Verbandspokal: Hoppstädten empfängt Brücken, Niederwörresbach Mörschied und der BSV die Spvgg Nahbollenbach
Verbandspokal in Hoppstädten, Kirchenbollenbach und Niederwörresbach: In drei Derbys geht es um ein geiles Los
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Die erste Runde gegen den TuS Veitsrodt überstand der SV Niederwörresbach im Flug. Am Sonntag wartet das nächste Derby. Gegner ist dann der TuS Mörschied. Foto: Joachim Hähn
Joachim Hähn

Kreis Birkenfeld. Drei spannende Derbys bringt die zweite Runde im Verbandspokal am Wochenende im Fußballkreis Birkenfeld. Schon am Freitag empfängt der TuS Hoppstädten den FC Brücken, ehe sich am Sonntag der SV Niederwörresbach und der TuS Mörschied sowie der Bollenbacher SV und die Spvgg Nahbollenbach gegenüberstehen.

Welche Motivation treibt A-Klasse- und Bezirksligavereine im Verbandspokal an? Gewinnen werden sie diesen Titel mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zwar nicht, aber es besteht immerhin die Möglichkeit, ein außergewöhnliches Spiel gegen einen höherklassigen Gegner aus der Landesliga, der Verbandsliga oder – wie der Bollenbacher SV vor zwei Jahren – gar aus der Oberliga zu erleben. In dieser zweiten Runde sind die Klassenunterschiede zwar im Kreis Birkenfeld maximal eine Liga groß, aber der Derbycharakter macht alle drei Partien äußerst attraktiv und sorgt für Extra-Motivation.

TuS Hoppstädten – FC Brücken (Freitag, 19 Uhr). Der FC Brücken hat in Runde eins ein Ausrufezeichen gesetzt und den klassenhöheren FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein ziemlich souverän und verdient aus dem Pokal geworfen. „Die Erwartungen waren eigentlich nicht so groß, aber ich war richtig zufrieden, wie wir uns präsentiert haben“, sagt Stanislav Gonscharik, Brückens Spielertrainer und ergänzt: „Wir wollen diesen Schwung natürlich mit nach Hoppstädten nehmen.“ Für den spürbaren Aufwind nach dem Abstieg scheinen auch Personalentscheidungen gesorgt haben. Gonscharik lobt den neuen Kapitän Sabri Kartal: „Es ist stark, wie er auftritt und Verantwortung übernimmt.“

Der Brückener Erfolg gegen den FSV Idar-Oberstein nötigt auch Akim Baus Respekt ab. Für den Trainer des TuS Hoppstädten steht deshalb fest: „Wir sind Außenseiter.“ Gonscharik widerspricht da nicht einmal unbedingt, stellt aber klar: „Wir wissen genau, wie schwierig es für uns wird, in Hoppstädten zu gewinnen, der TuS wird alles reinwerfen, um uns zu schlagen.“ Und selbstverständlich hofft auch Baus, dass seine Mannschaft bei ihrem ersten Pflichtspiel – zwei Wochen, bevor beide Teams in die A-Klasse-Runde starten – erfolgreich sein wird. „Ein Sieg wäre beflügelnd für uns“, stellt er fest.

Der TuS Hoppstädten muss weiter auf die verletzten Jochen Hornberger und Joshua Flick verzichten. „Zudem gibt es einige urlaubsbedingte Ausfälle, aber das ist normal, damit müssen wohl alle Mannschaften klarkommen“, sagt Baus. Beim FC Brücken wird deshalb wieder Marc-Philipp Alles das Tor hüten, aber das ist bestimmt kein Nachteil. Das findet auch Gonscharik: „Wenn du so einen Zwei-Meter-Kerl hinten drin stehen hast, gibt das Sicherheit.“

