Fußball: Nach 1:6 im Test gegen Mainz 05 haben Verantwortliche der TuS Koblenz noch viel Arbeit vor sich
Waldminghaus vor „Rückkehr nach Hause“ – TuS Koblenz hat noch viel Arbeit vor sich
Testspiel TuS Koblenz - FSV Mainz 05
Der Koblenzer Daniel von der Bracke (links) zieht im Laufduell den Kürzeren, die Mainzer Bundesligafußballer waren meistens einen Schritt schneller im Testspiel auf dem Oberwerth. 2293 Zuschauer sahen die 1:6-Niederlage der TuS, die vor dem Regionalligabeginn noch viel Arbeit vor sich hat. Foto: Tobias Jenatschek
Tobias Jenatschek

In erster Linie ist Michael Stahl nach wie vor Spieler, denn die Wahrheit liegt bekanntermaßen auf dem Platz. „Sechs Gegentore, das nervt natürlich“, gab der Spielertrainer von Fußball-Regionalligist TuS Koblenz nach der 1:6 (1:5)-Niederlage im Test gegen Erstligist 1. FSV Mainz 05 zu. Die Mosaiksteinchen fügen sich langsam zusammen. Es steht den Verantwortlichen aber noch viel Arbeit bevor.

Und ja, Koblenz wäre gerne schon weiter, was die Zusammenstellung des Kaders für die Saison 23/24 angeht, räumt Stahl ein. „Aber es geht nicht darum, schnelle Entscheidungen zu treffen, sondern gute. Denn die Spieler, die wir holen, müssen die richtigen sein.“ Das Ganze mit einem Etat, der natürlich über dem der Vorsaison liegt, wobei allein die Dauerkarten eine große Rolle spielen. „Wir werden mit keiner Unterdeckung des Etats an den Start gehen“, stellt Präsident Christian Krey klar, der sich einer Vielzahl an Anliegen erwehren muss: „Täglich klingelt mehrfach mein Handy und es ist ein Spielerberater dran, der uns irgendeinen Wunderknaben vermitteln will.“

Stahls Handy hat Hochbetrieb

Auch Stahls Handy hat Hochbetrieb, gleiches gilt für Sam-Vincent Graef, der sich im Vorstand der TuS um den sportlichen Bereich kümmert. So gilt es, die Personalien Eldin Hadzic, Justin Klein und Umut Sentürk zu klären. Ob das Trio auch in Zukunft für die TuS aufläuft, steht nämlich noch nicht fest.

Dafür waren beim 1:6 gegen Mainz vier Neuzugänge bereits dabei. Mittelfeldspieler Kieran Ike (20), der über Magdeburg und RW Koblenz den Weg zurück zu seinem Ex-Klub fand, wurde ebenso eingewechselt wie Mittelfeldspieler Jan Bach (25), der beim SV Rödinghausen einiges an Regionalligaerfahrung sammelte. Dies können Stürmer Matthias Wybierek (20) und Mittelfeldspieler Tariq-Emad Suleiman (20), die beide von Mittelrheinligist Siegburger SV kommen, noch nicht vorweisen, doch als „unbeschriebenes Blatt“ haben beide das Zeug, positiv zu überraschen.

Yassine Maingad kommt aus Gießen

Noch offen ist die Zukunft eines Gastspielers: Alexis Fambo (23), der in bayerischen Gefilden für Unterhaching kickte sowie in Rosenheim und Heimstetten Regionalligaerfahrung sammelte, kam im zweiten Durchgang im linken Mittelfeld zum Einsatz.

Bei einem anderen Gastspieler ist übers Wochenende der Vertrag unterschrieben worden: Yassine Maingad (25) kommt aus Gießen mit der Empfehlung von 18 Toren in 53 Hessenliga-Spielen.

Und dann war da noch einer, den man kaum als echten „Neuen“ bezeichnen kann, auch wenn er gegen Mainz nur als Gastspieler dabei war: Die Nummer 23 trug, wie bereits bis 2021, Leon Waldminghaus. Er kickte in den vergangenen zwei Jahren für West-Regionalligist 1. FC Köln II, aber mit geringen Einsatzzeiten. Zwar kommt er auf 37 Spiele in zwei Jahren, aber nur zehn davon in der Startformation. Demgegenüber stehen 29 Partien, in denen er, ohne eingesetzt zu werden, auf der Bank saß oder es beim Warmlaufen blieb.

Kontakt zur TuS ist nie abgebrochen

„Es waren trotzdem keine verlorenen Jahre“, blickt der seit 1. Juli vertragslose und im Mittelfeld auf jeder Position einsetzbare „Allrounder“ zurück, „denn ich habe unter Top-Bedingungen trainieren können und auch der Kontakt zu den Profis war freundschaftlich.“ Der Kontakt zur TuS ist auch nie abgerissen. „Wenn ich nicht selbst ein Spiel hatte, habe ich oft die TuS verfolgt, auch beide Aufstiegsspiele in Großaspach.“

Zwar hat sich in der Mannschaft einiges geändert, „aber es ist trotzdem wie eine Rückkehr nach Hause.“ In Sachen Vertragsmodalitäten ist man sich schon sehr nahe gekommen, daher wäre die Vermeldung der Unterschrift dieser Tage keine große Überraschung mehr und ein weiteres Mosaiksteinchen in Richtung eines schlagkräftigen Kaders für die neue Saison.

Koblenz: Bast (81. Serdarusic) – von der Bracke, Stahl, Grgic (63. Ahmetaj) – Qenaj (81. Wybierek), Wingender (74. Suleiman), Mandt (63. Ike), Waldminghaus (46. Bach), Mahrla (46. Fambo) – Sawaneh (46. Maingad), Esmel.

Tore: 1:0 Sawaneh (2.), 1:1 Barkok (5.), 1:2 Mamutovic (7.), 1:3 Ajorque (18., Handelfmeter), 1:4 Ajorque (38., Foulelfmeter), 1:5 Gruda (43.), 1:6 Burgzorg (74.).

Zuschauer: 2293.

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