelt, bei den Guardians sehen sich Trainer Stephan Dohrn und Sportdirektor Thomas Klein auf einem guten Weg, das Personalpuzzle zu einem stimmigen Bild zusammenzufügen. Die zwei jüngsten Verpflichtungen: Badu Buck und Alexander Möller.
„Beide standen auf unserer Liste ganz oben.“
Guardians-Trainer Stephan Dohrn über die Neuzugänge Badu Buck und Alexander Möller
„Beide standen auf unserer Liste ganz oben“, sagt Dohrn über das Duo, das in mehrfacher Hinsicht eine bedeutende Rolle im Koblenzer Team einnehmen könnte. Zunächst erfüllen sowohl Buck als auch Möller ein nicht ganz unwichtiges Kriterium mit Blick auf das Regelwerk in der ProA: Beide sind Deutsche, bekanntlich müssten stets zwei Akteure mit dem schwarz-rot-goldenen Aufnäher auf dem Trikot auf dem Parkett stehen. Und vor allem Buck, der als universell einsetzbarer Aufbauspieler (Combo Guard) gilt, ist dem Trainer bestens bekannt. Dohrn trainierte den 25-Jährigen unter anderem bei den Dragons Rhöndorf. „Er ist schon sehr, sehr erfahren und wird unser Spiel variabler gestalten“, sagt Klein über den 1,95-Mann, der einst in etlichen U-Auswahlteams für Deutschland aktiv war und sich nun für zwei Jahre an die Guardians bindet.

Buck war zu Beginn der abgelaufenen Saison für ProB-Ligist Berlin Braves aktiv und wechselte im Winter zum Koblenzer Liga-Konkurrenten Artland Dragons – wo ihm gegen den späteren Aufsteiger Trier 17 Punkte glückten. Auch Möller kommt von den Artland Dragons, der 27-Jährige war zuvor aber auch schon in der Bundesliga (BBL) für Bonn und Göttingen im Einsatz. Möller misst 2,08 Meter und ist ein „Big Man“, der als Center unter den Körben seine Größe und 117 Kilo Gewicht gewinnbringend für die Koblenzer einsetzen soll. Auch er hat für zwei Jahre in Koblenz unterschrieben. „Ich glaube, dass ich dem Team helfen kann, damit in Koblenz künftig erfolgreicher Basketball gespielt wird“, sagt Möller.
Verantwortliche planen mit 12-Mann-Kader
Nimmt man aus dem bisherigen Kader die drei noch unter Vertrag stehenden Akteure (Ty Cockfield, Jakob Hanzalek, Aike Bensmann) hinzu, haben die Guardians nun sechs Spieler in ihren Reihen. Als erster Neuzugang war zuvor der US-Amerikaner Garrett Hicks verpflichtet worden. Dohrn geht fest davon aus, dass Cockfield nicht der Verlockung anderer Angebote erliegt, auch die verbliebenen deutschen Spieler sind Teil seiner Überlegungen. „Für den Moment sind wir sehr zufrieden, das war gewissermaßen die erste Runde bei den Verpflichtungen“, sagt der 37-Jährige, der gemeinsam mit Klein zunächst den deutschen Markt sondiert. „Aber wenn es sich wie bei Garrett Hicks ergibt, nehmen wir natürlich auch einen Importspieler unter Vertrag“, ergänzt er. Drei bis fünf Importspieler, also ausländische Akteure sollen es am Ende sein, insgesamt planen Klein und Dohrn mit einem 12-Mann-Kader. Dohrns Anforderungsprofil klingt in der Theorie vergleichsweise einfach. „Alle sollten werfen können und zügig spielen“, so der Coach, „vor allem sollten sie schnell denken können.“
Spaziergang durch die Stadt zum Kennenlernen
Wichtiges Kriterium bei der Personalakquise soll freilich auch die Charakterfestigkeit möglicher Neuzugänge sein. Dohrn ist guter Dinge, am Ende auch ein homogenes Team zusammenstellen zu können. „Ich habe mit vielen Spielern gesprochen, die ich aus der Vergangenheit kenne“, sagt der Trainer, der sich nicht nur von Statistiken leiten lassen will. „Wir wollen gute, offene Charaktere haben.“ Ein Spaziergang durch die Stadt, so hat er festgestellt, kann hilfreich sein, um hinter die Fassade zu blicken – und ganz nebenbei kann die Stadt am Deutschen Eck im Vergleich zu manch anderem Standort mit weichen Faktoren wie einer angenehmen Lebensqualität punkten. „Natürlich nutzen wir Koblenz“, sagt Dohrn, „das kann ein paar Prozentpunkte ausmachen.“