Für die EPG Guardians Koblenz wird es im Rennen um den Klassenverbleib in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A ganz eng. Bei den Artland Dragons unterlagen die Rhein-Mosel-Städter im Kellerduell mit 82:91 (36:42). Die sechste Niederlage in Folge unter Coach Venelin Berov führt nun dazu, dass die Guardians und die Dragons mit sieben Siegen und 24 Niederlagen die gleiche Bilanz aufweisen. Immerhin: Dank des besseren direkten Vergleichs stehen die Koblenzer weiter vor den Dragons – die in den verbleibenden drei Partie allerdings das vermeintlich leichtere Restprogramm haben.
Defensive bleibt eine Baustelle
Zum sechsten Mal in den letzten sieben Partien kassierten die Koblenzer mehr als 90 Punkte, und damit war der Hauptgrund für die Niederlage schnell gefunden. „Ganz klar geben wir diese Partie am defensiven Ende des Feldes ab. Und in der Art und Weise war es nicht zufriedenstellend. In so einem Spiel muss einfach mehr kommen“, haderte Berov.
Hinter der Koblenzer Niederlage verbarg sich natürlich auch noch mehr. Da wäre zum Beispiel die Verletzung von William Lee. Lee, von der Bank kommend, hatte mit einem Dunking und zwei Dreiern im ersten Viertel gewichtigen Anteil daran, dass die Koblenzer zwischenzeitlich eine Führung innehatten. Maximal waren es vier Punkte zu Beginn des zweiten Viertels. Lee knickte um, biss in Halbzeit eins noch auf die Zähne, kam nach der Pause aber nur noch zu einem Kurzeinsatz zurück.
„Es war insgesamt zu statisch, zu wenig Ballbewegung.“
Guardians-Trainer Venelin Berov über einen Mangel im Spiel
„Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er es probiert hat und unbedingt weiter machen wollte. Nach der Pause waren die Schmerzen einfach zu stark“, erklärte Berov. Aber auch Lee war nur ein weiterer fehlender Baustein. „Es war insgesamt zu statisch, zu wenig Ballbewegung. Wir haben uns zu wenig Freiwürfe erarbeitet“, meinte Berov. Mitte des zweiten Viertels verschafften sich die Dragons eine etwas deutlichere Führung, die Dreierquote der Gastgeber war an diesem Tag vor 1879 Zuschauern mit 48 Prozent außergewöhnlich gut.
Drittes Viertel wird einmal mehr zum Knackpunkt
Zum Knackpunkt des Spiels geriet wieder einmal das dritte Viertel. „Das war schon häufiger so. Wir haben 29 Punkte zugelassen, das geht einfach nicht. Und wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht“, erkannte Berov. Die Guardians kamen am Ende auf gute 18 Offensivrebounds, hatten auch 18 Wurfversuche mehr aus dem Feld, nur eben die deutlich schwächeren Quoten. Und so waren es schon zwölf Punkte Rückstand vor dem Schlussviertel, in dem die Koblenzer zwischenzeitlich noch um den direkten Vergleich bangen mussten. Das Hinspiel gewannen die Guardians mit einer Differenz von 15 Punkten.
Friedericis Punkte halten die Niederlage in Grenzen
Offensiv war es vor allem Leon Friederici zu verdanken, dass die Niederlage im einstelligen Rahmen ausfiel. Eine echte Siegchance bekamen die Koblenzer im letzten Viertel nicht mehr. „Jetzt wird es natürlich extrem schwierig. Wir können nur weiter auf uns schauen, haben es aber immer noch in eigener Hand“, so Berov.
Koblenz: Cockfield (8), Friederici (25), Johnson (3), Lee (10), Stevens (6), Böhm (17), Bouzidi (6), Hanzalek, Bradley (7), Ade-Eri, Bensmann, Draper.