BBC gewinnt gegen Horchheim
Linzerinnen müssen für den Derbysieg schwer arbeiten
Spannende Duelle gab es beim Oberligaderby zu sehen wie hier zwischen der Linzer Kapitänin Sophia Esser (links) und der Horchheimer Topscorerin Andrea Földvari. Foto: Creativ/Heinz-Werner Lamberz
Creativ/Heinz-Werner Lamberz

Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe die Oberliga-Basketballerinnen des BBC Linz auch den siebten Saisonsieg feiern konnte. Im Derby bot der BBC Horchheim dem Team von Thomas Modrack lange Zeit Paroli.

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Im Oberliga-Derby gegen den BBC Horchheim mussten die Basketballerinnen des BBC Linz zum ersten Mal in dieser Saison wirklich an ihre Grenzen gehen, bis ihr 66:53-Sieg feststand und die weiße Weste auch im siebten Saisonspiel der der Basketball-Oberliga bewahrt blieb. Gästetrainer Johannes Zenz, der nur mit acht Spielerinnen antrat, von denen zwei auch noch durch Krankheit geschwächt waren, trauerte der verpassten Chance auf eine Überraschung nach: „Als wir im dritten Viertel bis auf fünf Punkte rangekommen waren, hätten wir sogar gewinnen können.“

Grundstein für Sieg im ersten Drittel gelegt

Das routinierte Team aus dem Koblenzer Vorort, vor dieser Saison durch etliche erfahrene Rückkehrerinnen verstärkt, musste vor allem mit dem ersten Viertel hadern, in dem sich die Linzerinnen als treffsicher erwiesen (17:6) und Horchheim vor Respekt wie gelähmt schien – mit Ausnahme der Ungarin Andrea Földvari, die in der Anfangsphase ihren Körper als einzige gewinnbringend einzusetzen verstand und bis zur 13.Minute allein für die zehn Horchheimer Punkte verantwortlich zeichnete.

Genau genommen legte das Linzer Team von Thomas Modrack in dieser Anfangsphase den Grundstein für den Sieg, denn in den Spielabschnitten zwei und drei agierten beide Teams auf Augenhöhe. Im zweiten Viertel hatte Linz knapp mit 17:16 die Oberhand, nach der Pause mussten die Gastgeberinnen erstmals in dieser Saison ein Viertel abgeben (15:18).

„Wir waren nicht in der Lage, 40 Minuten lang das Linzer Tempo mitzugehen. Nicht alle unserer Spielerinnen können so regelmäßig trainieren, wie das nötig wäre.“

Plötzlich zeigte der Favorit Nerven. „Das war die Frustration, wenn man nicht gut trifft“, analysierte Trainer Modrack, „die Horchheimer machten es uns schwer, zum Abschluss zu kommen.“ Das Momentum schien auf Seiten der Gäste, die ihre Aufholjagd im Schlussviertel allerdings nicht erfolgreich fortsetzen konnten. Dafür gab es zwei Gründe, einen nannte Gästecoach Zenz: „Wir waren nicht in der Lage, 40 Minuten lang das Linzer Tempo mitzugehen. Nicht alle unserer Spielerinnen können so regelmäßig trainieren, wie das nötig wäre.“

Den anderen Grund lieferte die Linzer Centerin Alina Schmitz, die drei Viertel lang höchst unglücklich unter dem Korb agierte, im Schlussabschnitt aber vier Freiwürfe in Folge sicher verwandelte und den Vorsprung der Linzerinnen auf neun Punkte ausbaute (57:48). Horchheim versuchte, über schnelle Fouls den Gegner zu Fehlwürfen von der Freiwurflinie zu zwingen, um den Rückstand zu reduzieren, doch auch Lotta Walkembach („Sie hatte ein feuriges Händchen“, lobte Modrack) versenkte vier ihrer sechs Versuche. „Wir haben viel Freiwürfe trainiert, um unsere Quote hochzutreiben verriet Modrack ein Erfolgsgeheimnis. Während der Linzer Trainer in einer Auszeit vier Minuten vor dem Ende die Weichen auf Sieg stellte, nahmen auf Horchheimer Seite die Fehlversuche zu. Zudem verletzte sich in Anna Reisel eine Leistungsträgerin an der Rippe und sah die Crunchtime nur von außen, ebenso wie Lisa Gotzen, die mit fünf Fouls vorzeitig vom Feld musste.

Umstellung auf Mann-gegen-Mann-Verteidigung entpuppt sich als richtige Entscheidung

Am Ende versenkte die starke Pauline Neitzert zwei Fastbreaks im Korb und sorgte für den finalen 13-Punkte-Vorsprung für Linz, der nach dem Spielverlauf etwas zu deutlich ausfiel. Horchheims Coach Johannes Zenz war dennoch nicht unzufrieden: „Linz hat letztlich verdient gewonnen“, räumte er ein, wies aber auch darauf hin, dass sein Team sich angesichts der jüngsten Linzer Ergebnisse – drei Mal dreistellig“ – gut aus der Affäre gezogen hatte: „Dass wir sie bei nur 66 Punkten gehalten haben, ist eine Superleistung.“ Kollege Modrack erwies sich wieder mal als unaufgeregter Realist: „Wie erwartet war es ein schwieriges Spiel für uns. Die Umstellung auf Mann-Mann-Verteidigung war die richtige Lösung. Am Ende ging es über den Kopf, denn der spielt beim Basketball auch eine wichtige Rolle. “

BBC Linz: Neitzert (11/1 Dreier), Schmitz (6), Esser (13/1), Böhm (2), Marx (4), Keller (4), Walkembach (16), Szalay (10), Otto. BBC Horchheim: Merkelbach, Dörner (2), Utsch (11), Reisel (3), Gotzen (8), Hörsch (2), Both (7/1, Földvari (20).

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