Unbestätigten Gerüchten zufolge war daher am späten Samstagabend wieder ein Party-Bus auf der A 48 Richtung Osten unterwegs, nachdem die SG 2000 zuvor bereits beide Auswärtsspiele im Westen des Rheinlands gewonnen hatte. „Eine schöne Momentaufnahme“, findet Pierre Gitzen, der in Abwesenheit des privat verhinderten Nenad Lazarevic alleinverantwortlich fürs Team war. Die Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Wittlich am Nachmittag hatte sich natürlich schnell herumgesprochen, doch hatte Mülheim vor dem Anpfiff eigene Baustellen dergestalt, dass Lauro Männchen beim Warmmachen anzeigte: Es geht nicht. Stattdessen lief erneut Niklas Wilmsmann auf.
Den Torreigen eröffnete Daniel Aretz mit einem Schuss aus dem Gewühl (16.), ehe Pascal Steinmetz nachlegte – „in Uwe-Seeler-Manier“, sah Gitzen, wie seine Nummer 10 nach einer Ecke von Tom Weis hochstieg und den Ball mit dem Hinterkopf ins Tor beförderte (40.). Dieser Zwischenstand und die anstehende englische Woche waren Grund für mehrere frühe Wechsel, und das bedeutet bei der SG 2000 keinen Qualitätsverlust. Was allein Michael Rönz bewies, dem nach fast zweieinhalb Jahren (damals ein 4:2-Sieg in der Oberliga in Jägersburg) mal wieder ein Doppelpack gelang (60., 85.). Eine Gelb-Rote Karte gegen Tarforsts Florian Weirich (77.) war ein weiterer Faktor dafür, dass nichts mehr anbrennen sollte.
Comebacks gab es auf beiden Seiten: Für Tarforst feierte der Ex-Eisbachtaler Moritz Hannappel nach überstandener Kreuzbandverletzung sein Saisondebüt, aufseiten der Gäste bestritt Bastian Hollendung sein erstes Rheinlandligaspiel der Saison. „Insgesamt eine reife Leistung“, hatte Gitzen nichts zu kritisieren, „aber jetzt stehen uns besonders spannende Wochen bevor und der Fokus muss ab Montag auf Ahrweiler liegen.“
Schon am Mittwoch ist der ABC, der erst vor wenigen Wochen bei der SG 2000 zu Gast war und im Pokalspiel im Elfmeterschießen unterlag, nächster Gegner, und wie gefährlich der Vorjahres-Dritte ist, hat man erfahren müssen. Mit dem FC Cosmos am Sonntag und demnächst der TuS im Pokal folgen weitere Herausforderungen.
Mülheim-Kärlich: Wall – Ternes (46. Rönz), Moosakhani, C. Fritsch, Ries – Wilmsmann (75. Uhrmacher), Weis (67. Hollendung) – Platzek (46. Burscheid), Aretz (63. Shengelia), Steinmetz – Fuß.