„Nach wie vor bin ich fest davon überzeugt, dass weiter alles möglich ist. Eines der beiden Teams vor uns können wir auf jeden Fall aus eigener Kraft einholen. Die Ausgangssituation ist besser als noch vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt. Ich denke, Ende Januar wird man im Aufstiegsrennen schon deutlich mehr wissen. Das Duo oben hat schwere Gegner, wir müssen unsere Hausaufgaben gegen vermeintlich schwächere Teams auswärts erledigen“, beschreibt Bosnjak die Situation. Das Aufstiegsrennen ist aus Koblenzer Sicht also längst nicht entscheiden, die Position könnte aber dennoch besser sein. Die vermeidbaren Auswärtsniederlagen beim TV Lich II und beim MTV Stuttgart schmerzen noch immer.
„Vor allem die Niederlage in Stuttgart hat mich lange beschäftigt, aber die Gründe sind bekannt. Wir hatten ein paar Probleme. Entscheidend wird nun sein, dass weiter Ruhe im Verein herrscht. Über allem steht die Konstanz, die wir zu Saisonbeginn noch nicht hatten“, sagt Bosnjak.
Denn wieder gab es (auch) gezwungenermaßen personelle Veränderungen. Centerhüne Martins Abele verließ aus persönlichen Gründen nach drei Spielen den Verein gen Heimat. Flügelspieler Andro Anzulovic, vielleicht der beste Verteidiger im Team, verletzte sich im ersten Saisonspiel und konnte seitdem nicht wieder auflaufen. Center Cedric Kral erwies sich nicht als die erhoffte Ergänzung und kam bislang nicht zum Zug. Aufbauspieler Danny Rodriguez wechselte auf eigenen Wunsch in das Reserveteam.
In Drago Brcina, Emilio Banic und Joseph Hart wurden danach drei Akteure nachverpflichtet. „Martins war eins zu eins nicht zu ersetzen, und auch Andro fehlt uns sehr. Mit anderen Spielertypen mussten dann wir auch etwas am System umstellen. Die Neuen brauchen einfach auch ihre Eingewöhnungszeit. Drago wird uns noch sehr viel Freude breiten. Joe ist ein exzellenter Schütze, den wir noch öfter in Position bringen müssen, und Emilio hat schon tolle Spiele gemacht und auch Spiele, in denen er kaum stattgefunden hat. Über allem steht die Konstanz. Das sieht man an den Spielern, die schon länger hier sind“, so Bosnjak.
Wie zum Beispiel bei Aufbauspieler Paulius Semaska, der defensiv bislang überragend agiert und sich zu einem der besten Spielgestalter der Liga entwickelt hat. Oder auch an Marlin Mason. Nicht wenige Betrachter würden dem US-Amerikaner das Attribut „wertvollster Spieler der Liga“ verleihen. „Marlin und Paulius sind unsere konstantesten Akteure, aber auch andere können vom Potenzial dahin kommen. Henning Schaake zum Beispiel hat auch sein Potenzial mehrfach angedeutet. Er kann aber noch dazulernen, wenn er unter Druck steht. Es ist weiter ein Prozess. Ich bin mir sicher, dass wir uns im Saisonverlauf weiter verbessern werden“, verspricht Bosnjak.
Mit dem MTV Kronberg wartet nun ein Aufsteiger auf die Baskets, der die verdiente Ligazugehörigkeit bereits unter Beweis gestellt hat. Die Mannschaft, die sich hauptsächlich aus einheimischen Nachwuchsakteuren zusammensetzt, hat vier Siege auf dem Konto und somit schon etwas Abstand zu den Abstiegsrängen. „Ich habe viel Respekt vor den Kronbergern und deren Trainer Miljenko Crnjac, der schon seit 20 Jahren dort im Verein ist. Womit wir auch wieder bei personeller Konstanz sind, das zahlt sich einfach aus. Er schaffte es über die Jahre immer wieder, aus jungen Akteuren eine schlagkräftige Truppe zu basteln. Spielerisch müssen wir uns vor allem auf eine Mannschaft einstellen, die fast mehr Drei-Punkte-Würfe als Halbdistanzschüsse nimmt. Wir müssen aggressiv verteidigen und dürfen den Kronbergern keinen Platz bieten. Denn wenn sie ihre Würfe treffen, können sie für jedes Team zum Problem werden“, weiß Bosnjak.
Von unserem Mitarbeiter
Lutz Klattenberg