Die Entscheidung um den sportlichen Klassenverbleib in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A ist auf den letzten Spieltag vertagt. Die EPG Guardians Koblenz gewannen ihr Auswärtsspiel beim VfL Bochum vor 1100 Zuschauern zwar mit 101:85 (51:45) und feierten nach zuvor sieben Niederlagen in Folge den ersten Sieg unter Trainer Venelin Berov, aber auch die Konkurrenz punktete.
Drei Teams stehen hinten nun punktgleich da
Mit den Giants Düsseldorf, den Artland Dragons und den Koblenzern liegen nun drei Teams vor dem abschließenden Spieltag gleichauf – eines dieser drei Teams wird auf dem vorletzten Platz landen und ist danach vom weiteren Play-off-Ablauf um den Bundesligaaufstieg abhängig und muss weiter zittern.
Die Guardians kehrten nach dem Sieg in Bochum bereits wieder aus der Kabine zurück auf das Parkett der Rundsporthalle, dehnten sich und tauschten sich mit den 30 aus Koblenz mitgereisten Zuschauern aus, als die Nachricht vom knappen Sieg der Dragons im Kellerduell gegen Düsseldorf die Runde machte. Ein Sieg der Düsseldorfer hätte für klare Verhältnisse gesorgt, die Koblenzer gesichert und die Dragons zum zweiten sportlichen Absteiger gemacht.
„Ich bin glücklich, wir sind glücklich. Jetzt kommt es zu einem spannenden Saisonfinale, in das wir nun mit viel mehr Selbstvertrauen gehen.“
Der Koblenzer Trainer Venelin Berov
Irgendwie aber konnte die Nachricht die Guardians nach einer rundum gelungenen Vorstellung kaum trüben. Die Zufriedenheit über das Ende der Niederlagenserie überwog. „Ich bin glücklich, wir sind glücklich, aber weiter auch demütig. Ein großer Dank geht an unsere Zuschauer, die uns hier unterstützt haben. Jetzt kommt es zu einem spannenden Saisonfinale, in das wir nun mit viel mehr Selbstvertrauen gehen. Wir haben unseren Plan nahezu komplett ungesetzt, endlich“, meinte Berov merklich erleichtert.
Zu einer harmonischen Offensivleistung kam dieses Mal auch eine verbesserte Defensive, die vor allem im so häufig schwächeren dritten Viertel ausschlaggebend war. „Es greift alles ineinander. Wir haben die Würfe besser vorbereitet, oft aus der Bewegung etwas kreiert, wenig erzwungen und in den richtigen Momenten die Bochumer gestoppt“, erklärte Berov.
Es entwickelt sich ein munteres und schnelles Spiel
Die Guardians setzten auf eine leicht verkürzte Rotation und kamen gut ins Spiel, die Gastgeber aber auch. Ein munteres und schnelles Spiel entwickelte sich mit vielen Punkten. Knapp ging das erste Viertel mit 25:23 an die Hausherren. Im zweiten Spielabschnitt legten die Guardians noch einmal zu. Ty Cockfield besorgte die ersten sieben Zähler, Kapitän Dominique Johnson ließ zwei Dreier folgen, und auch William Lee und Leon Friederici traten hervor. Dieses Quartett war federführend im Koblenzer Offensivspiel und besorgte am Ende auch 88 der 102 Zähler.
Vor allem Lee war in der Folge kaum zu stoppen und traf fast jeden seiner Würfe. „Ich habe dann in der Halbzeit wirklich wenig gesagt, lediglich ein, zwei Punkte kurz angesprochen. Es lief ja, und wir wollten einfach so weiter machen“, schilderte Berov.
Starke Defensive bringt im dritten Viertel die Entscheidung
Danach verbesserten sich die Guardians defensiv noch einmal. Mit 27:16 ging das dritte Viertel deutlich an die Koblenzer, die vor dem Schlussabschnitt ein Polster von 17 Zählern Vorsprung hatten. Bochum vermochte es in den letzten zehn Minuten nicht mehr, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu bringen, auch wenn Matthew Strange gegen die Koblenzer Zonenverteidigung ein paar Distanzwürfe traf.
„Wir waren dann einfach souverän und hatten das Vertrauen in die Würfe. Genauso wollen wir nächste Woche weiter machen. Dann werden wir unser Ziel sicherlich auch erreichen“, erklärte Berov.
Guardians Koblenz: Bradley (6), Cockfield (24), Friederici (18), Johnson (12), Lee (34), Bouzidi (4), Ade-Eri (4), Stevens, Böhm, Hanzalek, Bensmann, Draper.