Die EPG Guardians Koblenz dürfen sich über ein drittes Jahr in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A freuen. Die Rhein-Mosel-Städter holten sich am letzten Spieltag bei den Karlsruhe Lions in überzeugender Manier mit 93:71 (55:33) den zweiten Auswärtssieg in Folge und damit den Klassenverbleib. Der Sieg vor 2944 Zuschauern in der Europahalle war am Ende auch zwingend notwendig, denn auch die Konkurrenz aus Düsseldorf (gegen Trier) und Quakenbrück (in Vechta) gewann ihre Spiele. Dank des besseren direkten Vergleiches gegenüber den Norddeutschen verbleiben die Guardians auf dem rettenden Rang 16. Neben Vechta II steigt Artland sportlich ab, darf aber je nach Verlauf der Play-off-Runde weiterhin auf den Klassenverbleib hoffen.
Keine Spielstände aus anderen Hallen
Vom Geschehen in den anderen Hallen hatten die Koblenzer, die von einigen mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden, keine Kenntnis. „Das haben wir erst hinterher erfahren. Mir wurde auch in der Halbzeit nichts zugetragen. Wir wollten unseren Job erledigen, und das haben wir getan. Die Gefühlslage nun nach dem Spiel ist schwer in Worte zu fassen“ sagte Guardians-Coach Venelin Berov und versuchte es dennoch: „Es ist irgendwie komisch, dass es nun so abrupt vorbei ist. Aber es ist einfach eine ganz große Erleichterung da. Und ganz viel Stolz, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben. Und das wir in den entscheidenden Momenten als Mannschaft gefunden haben und füreinander gespielt haben.“
Starke erste Halbzeit als Gundlage zum Sieg
Im Prinzip knüpfte das Koblenzer Spiel nahtlos an die Vorstellung in Bochum an. Kapitän Dominique Johnson brachte per Dreier die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Für Karlsruhe traf zunächst ausgerechnet der Ex-Guardian Maurice Pluskota, der von den mitgereisten Koblenzer Fans auch mit einigen Pfiffen bedacht wurde. Offensiv agierten die Koblenzer wieder mit viel Selbstvertrauen. Ty Cockfield traf den nächsten Dreier, dann auch William Lee, gleich zweifach. Und von der Bank kam Jakob Hanzalek und punktete direkt zum 16:9, was die erste Auszeit der Hausherren zur Folge hatte. Die veränderte aber nichts, Koblenz fügte einen 6:0-Lauf an.
Punkte auf viele Spieler verteilt
Erst zum Viertelende verkürzten die Lions leicht. Noch besser wurde es in Viertel zwei aus Koblenzer Sicht. Offensiv gelang fast alles, Karlsruhe dagegen mit einigen Unzulänglichkeiten wirkte etwas überfordert. 31:17 gewannen die Guardians das Viertel und hatten somit schon zur Halbzeit einen komfortablen Vorsprung. Nach der Pause ebbte der Schwung leicht ab, die Spielkontrolle ging aber nie wirklich verloren. Kurze Läufe der Lions wurden konsequent beantwortet, offensiv war immer ein Spieler aus der ersten Fünf, die allesamt zweistellig punkteten, zur Stelle.
„Vielen Dank für die Unterstützung in den vergangenen Wochen, die nicht leicht waren.“
Guardians-Trainer Venelin Berov
Der Vorsprung blieb stets im zweistelligen Bereich, und der Sieg geriet nicht mehr wirklich in Gefahr. „Wir hatten die Lösungen und einen klaren Plan. Und dann geht es eigentlich nur um das Vertrauen. Wir haben uns gegenseitig den Rücken gestärkt und so kam die Sicherheit und auch Leichtigkeit“, erklärte Berov, dem in Anschluss eine längere Nacht nach der Rückkehr in der Koblenzer Altstadt bevorstand.
Trotzdem war es dem Koblenzer Trainer ein Anliegen noch einmal Danke zu sagen: „An die Fans vor allem für die riesige Unterstützung hier. An den Klub für das Vertrauen in mich. Und an die Mannschaft für die letzten Wochen, die wirklich nicht einfach waren.“ Worte des Abschieds? „Alles in dieser Hinsicht werden die Gespräche in den kommenden Tagen ergeben. Dazu gibt es wirklich nichts zu sagen. Der Fokus lag ausschließlich auf den sportlichen Zielen“, so Berov.
Guardians Koblenz: Bradley (13), Cockfield (18), Friederici (13), Johnson (12), Lee (14), Bouzidi (8), Stevens (6), Böhm (2), Hanzalek (5), Bensmann, Draper.