„Es ist natürlich frustrierend“, sagt Treis-Kardens Trainer Emir Colan, der gegen die Koblenzer ein ähnliches Spiel wie in den letzten Wochen sah: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, zwei Viertel lang.“ Unentschieden stand es zur Pause, in den zweiten 20 Minuten passierte das, was zuletzt öfter passiert ist. „Im dritten und vierten Viertel lässt die Kraft nach“, weiß Colan, „keiner zieht mehr richtig zum Korb, wir verteidigen zwar noch gut, aber es fehlt einfach was dann.“ Oft krallen sich die Gegner die Rebounds in der Defensive, laufen Fast Breaks, kommen so zu einfachen Punkten.
Dass die Treis-Kardener nicht mehr treffen, ist das eine. Klar, es fehlt ein Ameer Biddle, der 30 Punkte pro Spiel machte im Schnitt. Wenn man die dazu rechnet in jedem Spiel, sieht es natürlich anders aus. Hätte es auch jetzt im Schulzentrum auf der Karthause. Aber Biddle musste eben zurück in die USA, weil sein Vater schwer krank war und leider verstarb.
„Das ist aber nicht der Hauptfehler“, sagt Colan. Das liegt für ihn tiefer: „Der Hauptfehler ist das fehlende Training.“ Das hat er fast über die gesamte Spielzeit bemängelt, das bemängelt er auch jetzt noch: „Das ist kein Freizeitsport, du brauchst Training, du brauchst Konkurrenz, einige wussten genau, dass sie spielen. Wir haben bis auf zwei Wochen nie Fünf gegen Fünf spielen können.“
So nahm das Unheil seinen Lauf und der Tabellenzweite der Vorsaison ist nun der Tabellenvorletzte, was natürlich auch mit der viel stärkeren Klasse als in der Vorsaison zusammenhängt. 12 Punkte sind es, 14 können es am Sonntag noch werden. Zu wenig, um in der Liga zu bleiben. „Ich wusste, dass es nicht einfach wird“, gesteht Colan, „wir müssen nun über den richtigen Weg für uns reden. Wir brauchen Leute, die wollen, die Gas geben.“ Colan selbst wäre als Trainer bereit dazu: „Ja, ich gehe den Weg mit.“