Wäre in der Fußball-Verbandsliga ein Preis für schöne Tore ausgelobt, der VfR Baumholder hätte sich dafür mit guten Erfolgsaussichten bewerben können. Ein Distanzschlenzer und zwei Freistöße landeten im Torwinkel des SC Hauenstein. Allerdings legte der VfR den Gästen im eigenen Strafraum auch großzügig einen roten Teppich aus, damit sie ihre Tore erzielen konnten. Der VfR Baumholder verlor nach einer 3:1-Halbzeitführung die immens wichtige Kellerpartie noch mit 4:5.
„Das erste Mal, seit ich hier Trainer bin, bin ich mit der Leistung, die wir gebracht haben, nicht einverstanden. Fünf Tore zu fangen, ist definitiv zu viel“, bemängelte Trainer Christian Schübelin.
„Das erste Mal, seit ich hier Trainer bin, bin ich mit der Leistung, die wir gebracht haben, nicht einverstanden“
Christian Schübelin
Dabei startete seine Mannschaft optimal. Julian Röhrig und Ahmad Tajik pressten den Hauensteiner Luca Schmidt auf der rechten Seite und zwangen ihn zum Rückpass. Marvin Lind erlief das schwache Zuspiel und spitzelte den Ball an SCH-Schlussmann Henrik Gräfe vorbei zum 1:0 in den leeren Kasten (4.). Im direkten Gegenzug bekam der VfR nach einem Freistoß zweimal im Strafraum die Kugel nicht weg. Kai Paller, in der vergangenen Saison noch für Baumholder am Ball, schoss das Spielgerät aus 14 Metern zum 1:1 in den Torwinkel (5.).
Bis zur Pause inszenierte Baumholder jeden Angriff über die linke Seite. Röhrig spielte den enorm fleißigen Tajik an. Der fintierte zunächst, zog dann mit rechts vom Strafraumeck ab und der Ball flog rechts oben zum 2:1 ins Tordreieck (11.). Kurz vor dem Seitenwechsel fiel noch das 3:1. Tajik wurde zentral vor dem Strafraum gefoult. Marius Gedratis platzierte den Freistoß aus 23 Metern zur 3:1-Halbzeitführung links oben im Winkel. Trotzdem meinte Schübelin: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gut Fußball gespielt. Wir führen den Ball zu viel, wir haben Hauenstein zu viel in Zweikämpfe reingelassen“.
Statt 4:1-Führung plötzlich 3:4-Rückstand
Direkt nach dem Wechsel bot sich dem VfR die Chance auf 4:1 zu stellen, doch der ansonsten unauffällig agierende Danny Lutz schoss einer nach einer Ecke die Kugel aus 15 Metern über den Querbalken (48.). Das wär´s gewesen, weil danach gelang dem VfR nichts mehr. Die Ballverarbeitung war ganz schlecht und ließ kein Passspiel zu, und Hauenstein entschied jeden Zweikampf für sich. „Wir haben ganz viele Bälle verloren und Bälle schlecht geklemmt“, sah Schübelin die Probleme.
Im Strafraum landete ein Pressball von Jonas Brenner vor den Füßen von Christof Seibel, der zum 2:3 verkürzte (55.). Unsortiert und orientierungslos schenkte der VfR bei zwei Freistößen meterweise Raum her. Den ersten nickte Christof Seibel sträflich frei am langen Pfosten zum 3:3-Ausgleich ein (64.). Zehn Minuten später war es Sebastian Stanjek, der die Pfälzer ungehindert mit 4:3 in Führung brachte (74).
VfR patzt beim 4:5 im eigenen Strafraum
Aber Baumholder kam wieder zurück. Joshua Fuchs wurde vor dem Strafraum gefoult, und Niklas Alles zirkelte das Spielgerät zum 4:4-Ausgleich rechts oben in den Torwinkel (77.). Irre! Vier Tore hatte der VfR bis dahin erzielt und keines davon mit letzter Konsequenz herausspielen müssen. Einmal wurde noch kombiniert. Der eingewechselte Raphael Allkofer setzte sich über die linke Seite im Strafraum durch, passte quer zu Alles, dessen Schuss Maximilian Seibel vor der Torlinie abblockte (83.).
Im eigenen Strafraum patzte der VfR dann erneut. Stanjek kam frei zum Kopfball und Keeper Michel Schmitt flog beim 5:4-Siegtreffer des SCH mit dem Ball ins Netz (86.). Ein Schuss von Lind rauschte noch in der 88. Minute rechts am Pfosten vorbei, und Hauenstein bejubelte drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. „
„Am Schluss ging es hin und her. Im Endeffekt muss man der sagen, die Hauensteiner sind klarer Sieger, weil sie mehr investiert haben“, sagte Schübelin und fügte hinzu: „ Gegen Hauenstein war es schon beim 4:3 für uns im Hinspiel n kurios.“ Damals brachte der VfR mit Mühe eine 4:0-Führung ins Ziel. Diesmal reichte ein 3:1 nicht, wodurch es im Abstiegskampf wieder enger wird.
VfR Baumholder – SC Hauenstein 4:5 (3:1)
VfR Baumholder: Schmitt – Schulz, Brenner, Schübelin (76. Alkofer), Röhrig (76. Schindler) – Lutz, Fuchs, Alles, Gedratis, Tajik (67. Ludwig) – Lind.
SC Hauenstein: Gräfe – Roth, Schehl, Paller, Christmann (46. Rüdiger, 55. Laux) – Schmidt (70. Keiser), M. Seibel, Veith, Busch (78. Port) – Stanjek (87. Schmitt), C. Seibel.
Schiedsrichter: André Moritz (FSV Mainz 05).
Zuschauer: 140.
Tore: 1:0 Lind (4. ), 1:1 Paller (5.), 2:1 Tajik (10.), 3:1 Gedratis (43.), 3:2 C. Seibel (55.), 3:3 C. Seibel (64.), 3:4 Stanjek (74.), 4:4 Alles (76.), 4:5 Stanjek (86.).
Beste Spieler: Tajik – Stanjek, C. Seibel, M. Seibel.