Zurück zu den Baskets
Die Guardians sind in Koblenz Geschichte
Aus den EPG Guardians werden wieder die EPG Baskets: Mit dem alten neuen Namen soll in Koblenz vieles besser werden.
Illustration: Svenja Wolf. Brocreative - stock.adobe.com

Neuer Trainer, neue Mannschaft – und ein neuer alter Name: Die EPG Guardians Koblenz heißen fortan wieder EPG Baskets. Was sind die Gründe für die Rolle rückwärts?

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Bei den EPG Guardians Koblenz wird in diesem Sommer so ziemlich alles auf den Kopf gestellt: Nicht genug damit, dass ein neuer Trainer eine nahezu komplett neue Mannschaft zusammenstellen und formen soll – der gesamte Verein benennt sich um und kehrt damit gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück. Fortan werden die Koblenzer in der 2. Basketball-Bundesliga ProA wieder als EPG Baskets auf Korbjagd gehen, unter jenem Namen, mit dem der Verein in der Region bekannt wurde und den Aufstieg bis hin die zweithöchste deutsche Spielklasse geschafft hat.

„Es wird in allen Bereichen der Reset-Knopf gedrückt.“
Baskets-Chef Thomas Klein

„Viele konnten mit dem Namen Guardians nicht viel anfangen“, sagte Hauptsponsor Marco Ehrhardt und Chef der EPG-Gruppe, der sich damit gewissermaßen an die Spitze der öffentlichen Meinung setzte, „ich denke, dass dieser Schritt zurück auf große Zustimmung stoßen wird.“ Im Rahmen der Präsentation des neuen Logos, das dem einstigen ähnelt und etwas moderner gestaltet wurde, haben die Verantwortlichen des Klubs nicht nur einen marketingtechnischen Fehlgriff behoben, sondern gleichermaßen ihre feste Absicht bekundet, „dass in allen Bereichen der Reset-Knopf gedrückt wird“, wie es Thomas Klein, Vorstand Sport und Marketing formulierte.

Guardians wurden ihrem Namen nur bedingt gerecht

Eigentlich hatte man sich vor Jahresfrist bewusst für einen anderen Namen entschieden, musste aber wohl schnell feststellen, dass alle Assoziationen rund um die Guardians doch recht bemüht und sperrig daherkamen. Die Guardians, also die Wächter, sollten eigentlich die Körbe mit Haut und Haaren verteidigen, was aber in der Praxis nur in Ansätzen gelang. „Wir konnten das von der Spielkultur, die wir an den Tag gelegt haben und auch von der Qualität her nicht ausfüllen“, sagt Klein im Rückblick, „dann macht es umso mehr Sinn, sich an die Dinge zu erinnern, die einen stark gemacht haben.“

„Ein gutes Logo steht für sich und ist selbsterklärend.“
EBG-Marketingchef Dennis Kunz

Nun klingt der alte neue Name Baskets auch nicht über die Maßen kreativ, aber mit der gewachsenen Marke soll wieder eine stärkere Identifikation mit dem Verein einhergehen, die zuletzt wohl etwas gelitten hatte. Und: Die Einfachheit bringt eben auch einen höheren Wiedererkennungswert mit sich, wie EPG-Marketingchef Dennis Kunz erklärte: „Ein gutes Logo steht für sich und ist selbsterklärend.“ Was bei den Baskets deutlich einfacher als bei den Guardians ist. Damit einhergehen soll nun auch ein verstärktes Merchandising- und Fanartikel-Angebot. Auch einer der Bereiche, in denen es Nachholbedarf gibt.

Zuversicht rund um die Baskets: Sportdirektor Thomas Klein, Pressesprecher Dominik Duderstaedt, EPG-Chef Marco Ehrhardt, EPG-Marketingchef Dennis Kunz (von links).
Sven Sabock

Am Ende, und da sind sich alle Beteiligten einig, nutzen alle begleitenden Maßnahmen nur wenig, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Klein ist mehr als nur guter Dinge, dass sich die Ereignisse der vergangenen beiden Spielzeiten nicht wiederholen, als man nur mit Ach und Krach in der ProA bleiben konnte. „Wir haben ein homogenes Trainerteam beisammen“, lobt Klein den neuen Coach Stephan Dohrn, auch bei den bisherigen Spielerverpflichtungen sieht man sich gut aufgestellt – gerade, was die wichtigen deutschen Akteure anbetrifft. „Es fehlt nur noch ein Combo Guard und ein Power Forward“, sagt Klein, also ein vielseitiger Aufbau- und ein großer Flügelspieler, der auch mal unter dem Korb aushelfen kann. Die Verträge, das betont er, sind zudem über mehrere Jahre ausgelegt, bei den Baskets hat man den Willen, die Fluktuation einzugrenzen, auch sollen die Spieler eine stärkere Bindung zum Verein und der Stadt aufbauen.

Hoffnung auf die Play-offs

Weil sich aktuell die Dinge gut entwickeln, geriet Hauptsponsor Ehrhardt, dessen Engagement im Übrigen „mittel- und langfristig“ ausgelegt ist, derart ins Schwärmen, dass er sich auch nicht scheute, das Wort Play-offs in den Mund zu nehmen. „Diese Atmosphäre kennen wir ja noch aus der ProB, das ist schon einzigartig“, sagte er, „wenn wir das noch einmal schaffen und dann die erste Runde überstehen, wäre das schon toll“, sagte er, wohlwissend, dass ein Halbfinale eher Wunschdenken ist. Und bei allem Fan-Denken weiß er als Unternehmer: „Ich bin ein großer Freund davon, dass sich die Dinge organisch entwickeln. Alles braucht seine Zeit.“

Starke Aufsteiger und Nachrücker

Baskets-Chef Klein sieht zunächst die realistische Chance, besser als in den Vorjahren abzuschneiden, vor allem will er eine Saison erleben, in der man sich beizeiten von den unteren Plätzen absetzt. „Der Wunsch ist natürlich da, in die Play-offs zu kommen“, so sein Ausblick, „aber das wird sehr hart.“ Nicht zuletzt werden die Aufsteiger Leverkusen und Wolmirstedt hoch eingeschätzt, auch die Nachrücker Köln und Paderborn gelten als ambitioniert. Sie alle werden es jetzt in Koblenz nicht mehr mit den Guardians, sondern mit den Baskets zu tun bekommen.

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