Rund 880 Kilometer Autobahn, zwei Partien binnen 45 Stunden, zwei Niederlagen: Es war ein bitteres Wochenende für die EPG Guardians Koblenz in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Erschwert wurde es zusätzlich durch eine Magen-Darm-Infektion, die sich durch die Mannschaft zog und mehrere Ausfälle zu Folge hatte.
Bilanz zur Halbzeit der Saison: sechs Siege, elf Niederlagen
In Bayreuth konnten die Rhein-Mosel-Städter am Freitagabend den Ausfall dreier Leistungsträger über weite Strecken noch ganz gut auffangen, unterlagen letztlich aber dennoch verdient (77:87), bei Spitzenreiter Jena kamen am Sonntag die Ausfälle von Topscorer Ty Cockfield und Center Moses Pölking hinzu und die Guardians wurden beim 48:103 chancenlos deklassiert. Die Niederlagen zehn und elf kamen also hinzu, was zu einer Saisonhalbzeitbilanz von 6:11 führt, mit der die Mannschaft von Trainer Marco van den Berg den zwölften Tabellenplatz der Pro A belegt.
Der Niederländer zieht Bilanz: "Man muss es realistisch einschätzen. Wenn wir komplett sind, was zu selten vorkam, dann können wir auch manchmal ein Team aus der oberen Hälfte ärgern. Aber die Top zehn der Liga sind insgesamt einen Schritt weiter als wir. Wir haben mit vielen Liganeulingen im Team noch Nachholbedarf. Die ProA erscheint zur Saisonhälfte zweigeteilt. Zehn Mannschaften kämpfen um die Play-offs, acht gegen den Abstieg, ein echtes Mittelfeld gibt es nicht. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir unsere Hinrundenbilanz werden bestätigen können und damit auch den Klassenverbleib sichern."
Trainer van den Berg nimmt das Team in Schutz
Eine sportliche Einordnung der ersten beiden Spiele des Jahres fällt schwer, betrachtet man die Ausfälle. Mit Cockfield, Leon Friederici, Kapitän Dominique Johnson, David Böhm und Pölking fehlte in Jena eine komplette "erste Fünf". Auch Michael Bradley und Jakob Hanzalek fühlten sich vor der Partie noch unwohl. Der "zweite Anzug" konnte die Ausfälle nicht ansatzweise kompensieren. "Aber wie auch. In Jena hatten wir ausschließlich Spieler auf dem Feld, die noch nicht auf dem Niveau agiert haben. Wir haben es aber so positiv wie möglich angenommen, nie die Köpfe hängen lassen. Und auch aus diesem Spiel gibt es Positives mitzunehmen. Wir haben bei einer Mannschaft gespielt und einem Verein, der in allen Bereichen bundesligareif ist. Mehr kann man da nicht raus holen. Es war eine grenzwertige Situation, und wir waren qualitativ überfordert, was kein Vorwurf sein soll. Ich glaube aber nicht, dass es uns negativ beeinflussen wird", meint van den Berg, nach dem Auswärtstrip, der von Teammanager Peter Schweder hervorragend organisiert wurde.
Wichtige Heimspiele gegen Düsseldorf und Bayreuth
Der Blick geht also nach vorne, muss er auch, denn die nächsten beiden Heimspiele gegen Düsseldorf und Bayreuth, die hinter den Guardians rangieren, werden sportlich mehr Aufschluss geben. "In Vollbesitz unserer Kräfte werden wir eine andere Mannschaft sehen", betont van den Berg.
Guardians Koblenz: Bradley (10), Hanzalek (7), Draper (5), Blunt (11), Stevens (2), Bensmann, Mahfouz (8), Ade-Eri (4), Pötz, Baitzel.