Koblenz unterliegt in Nürnberg
Guardians verlieren nach Verlängerung mit 91:94
William Lee (am Ball) machte im Auswärtsspiel in Nürnberg 16 Punkte für die Koblenzer, aber es reichte nicht, die Guardians verloren nach Verlängerung mit 91:94.
Wolfgang Heil

Mit 77:81 lagen die Koblenzer Basketballer im Auswärtsspiel der 2. Bundesliga in Nürnberg zurück, ehe sie es doch noch in die Verlängerung schafften. Dort allerdings gab es kein Happy End mehr.

Aktualisiert am 09. März 2025 18:07 Uhr

Auch im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Marco van den Berg fehlte es den EPG Guardians Koblenz an Spielglück. Der neue Chef an der Seitenlinie, Venelin Berov, musste bei den Nürnberg Falcons durch ein Wechselbad der Gefühle gehen und am Ende eine schmerzhafte 91:94 (38:42; 81:81)-Niederlage nach Verlängerung verdauen.

Vor allem Ruhe forderte Berov im Vorfeld, um die Guardians auf die verbleibenden neun Partien vorzubereiten. Turbulent verliefen aber die ersten Tage des neuen Trainers. Am Freitagabend fiel die Partie in Hagen aufgrund eines Bombenfundes in Hallennähe aus. Nach Nürnberg mussten die Koblenzer mit einem Engpass an deutschen Spielern, von denen immer mindestens zwei gleichzeitig auf dem Parkett stehen müssen, fahren.

Moses Pölking verletzt, Vertrag von Yassin Mahfouz aufgelöst

Center Moses Pölking fehlte verletzungsbedingt. Am Spieltag veröffentlichte der Verein zudem die Vertragsauflösung von Yassin Mahfouz. So verblieben lediglich vier deutsche Akteure im Koblenzer Kader. Doch trotz dieser Widrigkeiten legten die Guardians einen exzellenten Spielstart vor 1709 Zuschauern hin.

Berov ließ seine Mannschaft offensiv deutlich schneller spielen als zuletzt, viele Würfe wurden schon nach wenigen Sekunden im Angriff genommen. Und die Franken waren von dieser forschen Gangart durchaus überrascht. Ganze 30 Zähler brachten die Koblenzer auf die Anzeigetafel im ersten Viertel, die Gastgeber hatten mit 17 Punkten Mühe zu folgen.

„Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Die Situation in den letzten Tagen war nicht einfach.“
Venelin Berov, der neue Trainer der Guardians Koblenz

Doch im zweiten Viertel kam der Koblenzer Schwung zum Erliegen. Nürnberg drehte den Spieß um und gewann das Viertel mit 25:8. „Diese Schwächephase im zweiten Viertel hat uns das Spiel gekostet“, befand Berov direkt nach Spielende auf der Pressekonferenz. „Aber ich bin stolz auf diese Mannschaft. Die Situation in den letzten Tagen war nicht einfach. Für diese Niederlage will ich die Verantwortung übernehmen“, sagte Berov.

Geburtstagskind Michael Bradley, am Spieltag 25 Jahre alt geworden, hatte die Chance, die Partie zum Ende der regulären Spielzeit per Dreier zu entscheiden, doch der Ball landete am Ring nach zwei aufregenden Vierteln in der zweiten Hälfte. Der dritte Spielabschnitt gestaltete sich eher konfus mit einigen Ballverlusten und Fehlwürfen, das Schlussviertel wiederum war gutklassig auf beiden Seiten.

Ex-Koblenzer Leo Saffer bester Spieler bei Nürnberg

Bei Nürnberg avancierte der Ex-Koblenzer Leo Saffer zum besten Spieler mit 20 Punkten und acht Rebounds und war anschließend überglücklich: „Ein ganz wichtiger Sieg für uns in einem harten Spiel auf Augenhöhe. Aber als Team haben wir ganz hervorragend gekämpft“, meinte Saffer. Das war auch nötig in der Verlängerung, in der die Falcons schon sechs Punkte vorn lagen und doch wieder den Ausgleich hinnehmen mussten. Im letzten Angriff machte Gabriel Kalscheur dann das, was Bradley nicht gelang. Kalscheur traf den Dreier zum Spielgewinn, denn Johnson traf auf der Gegenseite seinen Wurf nicht mehr.

Guardians Koblenz: Cockfield (4), Draper, Stevens (8), Johnson (21), Böhm (10), Ade-Eri, Bouzidi (17), Bradley (7), Friederici (8), Lee (16), Hanzalek.

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