„Das war auf diesem tiefen Platz ein richtiger Arbeitstag, das war von vorne herein klar. Und dementsprechend ist ein Arbeitssieg herausgesprungen“, bilanzierte Effgen, der ergänzte: „Ein bisschen leid tun mir die Zuschauer. In Marienborn gab es beim 6:3 ein Spektakel, weil beide Fußball spielen wollten. Dieses Mal hat sich eine Mannschaft, wie so oft gegen uns, sehr tief hinten reingestellt.“
Die Partie brauchte, bis sie in Schwung kam. Effgen hatte erneut seine Stammspieler Deniz Darcan, Sebastian Baumann und Levi Mukamba zu Beginn auf der Bank Platz nehmen lassen. „Es wäre als Trainer fahrlässig, einen Spieler wie Deniz, der aus einer Verletzung kommt, längere Zeit auf diesem Platz spielen zu lassen. Und ich wollte ihn in der Crunchtime auf dem Platz haben“, erläuterte Effgen die Jokerrolle des Kapitäns.
Die andere Seite der Medaille ist, dass nachrückende Spieler sich immer besser einfinden und somit den Arrivierten die Chance geben, sich komplett auszukurieren. „Spieler, die in Marienborn stark waren, jetzt auf die Bank zu setzen, wäre ein falsches Zeichen gewesen. Das ist auch eine Sache des Respekts“, erläuterte der SGE-Trainer. Er könnte dabei an Malik Schäfer gedacht haben, der von Woche zu Woche stärker wird. Seine Zehnerrolle übt er mit großem Radius aus, ist viel unterwegs, fordert Bälle und ist torgefährlich. An den ersten beiden Treffern war er maßgeblich beteiligt. Das 1:0 (36.) fiel nach einem Konter aus dem Fußball-Lehrbuch. Einen Freistoß der Offenbacher nahe der Eckfahne fing Gianni Auletta ab, trieb den Ball geschickt übers halbe Feld, ließ sich auch von Foulversuchen der Pfälzer nicht aus dem Tritt bringen. Im richtigen Moment legte er zurück auf Berkan Celebi, der mustergültig auf Schäfer flankte, der dann volley abzog. Vor dem 2:0 (53.) kam Schäfer im Mittelfeld an den Ball, leitete die Kugel ausgezeichnet in den Lauf von Ilker Yüksel. Der wackelte seinen Gegenspieler mit zwei, drei Körpertäuschungen aus und schob überlegt in die lange Ecke ein – Fußball kann so einfach sein.
Zwischen den beiden Treffern und danach konnten sich die Bad Kreuznacher bei Felix Basting bedanken, dass es bei einem gegentorlosen Spiel blieb. Dreimal waren Offenbacher völlig frei vor dem Torwart aufgetaucht, der mit artistischen Fußabwehren zur Stelle war. Effgen sagte: „Der Gegner hatte nicht viele, aber sehr gefährliche Chancen. Wenn da ein Tor fällt, kann es eklig werden.“ Wurde es aber nicht. Zumal auch die Eintracht hätte erhöhen können. Jan Wingenter und Darcan scheiterten völlig frei stehend.
In Unterzahl – Levi Mukamba erhielt nach einer Grätsche eine berechtigte Zeitstrafe (88.) – belohnte sich Auletta für eine bärenstarke und engagierte Vorstellung mit seinem Tor. Nach einem langen Ball setzte er sich klasse durch (90.). „Als Trainer musst du die Stärken jedes Spielers auf den Platz bekommen. Gianni läuft gerne, also soll er laufen. Wenn er dürfte, würde er auch 20 Minuten nach dem Spiel noch laufen“, sagte Effgen. Mittlerweile trifft Auletta aber auch sehr gerne: Dank seines zehnten Saisontreffers gehört er zu den Gewinnern der Hinrunde.
SG Eintracht Bad Kreuznach: Basting – Brunswig (75. Strunk), Blenske, Kreuznacht, Tüysüz – Celebi (65. Darcan) – Stavridis, Wingenter (89. Akcan) – Schäfer (61. Baumann) – G. Auletta, Yüksel (70. L. Mukamba).
So geht's weiter: am Samstag, 17 Uhr, bei der TSG Pfeddersheim.