Wer die letzten Ergebnisse des TV Gau-Odernheim in der Fußball-Verbandsliga auf heimischem Geläuf betrachtet, dem kann schon angst werden um den VfR Baumholder. Eintracht Bad Kreuznach zog mit einer 1:8-Packung von dannen. Nur ein 0:6 steckte der FK Pirmasens II ein. Zu Hause ist Gau-Odernheim eine richtige Macht. Gewonnen hat in dieser Saison dort noch niemand. Aber es hilft ja nichts - am Sonntag (15.30 Uhr) muss der VfR dort antreten. Und Christian Schübelin ist trotzdem guter Dinge.
„Warum denn auch nicht“, fragt der Trainer und stellt klar: „Wir haben ja erlebt, dass auch gegen Top-Teams etwas für uns möglich ist, und wir rechnen uns etwas aus.“ Dabei ist Schübelin klar, dass seine Mannschaft unter einem gewissen Zugzwang steht. Da die Maximalzahl von sechs Absteigern aus der Verbandsliga alles andere als unwahrscheinlich ist, hat der VfR Druck. Ein Punkt bewegt sich das Schübelin-Team gerade über dem Strich. „Das ist definitiv kein Bonusspiel mehr“, sagt der Coach und betont: „Unser Restprogramm mit drei Gegnern aus den Top-Vier der Tabelle ist brutal schwierig, deshalb können wir nicht mehr sagen, dass wir da oder dort frei aufspielen können.“
Kleine Gastgeber-Plätze kein Nachteil
Für unmöglich hält Schübelin einen Punktgewinn oder gar einen Sieg schon deshalb nicht, weil auch der TSV Gau-Odernheim nicht frisch von der Leber spielen könne. „Die haben da vorne schon auch Druck, dürfen sich eigentlich nichts leisten“, findet der VfR-Coach und liegt nicht falsch. Zwei Punkte hat der TSV Rückstand auf Tabellenführer FV Dudenhofen (bei dem der VfR Baumholder am letzten Spieltag ran muss) und zwei Zähler Vorsprung auf Verfolger SV Alemannia Waldalgesheim.
Auch in den Spielstätten des TSV sieht Schübelin nicht unbedingt einen Nachteil für seine Mannschaft. „Der Rasen, auf dem das Spiel noch angesetzt ist, ist klein. Und der Kunstrasen, von dem ich als Spielort ausgehe, ist sogar winzig. Man kann auf diesen Plätzen jedenfalls top verteidigen“, sagt der Trainer, der seine Mannschaft auf Umschaltaktionen einstimmt und darauf, bis zum Schluss konzentriert zu sein. „Wenn Gau-Odernheim in einen Lauf kommt, dann kann man auch schon untergehen, aber wenn man das verhindert, dann kann man den TSV auch ärgern. Und genau das wollen wir“, predigt der Coach.
„Wie cool wäre das denn, wenn er gegen uns kein Tor schießen würde?“
VfR-Coach Christian Schübelin über TSV-Stürmer Fabio Moreno Fell
Allerdings können sich die Gastgeber auf den mit Abstand besten Angreifer im Südwest-Amateurfußball stützen. Vorne drin agiert beim TSV Fabio Moreno Fell. 38 Tore hat der Stürmer in den bisherigen 26 Spielen erzielt - eine Wahnsinnsbilanz. Doch die macht Schübelin keine Angst, sondern scheint seine ohnehin gute Laune noch zu verbessern. „Also ich wollte mich immer mit den Besten messen“, sagt er und sprudelt weiter: „Wie cool wäre das denn, wenn er gegen uns kein Tor schießen würde. Das muss unser erstes kleines Ziel sein.“ Das Erreichen würde die Wahrscheinlichkeit einer VfR-Überraschung erhöhen. Personell sieht es bei den Baumholderern übrigens gut aus. Niklas Alles und Joshua Fuchs sind wieder am Start.