Basketball-Oberliga Frauen Saarlouis-Roden wird mit 54:40-Sieg Meister
BBC Linz verpasst den Titel in der Verlängerung
Bewies im letzten Saisonspiel in Saarlouis besonders viel Zug zum gegnerischen Korb und war mit 21 Punkten die beste Linzer Korbschützin: Sophia Esser (am Ball). Foto: Creativ/Heinz-Werner Lamberz/RZ-Archiv
Heinz-Werner Lam

Saarlouis-Roden/Linz. Erst in der Verlängerung haben die Basketballerinnen des BBC Linz den Meistertitel der Oberliga verpasst. Beim bislang punktgleichen Konkurrenten DJK Saarlouis-Roden mussten sich die Linzerinnen nach einem für Oberligaverhältnisse hochklassigen Spiel mit 54:58 (50:50, 28:29) geschlagen geben. Ob der BBC in der kommenden Saison überhaupt ein Frauenteam an den Start schickt, ist derzeit völlig ungewiss.

Die Saarländerinnen erwischten den besseren Start (9:1), doch der BBC kam bis zum Ende des ersten Viertels beim 11:11 zum Ausgleich. Auch in der Folge verlief die Partie auf Augenhöhe. Geprägt von viel Kampf und Defensivarbeit entwickelte sich ein Basketballkrimi auf ansehnlichem Niveau. Im zweiten Viertel führte mal Linz (22:17, 17. Minute), mal Saarlouis (29:24, 20.), zur Pause hieß es 29:28 für die Gastgeberinnen, die zwölf Spielerinnen ins Rennen schickten. Der BBC hatte nur sieben Akteurinnen am Start, die jedoch auch in der zweiten Spielhälfte mithielten. Nach dem dritten Viertel lag die DJK mit zwei Punkten vorn (41:39).

Rund 80 Zuschauer feuerten das Team aus Saarlouis-Roden lautstark an, doch auch die Linzerinnen hatten in ihrem Bus 15 Fans mitgebracht, die, so Spielführerin Sophia Esser, „unfassbar Stimmung gemacht und uns toll unterstützt haben“.

In der letzten Minute der regulären Spielzeit ging Saarlouis durch zwei Freiwürfe mit 50:48 in Führung. Neun Sekunden blieben dem BBC nach einer Auszeit und bei eigenem Ballbesitz, um die Niederlage abzuwenden. Ein cleverer Spielzug führte in vorletzter Sekunde tatsächlich zum 50:50 durch Melina Brandt und zur fünfminütigen Verlängerung.

Hier erwischte wieder Saarlouis den besseren Start, und dem Linzer Rumpfaufgebot ging so langsam die Luft aus. So brachten die Saarländerinnen einen knappen Vier-Punkte-Vorsprung über die Zeit und sicherten sich die Meisterschaft in der Oberliga sowie das Aufstiegsrecht zur Regionalliga.

Trotz der Enttäuschung über die Niederlage im letzten und entscheidenden Spiel überwog bei den Linzerinnen der Stolz auf eine außergewöhnliche Saison. Angetreten mit nur acht Spielerinnen, stand der BBC fast die gesamte Saison an der Tabellenspitze. „In Anbetracht der Personalsituation hätte vorher niemand von uns mit diesem super Abschneiden gerechnet“, brachte es Sophia Esser auf den Punkt.

Mit dieser finalen Niederlage scheint die Geschichte des Linzer Frauenbasketballs vorerst am Ende angekommen zu sein. Die Mannschaft, die vor vier Jahren mit ihrem damaligen Trainer Thomas Modrack in die Regionalliga aufgestiegen war und in der Folgezeit zum Teil mit Gast- und Leihspielerinnen aus dem benachbarten Rhöndorf für Furore in der dritthöchsten Spielklasse gesorgt hatte, die sich nach Modracks Abschied aus persönlichen Gründen weitgehend selbst trainierte und organisierte, fällt auseinander, weil etliche Spielerinnen sich beruflich oder studienhalber verändern. Nachwuchs ist nicht in Sicht.red

BBC Linz: Carolin Hundrieser (8/2 Dreier), Biesenbach (2), Esser (21/4), Rasch (4), Victoria Hundrieser (4), Brandt (4), Marx (11).

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