Tristan Zobel ist gerade im Auto unterwegs Richtung Aue. Dort wird der aus Emmelshausen stammende Fußballer ab sofort wohnen und für Erzgebirge Aue in der 3. Liga spielen. Der 1,95 Meter große Innenverteidiger ist allerdings „nur“ ausgeliehen, denn kurz vor seinem Engagement beim sächsischen Traditionsklub unterschrieb Zobel beim Zweitligisten SC Paderborn einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2028.
Das Jahr 2025 lief sehr gut für den 21-Jährigen. In der Regionalliga-U23 des SCP wurde er zum Kapitän, zweimal stand er sogar im Zweitliga-Kader, gegen Jahn Regensburg und den 1. FC Kaiserslautern. Zum Einsatz kam er zwar nicht, aber: „Ich war durch gute Leistungen in der Regionalliga fester Bestandteil des Kaders“, freut sich Zobel, der in der ersten Hälfte der Saison unter anderem Trainer erst nicht zum Zug kam, sich aber dann hartnäckig durchbiss. Bis auf die Bank des Zweitliga-Vierten und in den Fokus des neuen Kölner Trainers Lukas Kwasniok.
Geschäftsführer Heidrich sieht sehr gute Voraussetzungen
Der Plan nun ist klar laut Zobel: „Aue hat gegen Ende der Saison Interesse gezeigt, ich habe dann den Profivertrag in Paderborn unterschrieben, wir haben uns dann auf die 3. Liga geeinigt. Ich bin realistisch, von der Regionalliga in die 2. Liga ist es sehr schwer, deswegen finde ich Aue als nächsten Schritt super. Im Optimalfall will ich viele Spiele machen und mit diesen vielen Spielen nach Paderborn zurückkommen.“ Im Sommer 2022 war er vom damaligen Regionalliga-Absteiger Rot-Weiss Koblenz nach Paderborn gewechselt, davor hatte er in der A-Jugend des 1. FC Kaiserslautern, der TuS Koblenz und beim JFV Rhein-Hunsrück gespielt.
Nun wird sein Arbeitsplatz das Erzgebirgsstadion sein, in Aue beim Ex-Zweitligisten (zuletzt von 2016 bis 2022), sein Trainer wird Jens Härtel, der mit den Verantwortlichen einen Umbruch nach Platz 13 eingeleitet hat. „Es sind viele junge Spieler geholt worden“, sagt Zobel. Er ist einer von ihnen. Die Veilchen haben sich gewissermaßen gerade im hinteren Bereich runderneuert, neben Zobel kamen Ryan Malone und Moritz Seiffert (beide vom FC Ingolstadt) sowie Eric Uhlmann von Hannover 96 II. Aues Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich sagt im „Kicker“ über Zobel: „Wir freuen uns, dass er sich für uns entschieden hat, trotz mehrerer Optionen. Tristan bringt mit seiner Statur, seinem linken Fuß und gutem Aufbauspiel sehr gute Voraussetzungen mit.“
„Im Hunsrück ist es immer schön, die Akkus sind voll.“
Tristan Zobel
Am Wochenende stehen die ersten Tests an, am Montag geht es los. Wohnen wird er erst einmal im Hotel: „Aber ich denke, dass sich in der nächsten Woche schon etwas mit einer Wohnung ergibt.“ Zobel wird gut erholt loslegen. Nach der Mannschaftstour nach Mallorca ging es mit der Freundin nach Mykonos, bevor noch eine Woche in der Heimat anstand. „Im Hunsrück ist es immer schön“, sagt er, „die Akkus sind voll.“ Voll für Aue.