TuS-Trainer Anel Dzaka nahm zwangsweise eine Änderung an der vier Tage zuvor in Saarbrücken erfolgreichen Anfangsformation vor: Andreas Glockner fehlte gesperrt, für ihn rückte Nicolai Lorenzoni wieder ins Team und nahm die linke Außenverteidigerposition ein. Marco Müller bildete mit Michael Stahl die Doppelsechs, Dino Bajric ging etwas nach vorne und nahm die verwaiste Glockner-Arbeitsstelle im zentralen Mittelfeld ein.
Es entwickelte sich vom Anpfiff weg ein munteres Spiel im Dauerregen, ein torloses Remis zur Pause entsprach sicher nicht den eigentlichen Gegebenheiten. Die TuS stürmte munter, mutig und wohl noch beseelt vom Saarbrücken-Sieg nach vorne, vier Minuten dauerte es bis zur ersten nennenswerten Chance. Kevin Lahn setzte den Ball aus halblinker Distanz nur knapp am Pfosten des schwäbischen Gehäuses vorbei. In der 13. Minute war es erneut der flinke Flügelmann mit der Nummer elf, der für Gefahr sorgte, aber VfB-Kapitän Stefan Peric und Keeper Florian Kastenmeier klärten gemeinsam. Es folgte eine Direktabnahme von Müller nach einer Ecke (14.) und ein Versuch von Bajric (15.), die frühe Führung wollte aber nicht gelingen. Und der VfB? Nach neun Minuten gab es eine erste Schrecksekunde für die Platzherren, als Dieter Paucken den von Nicolas Sessa getretenen Ball zentral abprallen ließ und Jan Ferdinand per Kopf den Außenpfosten traf – dabei aber nach Meinung des Linienrichters im Abseits stand. Mehr Glück hatte die TuS in der Szene, als Lorenzoni einen schludrigen Rückpass spielte. Dijon Ramaj angelte sich den Ball, lief allein auf Paucken zu, scheiterte aber im 1:1-Duell am aufmerksamen Schlussmann der Schängel (17.).
Danach verlor die Begegnung etwas an Fahrt, beide Teams hatten sich fortan gut aufeinander eingestellt. Erst als Lahn im Strafraum unsanft gebremst wurde und der Anhang der Koblenzer lautstark, aber vergeblich Elfmeter forderte (38.), kam wieder Zug ins Spiel. Nach kurzer Behandlung konnte der TuS-Mann weitermachen. Koblenz kam mit mehr Elan aus der Pause, allerdings dauerte es eine kleine Weile bis zum ersten Aufreger. In der 53. Minute war das 1:0 für den abstiegsbedrohten Gastgeber fast beschlossene Sache: Michael Stahl köpfte eine Lahn-Ecke an die Latte, den abprallenden Ball beförderte Müller ebenfalls ans Quergestänge. Aller schlechten Dinge waren drei: Bozic schoss den Ball nur Sekundenbruchteile später deutlich übers Ziel.
240 Sekunden danach bot sich dem zuletzt zweimaligen Matchwinner Bozic erneut die Möglichkeit zur Führung, aber Kastenmeier war auf dem Posten und parierte den Kopfball der Nummer 19. Stuttgart kam nach dem Wechsel erst in der 70. Minute mal wieder vielversprechend in die Nähe des TuS-Tores, doch im Getümmel ließ sich die vielbeinige Abwehr der Koblenzer nicht überwinden. Dzaka reagierte früh und wechselte doppelt, um dem Angriff noch einmal Schwung zu verleihen. Für Dino Bajric kam Lukas Hombach in die Partie (68.), für Dimitrios Popovits griff Patrik Dzalto vier Minuten später ins Geschehen ein.
Das hätte sich fast ausgezahlt, doch Hombach kam nach einer Ecke an den Ball und köpfte völlig frei nur knapp drüber (77.). Am Spielstand sollte sich aber auch in der Nachspielzeit zum Leidwesen der Koblenzer trotz fünfminütiger Überzahl – VfB-Verteidiger Philipp Walter sah die Gelb-Rote Karte – nichts mehr ändern, unterm Strich sprang nur das zweite Unentschieden des Jahres heraus.
Es bleiben der TuS nur ein paar Tage zur Regeneration, am Ostermontag steht um 20.15 Uhr schon das nächste Spiel bei den Kickers Offenbach (live im Fernsehen) auf dem Programm.
Von unserem Mitarbeiter Bodo Heinemann