Handball-Regionalliga: TuS Holzheim gastiert am Sonntag bei der TSG Bürgel in Offenbach
Mit Leidenschaft und Energie die Stirn bieten
Hinten Fels in der Brandung, vorne ein unermüdlicher Reißer von Lücken im gegnerischen Abwehrverbund: Finn Meffert will sich mit Aufsteiger TuS Holzheim auch am Sonntag in Offenbach als unangenehmer und hartnäckiger Kontrahent für die favorisierte TSG Bürgel zeigen. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN

Holzheim. Länger als gewöhnlich blieb den Handballern des TuS Holzheim Zeit, um den sensationell anmutenden 32:31-Erfolg in der für Gänsehaut sorgenden Atmosphäre in der Halle am Diezer Wasserwäldchen gegen die ambitionierte HSG Gensungen/Felsberg auszukosten. Doch im insgesamt recht kurzlebigen Ligabetrieb könnte es sich fatal auswirken, sich zu lange auf diesen frischen Lorbeeren auszuruhen. Das weiß gerade TuS-Trainer Dominik Jung aus langjähriger Erfahrung auf dieser Ebene allzu gut. Um im Kampf um den Verbleib in der vierthöchsten Klasse Asse im Ärmel zu haben, können diese mit den viel zitierten Bonus-Punkten gekrönten Feiertage am Ende der Runde den Ausschlag geben, ob der TuS tatsächlich im erlesenen Kreis der hessischen Regionalligisten verbleibt oder wieder abgestuft wird.

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Nach dem spielfreien Wochenende nehmen die Rot-Schwarzen an diesem Sonntag ab 17.30 Uhr den nächsten Anlauf, um der arrivierten Konkurrenz zu demonstrieren, dass auch in der rheinland-pfälzischen Diaspora starker Handball gespielt wird. Bei der TSG Offenbach-Bürgel ist eine weitere enorm hohe Hürde zu überqueren. „Sie sind mit zahlreichen Jungs mit hoher individueller Qualität bestückt, die zumeist auch schon höherklassig unterwegs waren und zählen daher nicht umsonst zum obersten Regal der Regionalliga“, schwärmt Jung von den „Berler Bulls“, die mit 7:3 Zählern an Position drei stehen und zusehen müssen, dass die noch verlustpunktfreie TSG Münster nicht davonzieht. Da könnte ein Punktverlust gegen Außenseiter wie den TuS Holzheim bitter aufstoßen.

Dass der Aufsteiger aber sein Licht ebenfalls nicht unter den Scheffel stellen muss, bewiesen die Holzheimer nicht erst mit dem Coup gegen den ambitionierten früheren Zweitligisten aus dem nordhessischen Edertal. Besonders in punkto Leidenschaft, Energie und Körpersprache zeigte der zudem von seinem Anhang grandios nach vorne gepeitschte TuS, dass er an einem ausgesprochen guten Tag selbst für die Spitzenteams zum unliebsamen Stolperstein werden kann.

Diese Attribute müssen von Jungs Schützlingen am Sonntag auch in der am Mainzer Ring liegenden Halle der Stadtwerke Offenbach verstärkt in der Waagschale geworfen werden, um für ein weiteres Ausrufezeichen infrage zu kommen. „Wir sind auch dort krasser Außenseiter“, ist sich Jung über die klassische Rollenverteilung absolut bewusst. „Aber wir haben in Offenbach nichts zu verlieren, wollen gegen starke Gegner lernen und fühlen uns so wohl. Es gilt, sich auf hohem Niveau zu entwickeln, so lange wie möglich auf Augenhöhe zu agieren und einen Schritt nach dem anderen nach vorne zu machen.“

Bezirksoberliga: Holzheims Reserve will HSG Main-Nidda nicht die ersten Punkte gestatten

Während die Nachwuchsteams des TuS Holzheim und auch die Ballwerferinnen von der Burg Ardeck aufgrund der Herbstferien noch pausieren und sich erst am ersten Wochenende im November wieder ins Punktspiel-Getümmel stürzen, hat die zweite Männer-Welle in der Bezirksoberliga die nächste Aufgabe vor der Brust. Am Sonntagabend ab 18 Uhr – also nahezu parallel zur Regionalliga-Mannschaft – geht's für die von Johannes Schuster und Sebastian Bapst betreute Sieben in Bad Vilbel bei der HSG Main-Nidda um die nächsten Punkte. Die Holzheimer stehen nach der mäßigen Vorstellung gegen die HSG Dotzheim/Schierstein II und der daraus resultierenden 26:29-Heimniederlage in der Pflicht, sich gegen einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib zu steigern, um in die Erfolgsspur zurückzukehren. Beim Tabellenvorletzten, der wie die HSG Wehrheim/Obernhain und die TSG Eddersheim noch auf sein erstes Erfolgserlebnis wartet, täte den Holzheimern die dritte doppelte Punktausbeute der noch recht jungen Runde ungemein gut, um den Platz in der Mitte des Klassements zu festigen. stn

Von Stefan Nink

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