VfR Baumholder gegen Ex-Coach
Schübelin will zehn Mann am Limit und einen darüber
Kapitän Niklas Alles und sein VfR Baumholder wollen das Sechs-Punkte-Spiel am Freitagabend gegen den SV Steinwenden gewinnen. Hinter Danny Lutz (im Hintergrund) steht noch ein Fragezeichen.
Stefan Ding

Tore spenden Selbstvertrauen, Selbstvertrauen macht Siegen wahrscheinlicher. Und so hat der VfR Baumholder vor dem Heimspiel am Freitagabend (19 Uhr) gegen den SV Steinwenden das Toreschießen geübt.

Am Freitagabend geht es für den VfR Baumholder in der Fußball-Verbandsliga vielleicht noch nicht um alles, aber doch schon um sehr viel. Und damit muss man als Spieler, Trainer, Verantwortlicher oder Anhänger erst einmal klarkommen. Am viertletzten Spieltag eine Sechs-Punkte-Partie gegen den Abstieg zu haben, ist für hart gesottene Charaktere prickelnd, für zartbesaitete Gemüter aber eher stressig. Wer die letzten Auftritte des VfR erlebt hat, dem kommt der Gedanke, dass es für die Baumholderer am Freitag (19 Uhr) gegen den gerade vier Punkte besseren SV Steinwenden eher stressig wird.

Die Baumholderer Mannschaft strotzt halt derzeit nicht gerade vor Selbstsicherheit. „Im Fußball geht aber nun einmal viel über Selbstvertrauen“, sagt Trainer Christian Schübelin, und so hat er im Training Dinge üben lassen, die Spaß machen, aber auch den Glauben ins eigene Können stärken. „Torabschlüsse waren das große Thema“, verrät der Coach, der einen klaren Plan verfolgt. „Torgeilheit“, nennt er als wichtiges Schlagwort, um erfolgreich zu sein. Also hat Schübelin seine Spieler in den Übungseinheiten in möglichst viele Situationen gebracht, in denen sie Tore schießen können, sollen und müssen. Die „Torgeilheit“ soll das erste große Ziel gegen Steinwenden wahrscheinlicher machen: „Der Führungstreffer wäre ganz wichtig für uns“, betont Schübelin, wohl wissend, dass so eine Führung das angeknackste Selbstvertrauen stärken würde.

Ex-VfR-Coach Sascha Hammann ist Kopf und Spielertrainer des SV Steinwenden

Nun gibt es angenehmere Kontrahenten als den SV Steinwenden. Der VfR und der SVS kennen sich bestens aus vielen Duellen in Landes- und Verbandsliga. Ein Blick in die Statistik täte den Baumholderern übrigens gut, denn in den letzten vier Partien im und am Brühlstadion war der Sieger immer der VfR. Allerdings haben die Steinwendener schon eine gute Mannschaft beisammen. „Ich finde sogar, sie ist so gut, dass sie nicht da unten rein gehört“, sagt Schübelin.

Mit dem Baumholderer Ex-Coach Sascha Hammann als Kopf und Spielertrainer, mit dem wuchtigen Daniel Meisenheimer, mit Florian Hasemann, der letzte Saison ebenfalls das VfR-Dress getragen hat, mit Artjem Artemov, David Höft oder Oberkämpfer Benjamin Fuchs verfügen die Steinwendener auf jeden Fall über einige außergewöhnliche Akteure. Die Bilanz nach der Winterpause ist entsprechend ordentlich mit drei Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage. Und doch ist der SVS nicht so recht von der Stelle gekommen, muss nach wie vor zittern. Allerdings könnten die Gäste mit einem Sieg den Befreiungsschlag landen. Das macht sie gefährlich.

Michel Schmitt als Beispiel und Sorgen um Danny Lutz

Dieser Gefahr trotzen möchte der VfR Baumholder mit einer geschlossen starken Vorstellung. Schübelin sagt: „Ich wünsche mir, dass zehn Mann an ihrer Leistungsgrenze spielen und einer über sich hinauswächst. Dann werden wir gewinnen.“ Als Beispiel gilt Michel Schmitt. Der Keeper hat sich nach durchwachsenen Vorstellungen längst nicht nur stabilisiert, sondern liefert wie zuletzt in Zeiskam auch überdurchschnittliche Leistungen ab. „Was Michel geschafft hat, können auch Feldspieler schaffen“, betont Schübelin.

Der Coach zittert noch ein bisschen um Danny Lutz. Der Außenspieler hatte sich beim 0:1 in Zeiskam an der Schulter verletzt. „Er konnte die Woche nicht trainieren, aber ich hoffe, dass es am Freitag gehen wird“, sagt Schübelin. Lutz, der zuletzt in der Fünferkette verteidigen musste, winkt eine offensivere Rolle, denn Schübelin erwägt die Abkehr von der Fünferreihe. Dem Trainer ist auch nicht entgangen, dass sein Team zuletzt zwar defensiv diszipliniert agierte, „wir aber als Mannschaft viel zu ungefährlich waren“. Keine Gefahr, keine Tore, kein Selbstvertrauen - diese Negativkette wollen Schübelin und der VfR gegen Steinwenden umkehren: Gefahr ausstrahlen, torgeil sein, Tore schießen, Selbstvertrauen tanken und gewinnen - das ist die Reihe, die es gegen Steinwenden braucht. Dann wird das Sechs-Punkte-Spiel auch nicht so stressig...

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