Fußball-Oberliga: SC Idar-Oberstein hat am Samstag (15 Uhr) Heimrecht - Flavius Botiseriu und Malik Yerima fallen aus
Mit Stabilität gegen die Rakete TuS Koblenz
Niklas Baus (in rot, am Ball) gehört zu den Akteuren des SC Idar-Oberstein, die sich klar stabilisiert haben. Gegen die TuS Koblenz wird Flavius Botiseriu (rechts) gesperrt fehlen. Foto: Stefan Ding
Stefan Ding

Idar-Oberstein. Die dritte Rakete aus dem Kracherquartett, mit dem es der SC Idar-Oberstein gerade in der Fußball-Oberliga zu tun hat, zündet am Samstag (15 Uhr). Nach dem Sieg gegen Wormatia Worms, der achtbaren 0:2-Niederlage beim FK Pirmasens und vor dem Auftritt am letzten Oktober-Wochenende bei der U21 des 1. FC Kaiserslautern haben es die Idarer im Haag mit der TuS Koblenz zu tun.

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Tomasz Kakala ist ganz kribbelig. „Ich freue mich mega auf die TuS“, verrät der Trainer des SC Idar-Oberstein und erklärt: „Ich denke, das wird die bisher beste Mannschaft sein, die in dieser Saison im Haag gespielt hat. Und es macht Spaß, sich mit solchen Teams zu messen.“ Dass für den SC die Gefahr zu verlieren enorm ansteigt, interessiert Kakala dabei überhaupt nicht – er glaubt viel lieber an die Chance. „Natürlich ist das wieder ein großes Kaliber, aber wir haben gerade gegen die beste Mannschaft der Klasse mitgehalten, und das ist auch gegen die TuS Koblenz unser Ziel, sagt der Coach und spielt dabei auf die wirklich gute Leistung beim FK Pirmasens an, die eher unglücklich in eine 0:2-Niederlage mündete.

Deshalb rutschte der SC auch auf den viertletzten Platz ab, der im Prinzip ein potenzieller Abstiegsrang ist, aber am Ende der Saison zum Klassenverbleib reichen würde, wenn eine Etage höher Eintracht Trier und Mainz 05 II weiter so konstant punkten wie bislang. Die Tabelle hat Kakala durchaus im Blick und stellt fest: „Das Einzige, was uns gerade fehlt, sind ein paar Punkte mehr.“ Allerdings weist er zurecht auf den Umstand hin, dass sein SC „tabellarisch im Geschäft“ sei, dass es zwar schnell nach unten, aber aktuell auch „mit einem Sieg fix nach oben“ gehen könne.

Doch der SC-Trainer versucht ohnehin, Tabelle und Anzahl der Punkte von den Leistungen seines Teams abzukoppeln. Denn mit den Auftritten seit der 1:3-Niederlage Mitte September gegen Mitaufsteiger Sportfreunde Eisbachtal ist Kakala einverstanden. „Ich finde, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir gewöhnen uns immer mehr an den Fußball, der in der Oberliga gefragt ist“, erklärt er und fügt hinzu: „Wir werden immer stabiler.“

Tatsächlich zeigte sich der SC zuletzt so stabil, dass Wormatia Worms und der FK Pirmasens zusammen auf gerade einmal eine Handvoll Torgelegenheiten kamen. Kakala, der Fußball-Ästhet, dem das „Zu-Null“ über alles geht, freut das. Und so kann sich die TuS Koblenz auf einen SC Idar-Oberstein gefasst machen, der mit großer Kompaktheit, aber ohne zu mauern, seine Chance im Haag suchen wird. „So ähnlich wie gegen Wormatia Worms wollen wir auftreten“, betont Kakala. Die SC-Anhänger wird das freuen, denn dieser 1:0-Sieg vor zwei Wochen war ganz nach ihrem Geschmack.

Genau wie am vorvergangenen Wochenende wird der SC übrigens auch diesmal auf seinen Kapitän Flavius Botiseriu verzichten müssen. Gegen Worms war es eine Verletzung, die den Spielführer und Oberkämpfer bremste, gegen die TuS Koblenz ist es eine Sperre, die eine unsinnige Gelb-Rote Karte in Pirmasens nach sich gezogen hat. Von einem guten Omen möchte Kakala deshalb aber auf keinen Fall sprechen. Er stellt klar: „Wenn Flavius fehlt, dann ist das immer ein herber Ausfall für uns.“

Und die Idarer müssen noch einen zweiten solch heftigen Ausfall verkraften. Malik Yerima, der zu letzt überragende Rechtsverteidiger, steht zwei Wochen lang nicht zur Verfügung. Die Bundeswehr, sein Arbeitgeber, braucht ihn. „Malik hat sich super entwickelt. Es ist sehr schade, dass er nicht dabei sein kann, aber es ist nicht anders“, trägt Kakala den Ausfall mit Fassung. Wohl auch, weil er den Vertretungsplan längst geschmiedet hat. Komplett aus dem Sack lässt er ihn nicht, aber er verrät: „Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten. Entweder spielt David Bauer rechts hinten oder Robin Hill.“ Die dritte Variante, Lukas Stallbaum, ist deshalb für diese Position keine Option, weil Kakala den Allrounder als Flavius-Botiseriu-Ersatz im Zentrum braucht – wie gegen Worms eben.

Besser als in Koblenz wird auch die Bank bestückt sein. Vor allem offensiv wird der SC machtvoller nachlegen können. Alex do Nascimento und Justus Klein sind wieder fit. „Ich hoffe, dass das so bleibt. Im Moment ist schließlich Erkältungszeit“, sagt Kakala.

Die Voraussetzungen, um sich mit einer Top-Mannschaft, wie der von Michael Stahl trainierten TuS Koblenz zu messen, könnten also schlechter sein. Nur der Torjäger müsste mal wieder treffen. Drei komplette Spiele wartet Florian Zimmer nun schon auf ein Tor. Die kleine Flaute des Zehn-Tore-Manns ist freilich nichts, was seinen Trainer aus der Ruhe bringen kann. „Er wird schon wieder treffen, da mache ich mir wirklich überhaupt keine Sorgen“, lacht Kakala. Zimmer war es übrigens auch, der beim bislang letzten Aufeinandertreffen des SC Idar-Oberstein und der TuS Koblenz, einem 1:1 im April 2019, das Tor für den SC erzielte. Anders als die Botiseriu-Sperre ist das wirklich ein gutes Omen für den SC, um die dritte Rakete aus dem Kracherquartett am Start zu hindern.

Von Sascha Nicolay

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