Handball-Regionalliga: Jungs Sieben hat vor eigenem Publikum gegen verlustpunktfreie ESG Gensungen/Felsberg nichts zu verlieren
Holzheim setzt gegen Titelkandidat ESG Gensungen/Felsberg auf die Chance des Außenseiters
Das Mitwirken Maximilian Schenks (hier beim Torwurf) bietet Holzheims Trainer Dominik Jung eine willkommene personelle Option. Im Heimspiel gegen den langjährigen Zweit- und Drittligisten aus Gensungen und Umgebung haben due Ardecker ohnehin nichts zu verlieren. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN

Holzheim/Diez. So mancher Anhänger des TuS Holzheim, der nicht mit zum Regionalliga-Auswärtsspiel der Ardecker nach Oberkleen gefahren war, aber online am Liveticker mitfieberte, rieb sich am frühen Sonntagabend verwundert die Augen, was da in der Weidighalle nach einer 16:11-Führung der Rot-Schwarzen kurz nach Wiederbeginn ablief. Der bis dahin gut disponierte TuS leistete sich einen kollektiven Blackout und musste den punktlos ins Duell gegangenen Mittelhessen am Ende beim ernüchternden 20:25 doch noch die beiden Zähler überlassen, die dem Aufsteiger in der Frühphase der Runde im direkten Duell beim Kampf um einen Platz „über dem Strich“ so ausgesprochen gut getan hätten. Im Nachgang wurde dieser Woche beim Training in Diez vor dem ungleichen Kräftemessen mit der mit weißer Weste kommenden ESG Gensungen/Felsberg (Samstag, ab 19.30 Uhr, Sportzentrum am Wasserwäldchen) viel gesprochen und analysiert.

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„Wir müssen schnell aus den gemachten Fehlern lernen und es schaffen, über einen möglichst langen Zeitraum auf hohem Level zu spielen. Das ist in dieser Klasse für uns die Grundlage um punkten zu können“, erhofft TuS-Trainer Dominik Jung, dass sich seine Schützlinge rasch an die Erfordernisse der vierthöchsten Spielklasse anpassen. Dass am Sonntag die Schwächephase so lange anhielt, gab nicht nur Jung zu denken.

„Wir können das viel besser und wollen es gegen den verlustpunktfreien Tabellenzweiten auch zeigen“, setzt der Garbenheimer gerade mit der lautstarken Unterstützung des treuen Holzheimer Anhangs gegen die Edertaler auf die berühmte Außenseiter-Chance. „Wir können das Spiel recht entspannt angehen, denn wir haben nichts zu verlieren und wollen uns gegen eine der Top-Mannschaften dieser Klasse beweisen und von ihr lernen. Die Gensunger peilen seit Jahren den Aufstieg in die 3. Liga an und stehen demnach gegen uns besonders unter Zugzwang“, weiß Jung, dass die hohen Erwartungen wie ein zentnerschwerer Rucksack auf den Schultern der ESG-Handballer liegen könnten. Zuletzt aber bewiesen die gemeinsam mit der TSG Münster noch ungerupften Nordhessen beim 34:29-Heimsieg gegen den bis dahin ungeschlagenen TV Petterweil, dass sie auf einen breit aufgestellten Kader zurückgreifen und auch unbekümmerte Talente aufbieten können.

Die Einheimischen ihrerseits können ganz befreit aufspielen und sollten dies als Chance begreifen. Da trifft es sich gut, dass Jung personell nahezu aus dem Vollen wird schöpfen können und der TuS den ambitionierten Titelanwärter mit „voller Kapelle“ entgegentritt. „Sicher gibt's noch die eine oder andere Blessur, aber bis zum Anpfiff müsste es bei allen reichen“, sagt Jung, der zuletzt in Oberkleen froh über das Comeback Maximilian Schenks war.

In der Bezirksoberliga erwartet die Reserve des TuS Holzheim im Vorspiel ab 17.30 Uhr den langjährigen Landesligisten HSG Eppstein/Langenhain (EppLa).

Von Stefan Nink

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