SV Niederwörresbach – TuS Mörschied (Sonntag, 16 Uhr). „Natürlich spielt die Derby-Rivalität eine Rolle“, sagt Stefan Bank und stellt klar: „Das ist immer so, wenn Niederwörresbach und Mörschied aufeinandertreffen, egal, ob es um Punkte geht, um den Pokal oder ob es ein Freundschaftsspiel ist.“ Und auch wenn Bank festhält, dass dieses Derby längst nicht mehr so brisant wie früher sei, ist der Stellenwert groß – und die Vorfreude entsprechend: „Gegen Mörschied spielt man immer gerne“, lacht Bank, „lieber als gegen Limbach.“

In Niederwörresbach zu spielen, ist doch schöner als nach Buxtehude zu fahren

Florian Galle

Kurioserweise wählt Florian Galle ganz ähnliche Worte: „In Niederwörresbach zu spielen, ist doch schöner als nach Buxtehude zu fahren“, sagt der Spielertrainer des TuS Mörschied, ehe er erklärt, worum es außer der Derbyreputation für sein Team geht: „Wir spielen um ein attraktives Los, einen guten Landesligisten oder einen Verbandsligisten.“

Als klassenhöhere Mannschaft geht der TuS Mörschied favorisiert ins Spiel. In Runde eins hat er überhaupt nichts anbrennen lassen und sich bei B-Klässler Spvgg Hochwald 7:0 durchgesetzt. Ein derart hoher Sieg ist am Sonntag in Niederwörresbach nicht zu erwarten, auch, weil sich der SVN am vergangenen Wochenende in Runde eins beim 4:1 im A-Klasse-Duell gegen den TuS Veitsrodt in guter Form präsentiert hatte. Verzichten muss der SVN diesmal aber auf Torwart Fabian Stoffel. Rückkehrer Jan Faller wird die Hütte im Weiherstadion hüten.

Bank bremst allzu hohe Erwartungen an sein Team mit dem Hinweis auf die Qualität des Gegners. Er stellt klar: „Mörschied hat eine wirklich gute Mannschaft. Das wird ganz schwer für uns.“ Ein Blick auf den letzten Bezirksliga-Spieltag der vergangenen Saison bestätigt das. 3:1 gewannen die Mörschieder da Ende Mai relativ locker. Chancen sieht Bank natürlich trotzdem. Verschmitzt meint er: „Ich könnte ja jetzt den Klassiker raushauen.“ Und vergnügt macht der Coach dann genau das: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“, sagt's und lacht.

Bollenbacher SV – Spvgg Nahbollenbach (Sonntag, 16 Uhr, in Kirchenbollenbach). Vor zwei Jahren entfachte der BSV echte Pokaleuphorie im „Daal“. Als A-Klässler trug es ihn damals bis in die fünfte Runde, wo Oberligist Arminia Ludwigshafen alle Mühe hatte, um sich durchzusetzen. So etwas Ähnliches würde auch Andreas Forster gut gefallen. Für den neuen Trainer der Spvgg Nahbollenbach ist der Pokal-Stellenwert hoch: „Wir wollen so weit kommen wie möglich und im besten Fall ein geiles Spiel gegen einen höherklassigen Gegner haben“, sagt er. Auf das Derby freut sich der frühere Oberliga-Torhüter, der einst selbst beim Bollenbacer SV kickte, sehr. „Ich habe noch keins erlebt. Da wird es bestimmt schön zur Sache gehen“, meint er und berichtet: „Unsere Jungs sind auf jeden Fall heiß.“

Sein Gegenüber Carsten Fuchs findet: „Derby ist immer gut.“ Allerdings sieht der BSV-Trainer die Gäste ziemlich eindeutig in der Favoritenrolle. „Für uns wird es mehr als schwer“, sagt er. Doch der BSV hat immerhin schon einen Bezirksligisten aus dem Rennen gekegelt. In Runde eins eliminierten die „Daaler“ den SC Birkenfeld 2:0. Nahbollenbach will es besser machen als der Kontrahent aus der Kreisstadt und eine ähnlich souveräne Leistung abliefern wie in der ersten Runde beim 3:1-Sieg beim A-Klasse-Vertreter FC Bärenbach.

Von Sascha Nicolay

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