Um den Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro A am Leben zu erhalten, hilft den Koblenzern nur ein Sieg im Norden
Baskets müssen die Itzehoe Eagles schlagen, um den Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro A am Leben zu erhalten
Wolfgang Heil

Koblenz. Saisonende oder der nächste Schritt in Richtung Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Pro A? Für die EPG Baskets Koblenz kommt es in Schleswig-Holstein bei den Itzehoe Eagles am Samstag ab 19.30 Uhr zum entscheidenden Duell. Nur der Sieger der Begegnung rückt in die zweite Gruppenphase der Play-offs vor und darf weiterhin vom Aufstieg in die Zweitklassigkeit träumen.

Lesezeit 3 Minuten

Spannender könnte die Ausgangslage in der Koblenzer Gruppe der ersten Phase der Play-offs nicht sein. Nach je zwei Spielen weisen sowohl die Rhein-Mosel-Städter als auch Itzehoe sowie Gießen und Schwelm je einen Sieg und eine Niederlage auf. Die Gewinner der abschließenden Spiele rücken in die nächste Gruppenphase vor, in der die Dresden Titans und die Bitterfeld Sixers bereits als Gegner feststehen. „Mal abgesehen davon, dass wir unser erstes Spiel gegen Gießen gerne gewonnen hätten, ist die Ausgangslage nun ideal. Es kommt auf keinen Fall zu einem Dreiervergleich. Wir haben es in eigener Hand. Mit einem Sieg sind wir weiter“, beschreibt der Koblenzer Coach Danny Rodriguez.

Die gute Ausgangslage fußt auf dem etwas glücklichen 71:70- Heimsieg über Schwelm am vergangenen Sonntag. Die Westfalen hatten mit dem letzten Wurf der Partie die Möglichkeit, das Match für sich zu entscheiden. „Eigentlich ist unser Matchplan gegen Schwelm ganz gut aufgegangen. Unsere Verteidigung war stark, wir haben nur 70 Punkte zugelassen. Offensiv hatten wir, wie von mir gefordert, etwas mehr Tempo im Spiel, aber zu viele Ballverluste. Das hat den Gegner im Spiel gehalten, das müssen wir abstellen“, weiß Rodriguez.

Im hohen Norden wartet nun ein Gegner auf die Koblenzer, mit dem man sich in der Vergangenheit noch nie messen konnte. Dennoch glaubt man ganz gut zu wissen, was die Mannschaft in der Itzehoer Lehmwoldhalle erwartet. „Es gibt viele Parallelen zu meiner Mannschaft“, meint Rodriguez. Zum einen sind die Ergebnisse ganz ähnlich. Itzehoe schwächelte ein wenig zum Ende der regulären Saison, unterlag im ersten Play-off-Spiel gegen Schwelm und feierte zuletzt einen knappen 75:74-Erfolg über Gießen, der die Aufstiegsträume am Leben hält. Zum anderen sind die Spielanlage und auch die Protagonisten durchaus zu vergleichen. „In Pat Elzie hat Itzehoe einen erfahrenen Trainer, der einen typisch amerikanischen Spielstil ausüben lässt. Schnell, viel Drang zum Korb und möglichst die erste Wurfchance ergreifen“, erklärt Rodriguez.

Im US-Import Chris Hooper haben die Norddeutschen ihren entscheidenden Leistungsträger unter dem Korb, der dort auf den Koblenzer Topscorer Brian Butler treffen wird. Geleitet wird das Spiel der Norddeutschen vom ehemaligen Bundesligaprofi Flavio Stückemann, der in Aufbauspieler Anthony Canty auf Koblenzer Seite seinen Gegenpart hat. „Ich denke, dass Itzehoe mit Bochum und auch mit uns über den individuell stärksten Kader der Liga verfügt. Auch aufgrund von mehreren kleineren Verletzungen hat sich die Itzehoer Mannschaft, wie die unsere, aber noch nicht gänzlich zusammengefunden. Es hapert in beiden Teams etwas an der Feinabstimmung“, meint Rodriguez, der auch glaubt, dass der Erfolg nur über die Verteidigungsleistung führt. „Itzehoe erzielt im Schnitt fast 87 Punkte. Das dürfen wir nicht zulassen, dann haben wir eine gute Chance.“

Auf die Reise nach Itzehoe, die bereits morgen Vormittag nach einem Teamtraining und Corona- Schnelltests beginnt, müssen Noah Westerhaus und Joshua Lübken verzichten. Dafür wird Bill Borekambi im Kader zurückerwartet. Kapitän Edin Alispahic plagt sich weiter mit Knieproblemen, soll aber spielbereit sein. Am Freitagabend steht die Besichtigung der Spielhalle auf dem Programm. Am Spieltag kommt es zur Videoschulung und zum Anschwitzen. „Wir freuen uns riesig auf diese Partie. Der Druck ist nicht anders als in der vergangenen Woche auch. Nur ein Sieg zählt“, verdeutlicht Rodriguez.

Ein paar Prozentpunkte Extramotivation erhielten die Koblenzer unter der Woche auch noch. Bei eigenen Sieg und einem Sieg der Schwelmer in Gießen dürften sich die Rhein-Mosel-Städter in der nächsten Gruppenphase über zwei Heimspiele freuen. „Das war uns so gar nicht bewusst. Das würde bedeuten, wir hätten am nächsten Wochenende sowohl gegen Bitterfeld als auch gegen Schwelm Heimrecht. Das wäre eine schöne Sache und ein großer Vorteil für uns. Aber einen Schritt nach dem anderen. Denn in diesen unglaublich spannenden Play-offs kann alles passieren“, sagt Rodriguez.

Top-News aus dem Sport