Bei den Koblenzern hatte man im Vorfeld der Partie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Spielberechtigung für Neuzugang David Böhm möglich zu machen, durchaus überraschend stand der Tscheche denn auch gleich in der Startformation der Guardians. Obwohl dem 23-jährigen Nationalspieler verständlicherweise noch nicht alle Spielsysteme des Teams geläufig sind, so war in seinen ersten Aktionen zu sehen, dass Trainer Marco van den Berg einen klug agierenden Akteur in seinen Reihen hinzugewonnen hat, der obendrein über einen technisch sauberen Wurf verfügt. Böhm war um Bindung zu seinen neuen Kollegen bemüht und brachte es schon vor der Pause auf sieben Punkte, am Ende waren es zwölf.
Pluskota dreht zu Beginn auf
Wie überhaupt die Guardians gut ins Spiel fanden. Allen voran Maurice Pluskota, der die ersten sieben Koblenzer Punkte erzielt hatte, ehe sich die Trierer Defensive besser auf den Center einstellte. Dennoch sollte Pluskota am Ende mit 15 Punkten bester Werfer seines Teams sein. „Trier hat es uns sehr schwer gemacht, wir kamen kaum zu einfachen Würfen“, resümierte der 32-Jährige nach der Partie, „auf der anderen Seite haben wir ihnen zu leichte Körbe gegeben. Wir müssen insgesamt noch am Zusammenspiel arbeiten.“ Aufbauspieler Ty Cockfield, vor Wochenfrist beim 79:76 gegen Dresden mit 28 Punkten der überragende Akteur auf dem Parkett, konnte moselaufwärts an diese Leistung nicht anknüpfen.
Deutlich sichtbar: Van den Berg hatte dem Team in Trier mit auf den Weg gegeben, das Tempo hochzuhalten und in der Defensive die langen Trierer Kerle Marten Linßen und Maik Zirbes weg vom eigenen Korb zu halten. Was anfangs gut klappte, bis zum 13:13 war die Partie völlig ausgeglichen, ehe die „Gladiatoren“ zunehmend die Kontrolle über das Geschehen gewannen.
Koblenzer Center in Foulproblemen
Vor allem die Defensive der Trierer stand nun besser, den Guardians fehlten bisweilen die Lösungen. Die Wurfquote, gerade von der Dreierlinie, ging zurück, Koblenz blieb in den letzten vier Minuten des ersten Viertels ohne Punkte. Mit einem 24:15 endeten die ersten zehn Minuten, Trier gelang es, diesen Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 38:29 zu konservieren.
Die Gastgeber wussten vor allem mit einer starken Defensivleistung zu überzeugen, Koblenz musste im dritten Viertel abreißen lassen. Grund dafür waren vor allem einfache Würfe, die nicht zu Punkten führten, zudem gerieten Moses Pölking und auch Pluskota in Foulprobleme. Für Pölking war die Partie acht Minuten vor Schluss vorzeitig beendet.
Kurze Hoffnung auf eine Überraschung
57:41 stand es nach dem dritten Viertel, die Hoffnung von Guardians-Trainer van den Berg, an alter Wirkungsstätte für eine Überraschung zu sorgen, schwand zusehends. Immerhin: Die im Vorfeld der Saison immer wieder betonte Mentalität stimmte. Die Guardians stemmten sich gegen ihr Schicksal, kamen aber zunächst nicht wirklich in Schlagdistanz. 62:49 stand es sieben Minuten vor dem Ende, ehe Trier mit eigenen Unzulänglichkeiten noch einmal die Tür für die Gäste öffnete. Vier Minuten vor dem Ende war der Vorsprung beim 66:59 auf sieben Punkte geschmolzen. Aber: Nach einer Auszeit von Triers Trainer Jacques Schneider und einem einem anschließenden 6:0-Lauf war die Sache dann doch gelaufen. Am Ende wurde es beim 80:62 ein deutlicher Sieg für die Gastgeber, die letztlich auch mehr Alternativen von der Bank hatten.
Am kommenden Wochenende geht es für die Guardians mit einem Heimspiel weiter, am Samstag (19.30 Uhr) sind die Kirchheim Knights auf dem Oberwerth zu Gast. Die Schwaben setzten sich am Wochenende mit 70:63 gegen Bochum durch und zählen einmal mehr zu jenen Teams mit Play-off-Ambitionen.
Koblenz: Cockfield (11 Punkte), Draper (1), Johnson (2), Böhm (12), Ade-Eri, Pölking (4), Bradley (10), Pluskota (15), Friederici (5), Hanzalek (2).