Aufstiegsfrage bleibt offen
Linzer Frauen fertigen auch ihren Verfolger ab
Kein Vorbeikommen für den ersten Verfolger: Die Basketballerinnen aus Bad Bergzabern (schwarze Trikots) konnten mit ihrem Miniaufgebot nichts ausrichten gegen den BBC Linz um Alina Schmitz (weißes Trikot, Nummer 5) und Lotta Walkembach (links).
creativ/Heinz-Werner Lamberz

Die Basketballerinnen des BBC Linz könnten sich in den verbleibenden sechs Spielen zwei Niederlagen leisten, ohne die Meisterschaft zu gefährden. Ob es im durchaus wahrscheinlichen Erfolgsfall eine Klasse höher weitergeht, steht aber in den Sternen.

Die Machtfrage in der Basketball-Oberliga der Frauen ist entschieden – und das recht deutlich. Nach dem 62:36 (40:20)-Heimsieg des BBC Linz gegen den letzten verbliebenen Titelkonkurrenten, den TV Bad Bergzabern, ist dem Team von Trainer Thomas Modrack die Meisterschaft kaum noch zu nehmen. Ob die Linzerinnen allerdings nach dem Titelgewinn auch ihr Recht wahrnehmen, in die Regionalliga aufzusteigen, ist nach derzeitigem Stand äußerst fraglich.

Bad Bergzabern kommt nur zu sechst zum Spitzenspiel

Zum ersten Mal in dieser Saison brachte der BBC mehr Spielerinnen aufs Feld als der Gegner. Die Gäste aus der Südpfalz waren nur zu sechst angereist – allerdings mit den besten Spielerinnen, wie Modrack bemerkte. Gästetrainer Jan Wroblewski lieferte eine überraschende Erklärung: „Nach seiner Aussage hatten nicht alle seine Spielerinnen Lust auf die weite Fahrt nach Linz“, gab Modrack die Argumentation seines Kollegen wieder, „der Coach wirkte nicht glücklich angesichts von 20 Spielerinnen im Kader.“ Zum Pokalspiel in Linz vor fünf Wochen waren die Pfälzerinnen, ebenfalls aus personellen Gründen, gar nicht erst angereist.

Unter den acht Linzer Spielerinnen war auch die Ungarin Viktoria Szalay, die sich nach Verletzungspause zurückmeldete. „Vicky verfügt über einen hohen Basketball-IQ. Ihr Mitwirken ermöglichte es mir, Lotta Walkembach mehr Pausen zu gönnen“, erklärte Modrack.

BBC baut Ergebnis in kleinen Schritten aus

Der Fokus des Linzer Spiels lag wie angekündigt auf der Defensive. „Das war für die Zuschauer vielleicht nicht so attraktiv“, räumte Modrack angesichts einer „ziemlich vollen Halle“ ein, „es hat aber wunderbar geklappt.“ Die Ergebnisse der einzelnen Viertel (18:8, 22:12, 12:9, 10:7) machen deutlich, dass der BBC die Partie von Anfang bis Ende im Griff hatte. Modracks Ziel, den Gegner „unter 50 Punkten“ zu halten, wurde übererfüllt. Gäste-Kapitänin Anna Rapp erzielte mit 21 Punkten mehr als die Hälfte der TV-Körbe.

„In der zweiten Halbzeit wurde es aggressiver auf dem Spielfeld“, berichtete Modrack, „deshalb haben wir uns ein bisschen zurückgenommen und das Ergebnis in kleinen Schritten ausgebaut.“ Am Ende stand ein klarer Sieg für den BBC Linz, über den sich auch Karnevalsprinz Kevin II. freute, der nach der Partie in der Kabine gratulierte.

„Ich sehe das nicht kommen. Von der Spielstärke her schon, aber nicht von der Mannschaftsstärke.“
Trainer Thomas Modrack zur Aufstiegsfrage

Nun können sich die weiter ungeschlagenen Linzerinnen in den verbleibenden sechs Spielen sogar zwei Niederlagen leisten, ohne den Titelgewinn zu gefährden. Ein Aufstieg in die Regionalliga ist aber eher unwahrscheinlich. „Ich sehe das nicht kommen“, bleibt Trainer Modrack Realist, „von der Spielstärke her schon, aber nicht von der Mannschaftsstärke“. Dringend notwendige Verstärkungen für den dünn besetzten Kader sind nicht in Sicht. Trotzdem wird es in den kommenden Wochen „viele Gespräche“ im Team und im Verein geben, erwartet er. „Ich halte mich da raus, und in der Mannschaft war der Aufstieg bisher kein Thema.“ Das wird sich in den kommenden Wochen wohl ändern.

BBC Linz: Schmitz (2), Esser (18/2 Dreier), Böhm, Brandt (2), Marx (2), Keller (13/1), Walkembach (11), Szalay (14/1).

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