Die Basketballerinnen des BBC Linz haben den Einzug ins Endspiel um den Rheinland-Pfalz-Pokal verpasst. Gegen den Regionalligisten ASC Theresianum II verlor der souveräne Oberligameister, der alle seine 18 Saisonspiele gewonnen hatte, beim Finalturnier in Mainz mit 50:56 (28:32). Allerdings hatten die Mainzerinnen ihr Team mit Hilfe der ersten Mannschaft erheblich verstärkt. „Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass wir drei der jüngeren Spielerinnen aus der Zweitliga-Mannschaft eingesetzt haben“, räumte ASC-Trainer Dominique Liggins ein.
Es waren sogar sechs Akteurinnen, die am selben Abend im Play-Down-Spiel gegen den Abstieg aus der 2. Liga auch im Kader der ersten Theresianum-Mannschaft standen und die Rhein-Main Baskets mit 75:61 bezwangen. Der Blick aufs Scoreboard der Pokalpartie zeigt, welchen Einfluss die zweitligaerfahrenen Charlotte Kriebel, Birte Riebensell, Lena Kröhl, Saskia Krüger, Hannah Krull und Klara Schürer, die 57 der 65 Mainzer Punkte erzielten, aufs Endresultat hatten. So wurde aus einem Klassen-Unterschied quasi eine eineinhalb-Klassen-Differenz.
BBC rückt dem ASC immer wieder auf die Pelle
„Trotzdem war ich bis in die Schlussphase überzeugt, dass wir gewinnen“, sagte BBC-Trainer Thomas Modrack hinterher. Sein Team, mit acht Spielerinnen angetreten, wehrte sich gegen die zwölf Mainzerinnen nach Kräften, rückte dem ASC punktemäßig immer wieder auf die Pelle, solange die Kräfte reichten, konnte aber in den 40 Spielminuten nicht einmal selbst die Führung übernehmen. „Wir haben ein bisschen Pech gehabt bei den Würfen“, analysierte Coach Modrack, dessen Team erst nach dreieinhalb Minuten erstmals in den gegnerischen Korb traf, als Mainz bereits mit 6:0 führte. Beim 7:17-Rückstand (8. Minute) schien sich eine frühe Entscheidung anzubahnen, doch die Linzerinnen verkürzten bis zum Ende des ersten Viertels auf 12:17.
Ähnlich lief es in den zweiten zehn Minuten, als Mainz nach fünf Minuten den Vorsprung auf 30:10 ausgebaut hatte, der BBC aber bis zur Halbzeit wieder auf vier Punkte herankam. „Absolutes Bollwerk heute war unser Rebound-Verhalten gegen die langen Spielerinnen von Mainz“, lobte Modrack vor allem die Defensive, die den Gegner immer wieder zu Distanzwürfen zwang, die häufig das Ziel verfehlten. „Leider haben wir selbst oft zu hektisch den Abschluss gesucht“, bedauerte der BBC-Coach. „Im ersten Viertel haben viele Schüsse nicht gesessen, aber im zweiten haben wir eine tolle Aufholjagd hingelegt.“
Gegen Ende geht Linzerinnen die Puste aus
Im dritten Viertel machte sich dann die ungleiche numerische und qualitative Besetzung bemerkbar. Beim 48:38 für den ASC Theresianum waren die Linzer Chancen auf eine Pokalüberraschung gen Null gesunken, im Schlussabschnitt (17:12) machten die Gastgeberinnen den Finaleinzug perfekt. „Die Linzerinnen waren ein bisschen müde und konnten das Tempo nicht mehr mitgehen“, stellte ASC-Coach Liggins fest. Letztlich verabschiedete sich der BBC mit zwei Dreiern von Kapitänin Sophia Esser aus der Partie.
Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. „Das Tempospiel hat mir gut gefallen, wir hatten tolle Lerneffekte“, bilanzierte Modrack. „Bei uns gibt es keine Frustration.“ Kollege Liggins lobte den Gegner: „Kompliment an Linz, sie haben einen tollen Basketball gespielt. Es war lang ein enges Spiel.“ Die Mainzerinnen verloren tags darauf das Endspiel gegen das Regionalliga-Spitzenteam des DJK MJC Trier trotz der Verstärkungen nach 37:36-Pausenführung knapp mit 56:59.
„Bei uns gibt es keine Frustration.“
BBC-Trainer Thomas Modrack
Die Meistermannschaft des BBC Linz trifft sich nun an diesem Freitag ein letztes Mal in dieser Besetzung zur Abschlussfeier einer höchst erfolgreichen Saison. „Wir trinken und essen gemeinsam“, stellte Modrack das Programm vor, „und überlegen, wie es weitergeht.“
ASC Theresianum Mainz: Köhler (3/1 Dreier), Kröhl (11), Steines, Riebesell (2), Kriebel (17/1), Boyke (5/1), Krull (11/1), Mayer, Schürer (6/2), Nelles, Krüger (10), Mbaye.
BBC Linz: Neitzert (1), Schmitz (4), Esser (17/3 Dreier), Böhm, Marx (8), Keller (4), Walkembach (8), Szalay (8/2).