Regionalliga: TuS Koblenz muss in Bahlingen nächste Niederlage einstecken - Daniel Wilde neuer Co-Trainer, Yassine Maingad verpflichtet
Trainer Stahl ist nach dem 2:5 restlos bedient – Koblenz verliert deutlich beim Bahlinger SC
Die Bahlinger Abwehr hatte den besten Torschützen der TuS Koblenz, Dylan Esmel (vorn in schwarzer Hose), gut im Griff – und zudem präsentierten sich die Südbadener vorn in starker Form, was den Koblenzern eine 2:5-Niederlage im Regionalligaduell bescherte. Foto: Heinz-Jörg Wurzbacher
Heinz-Joerg Wurzbacher. Heinz-Jörg Wurzbacher

Hatte die TuS Koblenz vor Wochenfrist nach dem 2:0-Erfolg über Schott Mainz hoffen dürfen, dass die Wende geschafft sei, so sieht nun es beim Fußball-Regionalligisten aus Koblenz wieder düsterer aus: Bei der 2:5 (1:3)-Niederlage beim südbadischen Bahlinger SC kam in Sachen Pech und Pannen einiges zusammen, was zur siebten Pleite im achten Saisonspiel führte.

„Die Gründe dafür müssen wir bei uns selbst suchen“, sagte Spielertrainer Michael Stahl. Vor Beginn der Pressekonferenz gefragt, ob er einen Kaffee möchte, war, da schon Wasser und Limonade auf dem Pult bereitstanden, seine zweideutige Antwort: „Ich bin bedient.“

Frustmomente gab es mehrere, aber auch Passagen, die Hoffnung machen. Hoffnung, die Aktivposten Armend Qenaj nach Querpass von Jan Bach mit seinem Treffer in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs befeuerte (45.+1). Hoffnung, die Dylan Esmel aufrechterhielt, als er einen Handelfmeter zum 2:4 verwandelte (69.). „Die Koblenzer waren auch beim Stand von 5:2 noch willig, das zeichnet eine intakte Mannschaft aus“, gab es ein Lob von Bahlingens Trainer Dennis Bührer.

Chancen auf Sieg schwinden schnell

Vor dem Vereinsheim war es kurz zuvor zu einem Wiedersehen zweier einstiger Weggefährten gekommen. Andreas Glockner war zugegen, der als Mitarbeiter eines Finanzdienstleisters zu den Sponsoren Bahlingens zählt. In der Zweitligasaison 2009/10 und von 2016 bis 2018 trug Glockner, der der Jugend des SC Freiburg entstammt, das TuS-Trikot. Daher war es ihm nebst Gattin ein Vergnügen, dem Ex-Kollegen Daniel von der Bracke seine zwei Töchter vorzustellen, von denen die Jüngere zu gemeinsamen Koblenzer Zeiten noch nicht auf der Welt war. „Die TuS muss auf drei schwächere Mannschaften hoffen“, sieht Glockner schwere Monate auf die TuS zukommen, seinen Ex-Verein aber keinesfalls chancenlos.

Die Chancen auf einen Sieg in Bahlingen schwanden derweil schnell. Dabei durfte die Mehrheit der 733 Zuschauer – das zeitgleich stattfindende Bundesligaspiel Freiburg gegen Dortmund wirkte sich auf die Kulisse aus – nach zehn Minuten schon jubeln. Beim 1:0 im Anschluss an einen Eckball hatte Torschütze Yanick Häringer aber TuS-Schlussmann Franjo Serdarusic mit dem Fuß getroffen. „Er hat einen großen Bluterguss am Oberarm“, monierte Torwarttrainer Peter Auer, dass diese Aktion nicht abgepfiffen wurde.

Wir haben nicht das gemacht, was besprochen war, sind von Anfang an hinterhergelaufen, Bahlingen hatte schnell Kontrolle über das Spiel.

Michael Stahl

Häringer selbst leitete Treffer Nummer zwei durch die Spielverlagerung auf den rechten Flügel ein, schlich sich zum langen Pfosten, wo er eine Flanke von Rico Wehrle einnickte (14.). Zu allem Überfluss unterlief Dominic Volkmer ein Eigentor, da bei seiner Rückgabe Serdarusic ein paar Meter nach vorne geeilt und zum dritten Mal überwunden war (41.); 3:0 für Bahlingen.

„Wir haben nicht das gemacht, was besprochen war, sind von Anfang an hinterhergelaufen, Bahlingen hatte schnell Kontrolle über das Spiel“, fasste Stahl zusammen. Einen Bärendienst leistete Damir Grgic seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel: Wegen Foulspiels und einer theatralischen Einlage im Anschluss daran sah er Gelb-Rot (56.). Die Gegentore durch Daniele Vesco nach Querpass von Hassan Mourad (54.) und Ivan Novakovic (78.) vom Punkt aus, nachdem zuvor Volkmer Gegenspieler Wehrle touchierte, seien nur der Vollständigkeit halber erwähnt. „Viele Hausaufgaben“ sieht Stahl auf sich und seine Mitstreiter zukommen.

Zugänge an der Seitenlinie und auf dem Feld

Neu an Bord ist Daniel Wilde, der als Co-Trainer den nach Aachen abgewanderten Ilyas Trenz beerbt und in Bahlingen debütierte. Von 2018 bis November 2022 trainierte Wilde Oberligist Pfeddersheim und kreuzte dabei auch einige Male die Klingen mit der TuS. „Er hat bei der TSG überzeugende Arbeit geleistet, indem er Talente frühzeitig erkannt und gefördert hat. Daniel hat dort jede Saison einen wettbewerbsfähigen Kader aufgestellt und taktisch gut gearbeitet“, sagte TuS-Sportvorstand Sam-Vincent Graef.

Eine weitere Verstärkung dürfte am kommenden Wochenende dabei sein: Nachdem bereits in der Sommervorbereitung dabei, wurde Yassine Maingad mit Verspätung verpflichtet. Probleme mit seiner Aufenthaltsgenehmigung hatten dies zunächst verhindert. „Das war ein ziemliches Hin und Her“, bestätigte TuS-Präsident Christian Krey den Transfer. Maingad war in der Vorsaison Leistungsträger bei Hessenligist FC Gießen, kam dabei auf den offensiven Außenbahnen zum Einsatz und markierte 14 Saisontore. Sein Hinzustoßen ist für die TuS auch in taktischer Hinsicht eine Option mehr.

Bahlingen: Grawe – Wehrle, Bux, Lokaj, Lovisa (62. Herrmann) – Häringer, Köbele – Gutjahr (62. Novakovic), Pepic (46. Weizel), Mourad (83. Ilhan) – Vesco (83. Bektasi).

Koblenz: Serdarusic – von der Bracke, Stahl, Volkmer – Qenaj, Grgic, Mandt (65. Wingender), Waldminghaus (58. Mahrla) – Bach (79. Suleiman) – Shaqiri, Esmel (79. Ike).

Schiedsrichter: Stefan Fimpel (Bad Wurzach).

Zuschauer: 733.

Tore: 1:0 Yannick Häringer (10.), 2:0 Häringer (14), 3:0 Eigentor Dominic Volkmer (41.), 3:1 Armend Qenaj (45.+1), 4:1 Daniele Vesco (54.), 4:2 Dylan Esmel (69., Handelfmeter), 5:2 Ivan Novakovic (78., Foulelfmeter).

Gelb-Rote Karte für Grgic (56., Koblenz) wegen Foulspiels und Schwalbe.

Nächste Aufgabe für Koblenz: am Samstag, 14 Uhr, gegen den FSV Frankfurt.

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