Es sind, wieder einmal, unruhige Zeiten bei den EPG Guardians Koblenz rund um den dritten Doppelspieltag der Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Am Freitagabend (20 Uhr) steht für die Rhein-Mosel-Städter zunächst das „Heimspiel“ gegen Phoenix Hagen auf dem Programm, welches bekanntlich, aufgrund terminlicher Fehler und Belegung der EPG Arena, nun in der Hagener Ischelandhalle ausgetragen wird. Damit haben die Guardians auch etwas Reisestress. Denn schon am Sonntag (15 Uhr) steht bei den Nürnberg Falcons ein wichtiges Kellerduell auf dem Plan.
Berov ist um Ruhe bemüht
Unruhig sind die Zeiten natürlich nicht nur aufgrund der organisatorischen Herausforderungen. Nach der 75:90-Niederlage bei den Dresden Titans folgte am vergangenen Samstag die Trennung von Trainer Marco van den Berg, die, wie alle Beteiligten betonen, einvernehmlich erfolgte. Co-Trainer Venelin Berov soll, vorerst bis Saisonende, die Geschicke übernehmen und die Koblenzer zum Klassenverbleib führen. Der 36-jährige Deutsch-Bulgare kam im vergangenen Sommer aus dem Nachwuchsprogramm von Bundesligist BG Göttingen an das Deutsche Eck, vertrat den erkrankten van den Berg im November bereits beim Auswärtsspiel in Düsseldorf und holte dabei einen wichtigen Sieg.
Fehlende personelle Konstanz als großes Problem
Vor dem Doppelspieltag ist Berov nun vor allem nur um eines bemüht und will deshalb eigentlich nichts sagen. „Es soll Ruhe einkehren. Viel ist die Tage auf uns eingeprasselt. Der Fokus liegt nur auf den Spielen, für die wir uns einiges erarbeitet haben“, macht es Berov kurz in seiner Vorschau. Für Spiel eins und zwei nach der 13-monatigen Zeit von van den Berg sollte zumindest eines gegeben sein, was zuletzt selten der Fall war: Der Kader ist mit Ausnahme von Center Aike Bensmann, der sich noch von einer Erkrankung erholt, komplett. Auch das wurde dem Niederländer, der nach einer Bilanz von zehn Siegen und 30 Niederlagen gehen musste, zum Verhängnis. Den Guardians fehlte es immer wieder an personeller Konstanz – in der Vorsaison und dieser, allerdings nicht nur aufgrund der Verletzungen. Das Team fand in seiner Zusammenstellung bislang nie wirklich zueinander.
Gegner Hagen muss um die Play-offs bangen
Der Erfolg über Schlusslicht Rasta Vechta II vor zwei Wochen, mit den letzten Nachverpflichtungen William Lee und Alexandre Bouzidi, täuschte scheinbar über die tiefer liegenden Probleme hinweg. Der Auftritt in Dresden war erneut kraftlos und gehemmt. Nun ist es also an Berov, das Potenzial neu zu entfachen. In Hagen darf man sich dabei durchaus etwas ausrechnen. Denn Phoenix steckt auch in der Formkrise, gewann nur eines der letzten sechs Spiele und muss um den Einzug in die Play-offs bangen. Und auch Nürnberg erscheint zumindest auf dem Papier schlagbar. Die Falcons gewannen nur zwei ihrer 13 Heimspiele in der Saison, immerhin aber das letzte gegen die Gießen 46ers.