Oberwinter gegen den ABC – das ist ein Traditionsduell im Kreisgebiet, das es im Ligabetrieb schon einige Jahre nicht mehr gegeben hat. 2018/2019 in der Rheinlandliga trafen die Vereine letztmals in Hin- und Rückspiel aufeinander. Am Saisonende stieg der TuS in die Bezirksliga Mitte ab, der ABC wurde als Aufsteiger direkt Vizemeister und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele, in denen er jedoch scheiterte.
2022 gelang dann der Aufstieg in die Oberliga, es folgte der direkte Wiederabstieg in die Rheinlandliga. Im Windschatten der ersten Mannschaft zog die ABC-Reserve nach. 2016 Meister der Kreisliga C, 2018 Meister der Kreisliga B und in diesem Sommer der Aufstieg aus dem Kreisoberhaus.
Der TuS blieb seit dem Abstieg aus der Rheinlandliga in der Bezirksliga. Die letzten Duelle im Verbandsoberhaus zogen damals viele Zuschauer an. Über 400 waren es beim 4:3-Heimsieg des TuS, auch beim 6:0 im Rückspiel im Apollinarisstadion waren es so viele. Seitdem gab es nur noch einen Pflichtspielvergleich: In der zweiten Runde des Rheinlandpokals zwang Oberwinter den ABC in der Vorsaison in die Verlängerung und unterlag nur knapp mit 2:3.
Ein paar Berührungspunkte in Sachen Personal gibt es auch noch. So stehen auf ABC-Seite mit Sebastian Sonntag und Dane Irmgartz zwei ehemalige Oberwinterer. ABC-Trainer Filip Dickebohm machte als Spieler zwischen 2006 und 2009 eine Hoch-Zeit beim TuS mit. Zwei Mal wurde man Tabellenvierter, bevor 2009 mit dem Abstieg eine kleine Ära endete. „Natürlich ist das für mich schon ein besonderes Spiel, auch wenn es zuletzt wenig Berührungspunkte gab. Und auch Sebastian und Dane freuen sich auf dieses Spiel. Für die jüngeren im Kader ist dieses Spiel eher eins wie jedes andere, aber wir werden denen schon etwas mitgeben. Auf Ahr-Derbys in der Bezirksliga müssen sich alle Beteiligten freuen“, sagt Dickebohm, der seine Elf in der Außenseiterrolle wähnt: „Wir kommen von unten. Oberwinter war in den letzten Jahren immer oben dabei, ist zwar nicht so gut gestartet, kommt aber ins Rollen.“
Mit dem 3:0-Heimerfolg gegen den SSV Boppard, die ersten Punktverluste für den SSV, haben die Oberwinterer ihre gute Entwicklung unterstrichen. Trainer Hirt gibt sich zufrieden: „Man darf nicht vergessen, dass wir viele junge Spieler im Kader haben, die zuvor unterklassig gespielt haben. Es braucht Zeit, sich an die Bezirksliga zu gewöhnen. Aber es wird. Vor allem vom Kopf her und auch von der Athletik haben einige Jungs richtige Fortschritte gemacht.“
Gegen den Lokalrivalen sollen die positiven Ergebnisse ihre Fortsetzung finden. Aber auch der Aufsteiger wusste bislang in der neuen Ligaumgebung zu überzeugen mit zehn Punkten aus sieben Spielen. „Einige talentierte Jungs, dazu ein paar erfahrene Kräfte“, meint Hirt, der nach dem ersten Saisonviertel wenig Überraschendes in der Tabelle sieht: „Mendig marschiert mit viel individueller Qualität vorneweg, dann würde ich noch die Rübenacher ganz oben einordnen. Dahinter ist es wirklich sehr ausgeglichen.“ Personell lässt sich Hirt nicht in die Karten gucken. Auf ABC-Seite fehlt Luca Gardino Gelb-Rot-gesperrt. Louis Pörzgen und Haris Modronja fallen mit Knieproblemen aus. Tim Linden weilt im Urlaub. „Wir werden etwas umstellen müssen. Aber das ist in Ordnung, der Kader ist breit genug“, sagt Dickebohm.lkl