Basketball-Oberliga der Frauen: Vizemeister Linz lässt gegen Saarbrückennur ein 48:56 zu
BBC macht dem Meister das Siegen schwer – Linz verliert gegen Saarbrücken
Mit wilder Entschlossenheit stemmten sich die Linzerinnen (links Carolin Hundrieser gegen den Favoriten. Am Ende machten sechs Dreier der Saarbrücker Scharfschützin Charlotte Pfitzner (rechts) den Unterschied zwischen Meister und Vizemeister. Foto: Creativ/Heinz-Werner Lamberz
Heinz-Werner Lamberz

Linz. Ein würdiges Saisonfinale zelebrierten die beiden besten Frauenteams der Basketball-Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar. Gastgeber BBC Linz, der die Spielzeit als Tabellenzweiter beendet, verlor zwar auch das zweite Duell mit dem ATSV Saarbrücken, doch der Endstand von 48:56 lässt schon erahnen, wie schwer die ersatzgeschwächten Gastgeberinnen dem ungeschlagenen Liga-Dominator den 18. und letzten Sieg machten.

Im Schnitt erzielte der ATSV in seiner Meistersaison rund 80 Punkte pro Spiel, Topscorerin Laura Kneip, bisher 22 Punkte im Schnitt, die in der nächsten Saison für den Bundesligisten Saarlouis Royals auflaufen wird, musste sich gegen die hartnäckigen Linzerinnen mit fünf Punkten bescheiden.

„Die sind mit allen Assen hier“, stellte BBC-Trainer Thomas Modrack schon vor dem Anpfiff besorgt fest. Er selbst konnte nur sieben Spielerinnen aufbieten, die sich mächtig ins Zeug legten. Von Beginn an stand beiderseits die Defense im Mittelpunkt. Da es unter beiden Körben äußerst eng und körperlich zuging, versuchten es die Spezialistinnen häufig aus der Distanz. Gästespielerin Charlotte Pfitzner machte mit sechs Dreipunktewürfen den Unterschied, ihre Teamkollegin und Spielertrainerin Eva Tekle traf zwei Mal von jenseits der Linie.

Carolin Hundrieser hält gut mit

Da konnte auf Linzer Seite nur Carolin Hundrieser mit drei Dreiern mithalten. Die routinierte Aufbauspielerin, mindestens einen Kopf kleiner als die meisten anderen Akteure auf dem Feld, ließ sich bei ihrer Punktejagd von ihrem eigenen Ärger beflügeln: „Da waren viele unsaubere und nicklige Dinge im Spiel“, beklagte sie die sehr körperliche Gangart des ATSV, „und manche haben nicht mal die Hand ergriffen, wenn man ihnen aufhelfen wollte.“ Nach dem ersten Viertel (11:11) sagte sie sich „dann halt anders“ und versenkte zum Start des zweiten Abschnitts gleich mal einen Dreier.

Auch zur Pause lagen beide Teams noch gleichauf (26:26), ehe sich der Favorit gleich nach Wiederbeginn mit acht Punkten in Folge absetzte (26:34). Die Linzerinnen ließen sich nicht abschütteln, kamen aber nicht mehr näher als auf drei Punkte heran (36:39, 42:45).

Trainerin Tekle: Linz war unser stärkster Gegner

„Linz war mit Sicherheit unser stärkster Gegner“, stellte Eva Tekle, die Spielertrainerin des ATSV, auch mit Blick auf den knappen Zwei-Punkte-Sieg im Hinspiel fest, „wir haben es uns aber auch selbst schwer gemacht.“ Nach dem Titelgewinn im dritten Anlauf hofft Tekle, dass der Verein den hochverdienten Sprung in die Regionalliga nun auch stemmen kann: „Ich denke schon, dass wir hochgehen. Aus sportlicher Sicht muss man das machen.“

BBC-Coach Thomas Modrack und sein tüchtiges Team freuen sich nun auf den letzten Saisonhöhepunkt, das Finalturnier um den rheinland-pfälzischen Pokal. In Trier sind in drei Wochen neben den Linzerinnen drei renommierte Regionalligisten am Start, eine Herausforderung wie geschaffen für Modrack und seine Mädels.

BBC Linz: Hundrieser (12/3), Keller (11), Marx (8), Walkembach (6), Neitzert (5), Schmitz (4), Böhm (2).

Saarbrücken: Pfitzner (20/6), Tekle (14/2), Roberts-Zimmer (9), Kneip (3), Decker (2), Zeitz, Prünte (2), Mittelbach (5), Rott (1).

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