Fußball-Landesliga: Punktloses Schlusslicht begrüßt am Mittwoch SG Meisenheim zum Derby
Wückert betont den Zusammenhalt: Schlusslicht SG Kirn begrüßt die SG Meisenheim zum Derby
Einer der Lichtblicke: Alex Monteiro (blaues Trikot) gehört seit Wochen zu den besseren Kirnern. In dieser Szene behauptet er den Ball gegen Tom Baier. Dessen Hüffelsheimer Bank schaut genau zu. Am Mittwoch steht für die Kirner das dritte Kreisduell in Folge an. Foto: Michael Ottenbreit
Michael Ottenbreit

Nun kommt es also doch zum Wiedersehen der Kumpels. Jens Wückert und Jens Bohr kennen sich schon lange, spielten einst in der Oberliga gemeinsam bei Eintracht Bad Kreuznach. Am Mittwoch um 19 Uhr ruhen aber für 90 Minuten alle Freundschaften, stehen sich beide in der Fußball-Landesliga als Trainer der SG Kirn/Kirn-Sulzbach und der SG Meisenheim/Desloch/Lauschied gegenüber.

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Beim ersten Versuch hätte Wückert gefehlt, doch das Spiel fiel nach starken Regenfällen aus. Am Nachholtermin ist der neue SGK-Coach vor Ort und steht an der Linie. „Das freut mich. Da sind viele Sympathien im Spiel“, sagt Bohr. Wückert ergänzt: „Das kann ich nur zurückgeben. Ich freue mich sehr auf das Treffen mit Jason.“ Bohr sieht sogar eine Parallele zwischen beiden: „Eigentlich hatten wir beide schon so ein bisschen abgeschlossen mit dem Trainersein. Aber dann kam jeweils ein sehr attraktives Angebot, und wir haben es uns noch einmal überlegt. Die Landesliga ist schließlich für Trainer eine sportliche Herausforderung, die großen Spaß macht. Deshalb hat es mich auch nicht überrascht, dass Jens in Kirn eingestiegen ist. Zumal er ja eine Vergangenheit in Kirn-Sulzbach hat.“

Doch auch nach Wückerts Einstieg hat sich beim Tabellenletzten am leeren Punktekonto nichts verändert – noch nicht. „Die Spiele jetzt gegen die SG Meisenheim und die SG Rieschweiler riechen nach Punkten. Ich bin hoffnungsfroh, dass sich die Jungs mal belohnen und wir Zählbares einfahren“, sagt der Coach, der eines festgestellt hat in den ersten sechs Wochen in Kirn: „Die Tabelle ist das eine, der interne Zusammenhalt das andere. Und der stimmt, ja, der ist sogar richtig gut. Andere Mannschaften wären bei dieser Erfolglosigkeit, die ja schon seit dem Frühjahr anhält, längst auseinandergebrochen. Dafür gibt es bei uns keinerlei Anzeichen.“

Sechs Treffer sind zu wenig

In der Tat: Sowohl beim 0:2 in Hackenheim als auch beim 0:3 gegen Tabellenführer SG Hüffelsheim war von der Einstellung her nichts zu beanstanden. Defensiv sah das auch jeweils ordentlich aus. „Klar ist, dass wir auch nach vorne etwas mehr machen müssen und wollen“, spricht Wückert die Problemzone an. Sechs Treffer in zwölf Spielen sind viel zu wenig. Doch an Offensivkräften mangelt es, und am Mittwoch ist in Felix Schuff ein Spieler aus beruflichen Gründen fraglich, der für Entlastung sorgen kann. Alle verletzten Akteure schieben aber mit Co-Trainer Nico Schweig Sonderschichten und versuchen, fit zu werden. Leichte Hoffnungen bestehen, dass Robin Jelacic in den Kader zurückkehrt.

Mit Personalproblemen kennt sich auch Gegenüber Bohr aus. „Es macht keinen Sinn, sich über die Gedanken zu machen, die nicht dabei sind. Ich schaue auf die 13, 14 Jungs, die mit nach Kirn fahren, und dann entscheiden wir, was wir fußballerisch machen“, sagt der Meisenheimer Coach. Für die verletzten Leon Bock und Nico Praß kommen Einsätze zu früh, Marc Giselbrecht ist beruflich verhindert. „Ich habe Respekt vor der Aufgabe am Mittwoch. Nicht nur, weil es nach Kirn geht, sondern weil es grundsätzlich nicht einfach ist bei einem Tabellenletzten mit null Punkten“, erläutert Bohr und ergänzt: „Jeder erwartet, dass du gewinnst, aber irgendwann wird die Negativserie reißen. Zudem schreiben auch Flutlichtspiele ihre eigenen Geschichten, zumal nicht alle Spieler da optimale Sichtverhältnisse haben.“

Meisenheimer können großen Sprung machen

Spielt er damit auf seinen Torwart Johannes Körner an, der eine Brille trägt? „Nein, Johannes versichert immer, dass er sehr gut sieht, außer bei Regen. Nur der bereitet mit seiner Brille Probleme.“ Regnen soll es aber nicht am Mittwoch. Für die Meisenheimer wird es darum gehen, ihre Favoritenrolle auf dem Platz umzusetzen. Motivierend dürfte sein, dass die SGM einen großen Tabellensprung machen könnte, von Rang zehn kann es mit einem Dreier bis auf Rang vier nach vorne gehen.

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