Nur 48 Stunden nach der Heimniederlage gegen Phoenix Hagen unterlagen die EPG Guardians Koblenz auch den Eisbären Bremerhaven in der EPG Arena auf dem Oberwerth. Beim 83:92 (34:37) gegen die Seestädter war eine Leistungssteigerung unverkennbar, mit 904 Zuschauern erfuhren die Koblenzer auch wieder mehr Unterstützung als zuletzt – und die Fans machten sich seit langer Zeit auch einmal wieder lautstark bemerkbar. Doch das erste Erfolgserlebnis unter Coach Venelin Berov lässt weiter auf sich warten. Mit der fünften Niederlage in Serie ist nun auch klar, dass anstehende Auswärtsspiel bei den Artland Dragons echten Endspielcharakter bekommt. Alles deutet darauf hin, dass die Koblenzer und die Mannschaft aus Quakenbrück den zweiten sportlichen Absteiger in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A unter sich ausmachen werden.
Trainer Berov sieht Guardians auf dem richtigen Weg
Und so fand die Partie bei den Artland Dragons auch schnell nach der Niederlage gegen die Eisbären Erwähnung. Berov sah seine Mannschaft mit dem gerade absolvierten Spiel „auf dem richtigen Weg“. „Heute ist es schade, dass wir uns für einen großartigen Kampfgeist nicht belohnen konnten. Aber auf dieser Leistung wollen wir in der kommenden Woche aufbauen. Wir haben einiges richtig gemacht, gerade wieder offensiv. Defensiv können wir noch besser kommunizieren, klarer sein. Das nehmen wir uns jetzt für das nächste Spiel vor“, erklärte Berov. Und auch Topscorer Ty Cockfield, der mit 18 Punkten gegen Bremerhaven einmal mehr bester Werfer der Guardians war, schwor das Team auf den kommenden Sonntag ein: „Das wird für uns ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Es ist ein Finale.“
Dann wird es sicher auch auf einen guten Start ankommen. Gegen Bremerhaven traf Cockfield bereits nach drei Sekunden, doch die Norddeutschen antworteten mit einem 9:0-Lauf. Und dem anfänglichen Rückstand liefen die Guardians danach im gesamten weiteren Spielverlauf hinterher, mit wirklich guten offensiven Phasen. Aber dabei waren die Koblenzer auch nie gänzlich in der Lage der Eisbären-Offensive den Rhythmus zu nehmen. Bremerhaven legte also vor, die Guardians folgten und kamen einmal, zum Start des zweiten Viertels zum Ausgleich. Kapitän Dominique Johnson traf per Dreier zum 22:22.
Dreier und Rebounds als maßgebliche Faktoren
Bezeichnend für den Verlauf war die Antwort der Gäste. Carlos Carter traf per Distanzwurf, eine Stärke der Bremerhavener. Insgesamt 14 Dreier bei 45 Prozent Wurfquote waren es an diesem Abend. Eine weitere Stärke der Gäste war die Reboundüberlegenheit, die zu häufig zu zweiten Wurfmöglichkeiten führte. „Die zweiten Chancen haben das Spiel entschieden“, meinten Cockfield und Guardians-Kapitän DJ Johnson unisono. Immerhin: Auf der Gegenseite schafften es die Koblenzer, viele Ballverluste zu forcieren. Am Ende hatten die Eisbären ganze 19. „Für uns sind das zu viel, ganz klar. Koblenz hat gekämpft, war immer dran. Am Ende aber haben wir die richtigen Spielzüge gemacht, die wichtigen Würfe getroffen“, meinte Gästecoach Steven Esterkamp.
Gäste haben stets eine Antwort
Nach der 37:34-Halbzeitführung der Eisbären setzte sich das Spiel nach dem Seitenwechsel genauso fort. Koblenz hatte starke Sequenzen, wie nach drei Minuten in Viertel drei. Leon Friederici und Willam Lee trafen aus der Distanz, brachten die Hausherren in Schlagdistanz beim 48:50. Auch die Führung war möglich, aber wollte einfach nicht gelingen. Auch weil Bremerhaven eben seinerseits mit sicheren Würfen aus der Distanz kontern konnte. Nächste Beispiel zum Ende des dritten Viertels: Jakob Hanzalek traf zwei Dreier innerhalb von 27 Sekunden, doch dazwischen traf eben auch wieder der Gast aus der Distanz. Und so war es auch im Schlussabschnitt. Waren die Guardians dran, beim 70:73, beim 73:76, oder beim 78:81 ließen die Gäste in souveräner Manier einen Korb folgen und brachten den Vorsprung letztlich auch sicher über die Zeit. Auch sehr zur Freude der vier (!) mitgereisten Eisbären-Fans.
Guardians Koblenz: Cockfield (18), Friederici (6), Johnson (18), Lee (8), Stevens (6), Böhm (7), Bradley (2), Hanzalek (7), Bouzidi (9), Ade-Eri (2).