Eine kleine Umfrage ergibt, dass die Kinder sonst im Verein eher Fußball spielen und Basketball lediglich gelegentlich daheim als Hobby betreiben. Oder sie haben den Sport, bei dem Bälle in hoch hängenden Körben unterzubringen sind, in den vergangenen vier Jahren in der Schule kennengelernt, wie ein Junge erzählt.
Bälle und Trikots als Geschenk
Der Übungsleiter dabei heißt Christian Stock und kommt aus Weyer. An diesem Tag hat er Bälle und Trikots als Geschenke für seine Schützlinge mitgebracht und lobt: „Ich bin mega-stolz auf euch, ihr seid eine tolle Truppe.“ Er selbst hat sein Engagement vor vier Jahren begonnen, während die Grundschulliga schon seit 2017 besteht. Der Name Liga täuscht etwas. Es gehe nicht um Wettkampfsport und „nicht zwingend darum, neue Mitglieder anzuwerben“, erklärt Stock zu den Hintergedanken bei diesem Projekt.
In Dahlheim wie andernorts hat die Basketball-Grundschulliga den Charakter einer AG zusätzlich zum gewöhnlichen Sportunterricht. Zu gleicher Zeit könnten die Kinder alternativ einen Kräutergarten pflegen, tanzen oder im Chor singen. Runter von der Couch, weg von Smartphone und anderen Displays, das ist das Hauptmotiv dieser langfristig angelegten Aktion. Stock ist selbst Vater und weiß, wie wichtig diese Aufgabe ist. Außer der Bewegung spielt das soziale Miteinander für die Initiatoren eine große Rolle bei ihrem Vorhaben.
Drei Jahre lang bis 2023 hat Stock zudem die Grundschulliga in der Loreley-Schule auf der Heide in St. Goarshausen angeleitet. Dort läuft das Training nun in anderer Verantwortung weiter. Der 45-Jährige ist 2023 dann in Sachen Basketball auch in der Grundschule Blaues Ländchen in Nastätten aktiv geworden, dazu hilft er auch in Lahnsteiner Schulen aus. Er sei zwar kein ausgebildeter pädagogischer Sportlehrer, aber als Übungsleiter geschult. Hauptberuflich arbeitet Stock bei der Berufsfeuerwehr in Wiesbaden.
Basketball hat er selbst immer bloß privat gespielt, Fußball hingegen in den Kreisligen. Außerdem spielt er Tennis und fährt Rad. Bei allem liegt ihm der Teamgeist am Herzen neben Aspekten wie Ausdauer und Koordination. „Wir wollen keine Profis züchten.“ Daher werden körperlich schwächere Schüler stets integriert. Viele Fragen kläre die Gruppe unter sich, „ich muss da manchmal gar nichts machen“ in den Basketball-Stunden, die so flexibel gestaltet sind, dass sie auch Raum für anderen Sport belassen.
Keine „Ball-Legastheniker“ dabei
Nach Dehnübungen und Gymnastik kann es geschehen, dass Staffelläufe, Brennball oder andere Teamspiele auf dem Programm stehen. „Es ist nicht ein Ball-Legastheniker dabei“, freut sich Stock über eine Grundbegabung bei allen Teilnehmern. Und vor allem will er „nicht den Verein oder die Grundschulliga in die Höhe heben, sondern die Kinder.“ Die haben derweil ihre neuen Trikots anprobiert und können im Alltag darauf setzen, dass in der Dahlheimer Sporthalle die Körbe nicht alle auf Erwachsenen-Niveau hängen.